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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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»Von Goblin und Einauge weiß ich, daß er bei bester Gesundheit ist. Daß er im Gräberland gefangen ist. Genau wie Raven, nur daß sein Körper dabei ist.«
»Wie kann das sein?«
War es möglich, daß sie das bei meinem Verhör übersehen hatte? Wenn man nicht die richtige Fragen stellte, bekam man wohl auch nicht die richtigen Antworten. Ich überdachte noch einmal alles, was wir zusammen getan hatten. Ich hatte Ravens Berichte für sie zusammengefaßt, aber diese Briefe hatte sie nicht gelesen. Tatsächlich… Die Originale, aus denen Raven seine Geschichte zusammengestellt hatte, befanden sich in meiner Unterkunft. Goblin und Einauge hatten sie quer durch die Steppe geschleift, nur damit sie prompt wieder zurückgebracht wurden. Niemand hatte sich darum gekümmert, weil sie eine Geschichte wiederholten, die bereits erzählt worden war… »Setz dich«, sagte ich und stand auf. »Bin gleich wieder da.« Goblin starrte mich böse an, als ich hereinstürmte.»Ein paar Minuten noch. Es hat sich was ergeben.«
Ich schnappte mir die Tasche, in der Ravens Dokumente transportiert worden waren. Darin befand sich nur noch Bomanz’ Originalmanuskript. Ohne daß die Unterworfenen auf mich achteten, huschte ich wieder hinaus.
Ich kann euch sagen, es ist wirklich nett, wenn man für sie Luft ist. Bloß schade, daß es nur deshalb geschah, weil sie um ihre bloße Existenz kämpften. Wie wir anderen auch. »Hier. Das ist das Originalmanuskript. Ich bin einmal kurz drübergegangen, um Ravens Übersetzung zu überprüfen. Sie sah eigentlich ganz gut aus, auch wenn er den Ablauf dramatisierte und erfundene Dialoge eingefügt hat. Aber die Tatsachen und die Charakterisierungen sind von Bomanz.«
    Sie las mit unglaublicher Geschwindigkeit. »Hol Ravens Version.«
Wieder raus und wieder zurück unter Goblins mürrischem Blick auf meinem Rücken: »Wie lang sind denn dieser Tage ein paar Minuten, he, Croaker?« Sie ging sie ebenfalls rasch durch. Und machte ein nachdenkliches Gesicht, als sie fertig war.
»Nun?« fragte ich.
»Da könnten wir auf etwas gestoßen sein. Eigentlich auf etwas, das eben nicht da ist. Zwei Fragen. Wer hat das überhaupt geschrieben? Und wo in Oar steht dieser Stein, den der Sohn erwähnte?«
»Ich gehe davon aus, daß Bomanz das meiste vom Original geschrieben hat und daß seine Frau es vollendet hat.«
»Hätte er dann nicht die erste Person verwendet?« »Nicht unbedingt. Möglicherweise verbot sich das aufgrund der literarischen Gebräuche jener Zeit. Raven hat mich oft damit aufgezogen, daß ich in die Annalen zuviel von mir selbst einbrächte. Er kam aus einer anderen Tradition.« »Nehmen wir das einmal als Hypothese an. Nächste Frage. Was ist aus der Ehefrau geworden?«
»Sie kam aus einer Familie in Oar. Ich denke mal, daß sie dorthin zurückgegangen ist.« »Wenn sie als die Frau des Mannes bekannt war, der für meine Freilassung verantwortlich war?«
»War sie das? Bomanz war nicht sein wirklicher Name.« Sie fegte meine Bedenken beiseite. »Wisper hat sich diese Dokumente in Lords beschafft. Alle zusammen. Es besteht keine Verbindung zu Bomanz, außer seiner Geschichte. Ich habe das Gefühl, daß die Papiere zu einem späteren Zeitpunkt zusammengesammelt wurden. Aber seine Unterlagen. Was ist zwischen der Zeit, in der sie von hier verschwanden und der Zeit, in der Wisper sie aufgespürt hat, mit ihnen geschehen? Sind Verbindungsstücke verloren gegangen? Es wird Zeit, daß wir Wisper befragen.« Wir schloß allerdings mich nicht ein.
Trotzdem war ein Funke geschlagen worden. Binnen kurzem rasten Unterworfene zu fernen Orten. Nach zwei Tagen brachte Benefiz den Stein, den Bomanz’ Sohn erwähnt hatte. Er erwies sich als nutzlos. Einige Gardisten eigneten ihn sich an und verwendeten ihn als Türstopper für ihre Baracke.
Gelegentlich schnappte ich Bemerkungen über eine Suche auf, die von Oar nach Süden entlang der Strecke verlief, die Jasmine, verwitwet und in Schande, nach ihrer Flucht aus dem Gräberland genommen hatte. So alte Fährten aufzuspüren war nicht leicht, aber die Unterworfenen verfügen über bemerkenswerte Fähigkeiten. Eine weitere Suche war von Lords aus im Gange.
    Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, dem Hinker Gesellschaft zu leisten, während er mich
auf die Fehler aufmerksam machte, die wir bei der Übertragung der UchiTelle- und TelleKurre-Namen gemacht hatten. Offenbar waren damals nicht nur die Schreibweisen uneinheitlich, sondern auch die Alphabete. Und einige

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