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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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dann muss er sich warm anziehen.“
    „Wieso, was denn?“
    „Wie es scheint, hatte der Monsignore tatsächlich ‘ne Schwäche für kleine Jungs. Und der Bischof wusste davon.“
    „Sollte mich wirklich nicht wundern“, knurrte der Chief.
    „Hör mal, was diesen Keller angeht und den Deal, den er mit der O’Dell auskungelt – da wird dein Kumpel Cunningham doch hoffentlich nicht querschießen, oder?“
    „Nicht, wenn ich ihm erzähle, dass wir fünf tote Priester haben!“
    „Fünf?“
    „Irgend so ‘n Deputy Sheriff unten im Santa Rosa County in Florida hat gerade einen gefunden“, erklärte der Chief. „Lag da im Sumpfland rum. Vermutlich schon über ‘ne Woche. Morgen früh habe ich eine Kopie vom Obduktionsbericht.“
    „Und dann noch einer?“
    „North Boston.“ Ramsey verstummte kurz, und Pakula konnte hören, wie er in seinen Papieren kramte. „Wir warten noch auf Informationen, die Einzelheiten sind bislang dürftig. Aber wenn ich das richtig sehe, ist es heute früh passiert.
    Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass dieser Mistsack jetzt komplett abdreht!“
    „Tut er das nicht schon die ganze Zeit?“
    „Sein letztes Opfer ist ein gewisser Vater Paul Conley, Gemeindepfarrer der ,Blessed Sacrament Church’. Sein Kopf schmückte den Altar seiner Kirche.“

66. KAPITEL
    Omaha, Nebraska
    In Goldbergs Grillbar an der Fünfzigsten Straße Ecke Dodge Street hatte Gibson eine dunkle Nische in der hintersten Ecke gefunden. Großen Appetit verspürte er zwar nicht, aber damit ihn die Kellnerin nicht von dem Tisch verscheuchte, bestellte er einen Cheeseburger mit Pommes. Die rochen dann allerdings so gut, dass er doch einen probierte, und ehe er sich versah, hatte er den ganzen Teller leergeputzt – wahrscheinlich mehr aus Nervosität denn aus Hunger.
    Als er danach seine Mom vom Münztelefon des Lokals aus anrief, kriegte die fast die Krise – nicht sosehr, weil er abgehauen war, sondern weil Bruder Sebastian ihr aufgetischt hatte, ihr Sohn sei auf Drogen. Gibson schwor, das sei nicht wahr, und fragte seine Mutter, ob sie irgend einem Fremden denn mehr glaubte als ihm. Er versicherte ihr, dass er das Zeug weder nahm noch damit dealte.
    Von der Ledermappe konnte er ihr natürlich nichts verraten, auch wenn ihm klar war, dass dieser Bruder Sebastian genau die von ihm hatte haben wollen. Er sagte ihr stattdessen, der Pater habe ihn schon die ganze Zeit irgendwie auf dem Kieker, und er habe keine Ahnung, wieso. Aber da lachte sie nur, auf eine nervöse, fast hysterische Weise. „Du leidest wohl unter Verfolgungswahn, Gibson. Nimmst du etwa doch Drogen?“
    „Mom, ich nehme nichts! Nun glaub mir doch!“
    Am Ende beschwindelte er sie dann doch und erzählte ihr, er bliebe für einige Nächte bei einem Kumpel. In Wirklichkeit hatte er Timmy noch gar nicht gefragt. Sie war zwar nicht begeistert darüber, dass er nicht nach Hause kam, machte aber auch keinen Arger. Sie wollte nur den Namen und die Telefonnummer des Freundes, und als er eingestand, die kenne er gar nicht, da verlangte sie, er müsse sie anrufen, sobald er dort sei. Wenn sie schon wegen dieser angeblichen Drogengeschichte ausnippte, wie würde sie dann erst reagieren, wenn sie erfuhr, dass er einen Priester auf dem Gewissen hatte?
    Er nahm das abgegrabbelte Telefonbuch mit an seinen Tisch. Wenn du jetzt Timmy s Telefonnummer nicht findest oder dessen Mom dich nicht bei ihm übernachten lässt – was dann? Es gab sonst niemanden, den er hätte anrufen können. Außer vielleicht Schwester Kate. Die hatte ihn schon einmal „gerettet“, obwohl er sich nicht gerne an jenen Tag erinnerte. Er wusste nicht mehr, ob es das vierte oder fünfte Mal gewesen war, dass O’Sullivan ihn in sein Büro bestellt hatte. Jedenfalls hatte Gibson hinterher alles nur irgendwie verschwommen wahrgenommen. Er war hinaus auf den Gang gestolpert und Schwester Kate direkt in die Arme – es war ihm total peinlich gewesen, weil seine Hose noch offen stand. Mann, ey! Nach wie vor kriegte er bei dem Gedanken einen roten Kopf.
    Sie aber war voll cool geblieben. Nachdem sie ihn gefragt hatte, ob alles mit ihm in Ordnung sei, hatte sie ihn auf sein Kopfnicken hin nach oben in seine Klasse geschickt. Er solle dort warten. Sie hatte ihm sogar erlaubt, sich ‘ne Pepsi aus ihrem kleinen Kühlschrank zu nehmen. Er war die Treppe noch nicht zur Hälfte hinauf gewesen, da hatte er schon den Knall gehört, mit dem sie die Tür zum Direktorenzimmer hinter sich

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