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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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einen Seufzer aus.
    „Ich darf Ihnen nicht sagen, weshalb er mich aufsucht,“ fuhr Gwen fort. „Falls Sie mich aber als Ärztin fragen, ob er möglicherweise Hass auf Frauen hegt, dann würde ich sagen: Ja, das ist durchaus vorstellbar.“ Gwen hielt inne und wartete, bis Racine sie ansah. „Nehmen Sie’s mir nicht übel, Detective, aber wieso bin ich hier in diesem Zimmer? Wir haben das noch und noch besprochen, und Ihre Fragen hätte ich auch am Telefon beantworten können.“
    „Ich habe Sie hergebeten, weil es neue Informationen gibt.“ Racine sah über Gwens Schulter hinweg zur Tür, als erwarte sie jemanden.
    „Neue Informationen? Großer Gott! Doch nicht schon wieder ...?“
    „Kann ich noch nicht sagen. Hat vielleicht nichts mit unserem Fall zu tun, obwohl Übereinstimmungen bestehen. Tatort Großraum Boston und ... „ Sie unterbrach sich plötzlich, stand auf und ging dem uniformierten Beamten entgegen, der hinter Gwens Rücken ins Büro kam und Racine einen Stapel Papiere reichte. „Mal sehen, was wir bislang haben.“ Sie überflog die Seiten und sagte dann ohne aufzublicken: „Meine Kollegin Maggie O’Dell erwähnte, Sie hätten das FBI schon bei einigen Fällen beraten.“
    „Stimmt, aber das letzte Mal ist das jetzt auch schon einige Jahre her.“
    „Wir haben es mit einem Mörder zu tun“, fuhr Racine fort, ohne auf Gwens Erwiderung einzugehen, „der seine Opfer in einem Anfall hemmungsloser Raserei tötet und zerstückelt. Aber dann bringt er die notwendige Selbstdisziplin auf, um nicht nur den Tatort aufzuräumen, sondern auch noch die Leichen sorgsam zu beseitigen und den Kopf an einem Ort zu platzieren, wo wir ihn auch finden? Die ganze Sache ist nicht im Geringsten nachzuvollziehen.“
    „Das ist mir alles bekannt, Detective!“ Gwen fragte sich, worauf Racine wohl hinauswollte.
    „Mit Ausnahme von Dena Wayne hat er sich seine Opfer wahllos gesucht. Libby Hopper war Studentin, eins der anderen Opfer war ebenfalls noch jung – vermuten wir zumindest. Sie hatte ein Tattoo im Nacken, das offenbar mit einem Rollenspiel zu tun hat, das bei Jugendlichen sehr beliebt ist. Alle Opfer waren junge Frauen. Frauen wie die, an denen sich auch Rubin Nash gerne ausgelassen hat.“
    „Was wollen Sie von mir wissen, Detective? Können Sie mir das freundlicherweise sagen?“
    „Halten Sie es für möglich, dass sich Nash auch andere Opfer sucht als diese jungen Dinger, die er in Diskotheken aufreißt? Würden Sie ihm das zutrauen?“
    Sie hielt Gwen ein farbiges Foto hin. Es zeigte einen abgetrennten Kopf mitten auf einem Altar, umrahmt von brennenden Kerzen. Eine Szene wie aus einem Horrorfilm.
    „Das ist alles, was von Vater Paul Conley übrig ist.“

69. KAPITEL
    Polizeipräsidium Omaha
    Maggie starrte durch das Fenster des Besprechungsraums. Trotz ihres breiten Hotelbettes hatte sie schlecht geschlafen. Wahrscheinlich lag’s an dem Gedanken an die bevorstehende Begegnung mit Vater Keller. Nach vier Jahren würde sie ihm nun wieder von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Oder hatte sie einfach nur zu viel an Nick Morelli gedacht, der nur wenige Schritte von ihr entfernt schlief, im selben Hotel, gleich schräg gegenüber? Womöglich hätte sie besser geschlafen, wenn sie das kleine Whiskyfläschchen doch noch geleert hätte, doch das hatte sie zurück in die Minibar gestellt. Das Treffen mit Keller, das könnte ihr ohnehin kein Scotch der Welt erleichtern, dachte sie, als Detective Pakula ihr den nächsten Stapel Protokolle und Berichte reichte. Diese stammten aus Santa Rosa County im Bundesstaat Florida. Auf dem Konferenztisch lagen inzwischen Berichte, Karten und Obduktionsfotos wild durcheinander.
    „Gibt’s da tatsächlich einen Ort namens Bagdad?“ fragte sie, während sie auf und ab ging und dabei die Unterlagen sichtete.
    „Gleich bei Pensacola. Schreibt sich aber ohne ,h’. Der Campingplatz liegt an der Blackwater Bay. Ich zeige Ihnen, wo das ist.“ Pakula faltete eine Landkarte auseinander und heftete sie, nachdem er zuvor Platz geschaffen hatte, an die Pinnwand, gleich neben die Karte des Mittleren Westens, auf der bereits die ersten drei Tatorte mit farbigen Nadeln markiert waren – eine rote für Omaha, blau für Columbia und gelb für Minneapolis.
    „Wo ist der fünfte?“ wollte sie wissen und sah Pakula an.
    „Reicht Carmichael uns rein, sobald wir nähere Informationen aus aus Boston haben.“
    „Er muss in einer Art Wahnzustand sein. Drei Morde in fünf

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