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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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durchdringend. Dann verzogen sich ihre Lippen zu einem schmalen Lächeln. »Ich verstehe.« »Was?«
»Ein paar Antworten. Die Andeutung dessen, was mein Gatte vorhat. Ihr seid stärker manipuliert worden, als euch klar ist. Er hat vorausgesehen, daß man seine Wetterschliche entdecken würde. Sobald er euren Raven hatte, beschloß er, daß man euer Bauernmädchen zu ihm bringen würde… Ja. Ich glaube… Komm.« Meine alten Gefährten machten keinen feindseligen Eindruck, sie wirkten lediglich verwirrt.
    Der Kreis wurde enger. Die Lady ergriff wieder meine Hand und führte mich zum Fuß von
Altvater Baum. Sie raunte: »Laß Frieden zwischen uns herrschen während du zusiehst, Uralter. Jemand kommt, den du von altersher kennst.« Und zu mir gewandt sagte sie: »Es gibt viele alte Schatten in der Welt. Einige stammen aus der Morgenröte der Zeit. Sie sind nicht groß genug, daher ziehen sie die Aufmerksamkeit nur selten sosehr auf sich wie mein Gatte oder die Unterworfenen. Seelenfänger hat über Untergebene befohlen, die noch älter sind als dieser Baum. Sie sind mit ihr eingekerkert worden. Ich habe dir doch gesagt, daß ich die Art und Weise erkannt habe, wie die Leichen damals zerrissen wurden.« Im blutigen Licht der untergehenden Sonne stand ich vor ihr und starrte sie an. Sie hätte genausogut UchiTelle sprechen können.
Darling, Schweiger, Einauge und Goblin schlössen zu uns auf. Elmo und der Leutnant blieben einen Steinwurf weit entfernt stehen. Aber Tracker und Köter Krötenkiller hatten sich irgendwie in die Menge zurückgezogen.
»Was geht hier eigentlich vor?« signalisierte ich Darling, die offensichtlich verstört war. »Genau das wollen wir gerade herausfinden. Seit Goblin, Einauge und Tracker die Steppe erreicht haben, haben wir von den Menhiren nur zusammenhanglose und sinnlose Berichte bekommen. Einerseits bestätigen Goblin und Einauge alles, was du mir gesagt hast - bis ihr euch getrennt habt.«
Ich sah meine beiden Freunde an - und entdeckte dort keine Freundschaft. Ihre Augen waren kalt und glasig. Als ob jemand anders dahinter eingezogen wäre. »Besuch«, rief Elmo halblaut.
In einiger Entfernung kreisten zwei Unterworfene auf Bootsteppichen am Himmel. Sie kamen nicht näher. Die Hand der Lady zuckte. Ansonsten beherrschte sie sich. Sie hielten sich weit genug entfernt, daß wir sie nicht erkennen konnten. »Hier rührt mehr als nur eine Hand in der Suppe herum«, sagte ich. »Schweiger, komm zur Sache. Im Augenblick jagst du mir eine höllische Angst ein.« Er signalisierte: »Im Reich geht das lautstarke Gerücht um, daß du die Seite gewechselt hast. Daß du jemanden von hohem Rang hierhergebracht hast, um Darling zu ermorden. Vielleicht sogar einen der neuen Unterworfenen.«
Ich konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Die Gerüchteverbreiter hatten es nicht gewagt, die ganze Geschichte zu erzählen.
Das Grinsen überzeugte Schweiger. Er kannte mich gut. Vermutlich hatte er mich deshalb auch überwacht.
Auch Darling entspannte sich. Aber weder Einauge noch Goblin lösten sich aus ihrer Starre. »Was ist mit den Burschen los, Schweiger? Sie sehen aus wie Zombies.« »Sie sagen, du hättest sie verraten. Daß Tracker dich dabei gesehen hat. Daß…« »Blödsinn! Wo ist Tracker, verdammt? Schafft diesen großen blöden Schweinehund hierher, damit er es mir ins Gesicht sagt!«
    Das Licht ließ nach. Die Sonne war wie eine dicke Tomate hinter den Hügeln versunken. Es
würde bald dunkel werden. In meinem Rücken spürte ich ein unheimliches Kribbeln. Hatte der verflixte Baum irgendetwas vor?
Sobald ich an ihn dachte, spürte ich das konzentrierte Interesse von Altvater Baum. Und eine Art träumerische Wut, die sich zusammenballte… Plötzlich huschten überall Menhire herum, sogar auf der anderen Seite des Baches im dichten Gebüsch. Ein Hund kläffte auf. Schweiger gab Elmo Zeichen. Ich bekam sie nicht mit, weil er mir den Rücken zuwandte. Elmo setzte sich in Richtung des Krachs in Bewegung. Die Menhire rückten näher heran, bildeten eine Mauer, trieben… O ja - Tracker und Köter Krötenkiller vor sich her. Tracker sah verdutzt aus. Die Töle versuchte zwischen den Menhiren durchzuflitzen. Sie ließen ihn nicht. Unsere Leute mußten muntere Beinarbeit leisten, damit ihnen nicht die Zehen zerquetscht wurden. Die Menhire drängten Köter Krötenkiller und Tracker in den kahlen Kreis. Die Promenadenmischung stieß ein langes, verzweifeltes Geheul aus, klemmte den Schwanz zwischen die

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