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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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fünfzehn Jahren, weshalb Gwen ihrer besten Freundin gegenüber immer wieder unterschiedliche Rollen einnahm – mal als Ratgeberin, dann als Psychologin, bisweilen sogar als Mutter. Letzteres allerdings erstaunte sie selbst immer wieder, denn bislang hatte sie stets gemeint, sie habe nicht ein Fitzelchen Mütterlichkeit im Leibe.
    Möglicherweise glaubte sie gerade aus diesem Grund, dass sie den Fall auf ihre Weise lösen konnte. Sollte Maggie ruhig die Orte unter die Lupe nehmen, zu denen sie keinen Zugang hatte. Sie würde den Mörder jagen und fassen. Alles was Gwen tun musste, war, sie zu ihm zu führen. Sie würde ihn mit den eigenen Waffen schlagen. Ob es tatsächlich so einfach sein würde? Konnte das gut gehen? Es muss!
    Gwen stopfte einige Akten und Hefter in ihre Tasche, ohne sich darum zu kümmern, was sie da eigentlich einpackte – ein weiteres Anzeichen von Übermüdung. Selbst ihr ansonsten picobello aufgeräumter Schreibtisch erweckte heute den Eindruck, als sei ein Windstoß durchs Zimmer gefegt und hätte die Aktenstapel durcheinander gewirbelt.
    Sie nahm das Handy, das sie am Morgen in einem schlichten Umschlag in ihren Briefkasten gefunden hatte. Sorgfältig wischte sie es ab und steckte es dann in eine braune Papiertüte. Auf dem Heimweg würde sie schon einen Müllcontainer finden, in den sie das Telefon werfen konnte, genau der Anweisung entsprechend.

4. KAPITEL
    Omaha, Nebraska
    Die Hintertür war unverschlossen, genau so, wie Gibson Mc Cutty sie vorhin gelassen hatte. Als er in die Küche stolperte, hätte er um ein Haar den Gemüsekorb umgeworfen. Er stieß einen leisen Fluch aus. Dann vernahm er ein dumpfes Poltern. Er hielt inne und horchte, aber außer seinem eigenen Keuchen war nichts zu hören.
    Die ganze Strecke zurück vom Flughafen war er gehetzt wie ein Irrer, war mit seinem Sportrad bei Rot über die Kreuzungen gerast, ohne sich um das Gehupe zu scheren. Erst an der letzten Steigung hatte er das Tempo etwas zurückgenommen. Logisch, dass einem da die Puste ausging! Er musste erst einmal zu Atem kommen. Er lehnte sich gegen den Kühlschrank, und zu seiner eigenen Überraschung beruhigte ihn das vertraute Brummen. Er war zu Hause. In Sicherheit. Fürs erste zumindest.
    Er spürte, wie sich die albernen Haftmagneten an der Kühlschranktür in seine Schulterblätter bohrten. Blöde kleine Tiere, wie sie manchmal draußen im Garten zu sehen waren, die seine Mutter gerne zu „Kunstwerken“ seines Bruders hochstilisierte. Als hätte sie jemals etwas mit dem Garten am Hut gehabt. Sie nippte ja schon aus, wenn sie mal Dreck unter den Nägeln hatte. Er musste grinsen bei der Vorstellung. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst, und er versuchte, sich dazu zu zwingen, sich jeden Einzelnen der Magneten ins Gedächtnis zu rufen – in der Hoffnung, so ließe sich das Bild von dem vielen Blut aus seinem Kopf löschen. Mit geschlossenen Augen zählte er auf – Hase, Eichhörnchen, Igel, Waschbär. Gab es in ihrem Garten überhaupt Waschbären? Hatte er überhaupt jemals einen zu Gesicht bekommen?
    Es funktioniert nicht!
    Jede Einzelheit hatte sich ihm ins Gedächtnis gebrannt. Das schmerzverzerrte Gesicht, das Blut, das aus dem Mund quoll. Und diese Augen, die leer ins Nichts starrten. Ob er ihn wohl erkannt hatte? Natürlich nicht! Er war schließlich tot gewesen. Oder?
    Mit einem Kopfschütteln stieß Gibson sich vom Kühlschrank ab, taumelte durch das Wohnzimmer und stieg vorsichtig über den am Fuß der Treppe abgestellten Wäschekorb. Langsam erklomm er die Stufen, im Geiste mitzählend bis Nummer acht. Die Hand am Treppengeländer, machte er einen größeren Schritt, um nicht auf die knarrende neunte Stufe treten zu müssen. War er erst am Zimmer seiner Mutter vorbei, konnte nichts mehr passieren. Vielleicht sah sie sich ja gerade die Fünf-Uhr-Nachrichten an. Das tat sie oft, wenn sie sich nach der Arbeit umzog. Er durfte auf gar keinen Fall riskieren, dass sie ihn hörte. Wie hätte er ihr erklären sollen, wo er gesteckt hatte? Und fragen würde sie natürlich auf jeden Fall, vor allem, wenn sie ihn in diesem Zustand sah, ein einziger stinkender, klatschnasser Haufen Elend. Selbst das Haar klebte ihm unter der Baseballcap schweißnass am Kopf.
    Er näherte sich der Tür, vernahm jedoch keinen Laut dahinter. Vielleicht war sie ja noch nicht zurück? Dann fiel es ihm wieder ein. Natürlich war sie noch nicht zu Hause! Heute war Freitag, morgen hatte sie frei, und außerdem wollte sein

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