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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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muji dumni.« Stancil warf Kräuter in eine kleine Kohlenpfanne. Stechender Rauch erfüllte den Raum. Bomanz entspannte sich, ließ sich von Lethargie überschwemmen. Er löste sich rasch, schwebte hinauf, verharrte kurz unter den Balken, sah auf Stancil hinunter. Der Junge zeigte gute Anlagen.
Bo überprüfte die Verbindungen zu seinem Körper. Gut. Ausgezeichnet! Er konnte sowohl mit seinen geistigen als auch mit seinen physischen Ohren hören. Als er nach unten schwebte, überprüfte er die Dualität erneut. Jedes Geräusch von Stance war deutlich vernehmbar. Im Laden hielt er inne und starrte Glory und Snoopy an. Er beneidete sie um ihre Jugend und ihre Unschuld.
Draußen erfüllte das Leuchten des Kometen die Nacht. Bomanz spürte, wie seine Kraft auf die Erde prasselte. Um wieviel aufsehenerregender würde sie noch werden, wenn die Welt in
    den Schweif eintrat?
Plötzlich war sie da und winkte ihm drängend. Er überprüfte erneut seine Verbindungen zu seinem Körper. Ja. Immer noch in Trance. Kein Traum. Er fühlte sich etwas unbehaglich. Sie führte ihn zum Gräberland, wobei sie dem Pfad folgte, den er geöffnet hatte. Unter der gewaltigen Macht, die dort begraben lag, taumelte er und schreckte vor der Kraft zurück, die von den Menhiren und Fetischen ausging. Aus seiner Geisterperspektive gesehen, hatten sie die Gestalt von grausamen scheußlichen Ungeheuern, die mit kurzen Ketten gefesselt waren. Geister durchstreiften das Gräberland. An Bomanz’ Seite heulten sie auf und versuchten seine Zauberbanne zu durchbrechen. Die Kraft des Kometen und die Macht der Schutzzauber verbanden sich zu einem Donner, der Bomanz’ innerstes Wesen durchdrang. Wie mächtig waren doch die Altvorderen gewesen, dachte er, daß all dies nach so langer Zeit noch Bestand hatte.
Sie näherten sich den toten Streitern, die auf Bomanz’ Karte mit Bauernsymbolen gekennzeichnet waren. Er meinte, hinter sich Schritte zu hören… Er sah sich um, entdeckte nichts und begriff, daß er Stancil im Haus hörte. Der Geist eines Reiterkämpfers stellte sich ihm in den Weg. Sein Haß war zeitlos und gnadenlos wie die hämmernde Brandung an einer kalten harten Küste. Er ging um ihn herum. Große grüne Augen versenkten sich in seinen Blick. Alte, weise, gnadenlose Augen, arrogant, spöttisch und verächtlich. Der Drache grinste und entblößte die Zähne. Das ist es, dachte Bomanz. Was ich übersehen habe… Aber nein. Der Drache konnte ihm nichts anhaben. Er spürte seine Gereiztheit, seine Gewißheit, daß er leibhaftig einen leckeren Happen abgeben würde. Er eilte der Frau hinterdrein. Kein Zweifel. Es war die Lady. Auch sie hatte versucht ihn zu erreichen. Er sollte besser Vorsicht walten lassen. Sie wollte mehr als sich nur bedanken. Sie betraten die Gruft. Sie war gewaltig, geräumig, mit all jenen Dingen angefüllt, die dem Dominator zu seinen Lebzeiten gehört hatten. Und dieses Leben war offensichtlich nicht von Anspruchslosigkeit geprägt gewesen.
Er folgte der Frau um einen Möbelstapel herum - und sie war verschwunden. »Wo…?« Dann sah er sie. Seite an Seite, jeder auf einer eigenen Steinplatte. Von knisternden summenden Energien umgeben. Keiner der beiden atmete, aber auch das Grau des Todes war bei beiden nicht zu sehen. Sie wirkten erstarrt, warteten. Die Sage übertrieb nur geringfügig. Selbst in diesem Zustand war die Ausstrahlung der Lady gewaltig. »Bo, du hast einen erwachsenen Sohn.« Ein Teil von ihm wollte sich auf die Hinterbeine stellen und den Mond anheulen. Wieder hörte er Schritte. Verflixter Stancil. Konnte er nicht ruhig stehen bleiben? Er machte ja Krach genug für drei.
Die Augen der Frau öffneten sich. Ihre Lippen verzogen sich zu einem strahlenden Lächeln. Bomanz vergaß Stancil.
    Willkommen, sagte eine Stimme in seinem Geist. Wir haben lange gewartet, nicht wahr?
Er brachte kein Wort heraus. Er konnte nur nicken. Ich habe dich beobachtet. Ja, ich sehe alles in dieser verlassenen Wüstenei. Ich habe
versucht, dir behilflich zu sein. Die Barrieren waren zu zahlreich und zu gewaltig. Diese
verfluchte Weiße Rose. Sie war nicht dumm.
Bomanz warf einen Blick auf den Dominator. Der gewaltige Kriegerfürst schlief immer noch. Bomanz beneidete ihn um seine körperliche Vollkommenheit. Er schläft einen tieferen Schlaf.
Hörte er Spott in dieser Stimme? Ihrem Gesicht konnte er nichts entnehmen. Ihr Glanz war zu stark für ihn. Er hegte den Verdacht, daß dies auf viele Männer zugetroffen hatte, und

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