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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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irgendwann ausgemustert würde.
    „He, du da drüben! Was machst du da?“
    Gibson stieß sich von der Wand ab, und als er sich umdrehte, sah er diesen langen Kerl mit der Hakennase, den er gestern einen Moment lang für Monsignore O’Sullivan gehalten hatte. Er kam mit ausgestrecktem Finger geradewegs auf ihn zu, als wolle er ihn an der Wand festlasern. Und das klappte sogar, Gibson konnte sich nicht rühren, ja nicht einmal atmen.
    „Was hast du hier noch zu suchen? Ist nicht längst schon Unterrichtsschluss?“
    „Ich ... äh ...“ Gibson versuchte zu antworten, doch die Zunge blieb ihm am Gaumen kleben.
    „Ich hab dich doch gestern schon gesehen, stimmt’s? Du hast vor dem Zimmer von Monsignore O’Sullivan rumgelungert. Wieso bist du noch hier?“
    „Ich ... äh ... warte noch auf ...“
    „Nun rück schon raus mit der Sprache!“ Der Kerl guckte in die Runde. „Willst dich wohl mit jemandem treffen, wie?“
    „Wie?“
    „Das treibst du also, wenn alle weg sind! Ein paar kleine Geschäfte, was?“ Bei den Worten „weg“ und „Geschäfte“ stach der ausgestreckte Finger wie zur Bekräftigung auf Gibsons Brust ein. Er hatte keinen blassen Schimmer, was der Typ von ihm wollte. Sein Herz hämmerte derart auf Hochtouren, dass er fast glaubte, er müsse beim nächsten Fingerstoß explodieren.
    „Was hast du denn da in deinem Rucksack? Drogen? Dealst du etwa mit Stoff? Los, aufmachen!“
    Gibson klammerte sich an seinen Rucksack. Er wusste, stichprobenartige Kontrollen waren durchaus üblich, er konnte sich dem also nicht verweigern. Er konnte nur abhauen.
    „Hast du nicht gehört?“
    Gibson drehte sich mit einer blitzartigen Bewegung zur Seite, doch noch bevor er den zweiten Sprung machen konnte, hatte ihn der Kerl am Träger seines Rucksacks gepackt und zerrte ihn mit solcher Wucht zurück, dass es Gibson fast von den Beinen riss.
    „Was ist denn da los?“ Plötzlich vernahm er die Stimme von Vater Tony. Sehen konnte er nichts, denn der schwarze Kerl stand direkt vor ihm und versperrte ihm die Sicht.
    „Alles in Ordnung!“ rief die Hakennase in einem Ton, der auf einmal beinahe sanft und beruhigend klang. Auch der Griff an Gibsons Rucksack lockerte sich ein wenig.
    Gibson riss sich los, schoss seitlich an dem Kerl vorbei und entkam um Haaresbreite dem sensenartigen Schwung seiner Klauenhand. Ohne auf Vater Tony zu achten, der ihm noch nachrief, ob alles okay sei, jagte er die Treppe hinunter. Wem würde Vater Tony schon glauben? Ihm oder diesem „Darth Vader der Schmerzensreichen“?
    In fliegender Hast nahm er die letzten Treppenstufen und stieß die Tür des Hauptportals auf. Dann rannte er weiter, quer über den Campus und den Parkplatz, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzusehen.

59. KAPITEL
    Saint Francis Center, Omaha
    Christine Hamilton winkte Maggie und Pakula zu und schlängelte sich dann zwischen den langen Tischen hindurch, an denen etwa zwei Dutzend Freiwillige saßen und ihr Ohr am Telefon hatten. Als sie die beiden schließlich erreichte, begrüßte sie Maggie mit einer Umarmung.
    „Hi, Christine! Lange her!“
    „Du siehst prima aus“, sagte Christine, um dann Pakula die ausgestreckte Rechte zu reichen. „Christine Hamilton. Sie müssen Detective Pakula sein. Danke für Ihre Bereitschaft zu dem Treffen hier.“
    „Detective Sassco hat mir versichert, es gehe allein um Fakten. Keine Tricks und krummen Sachen.“
    „Glauben Sie mir, Detective, mir geht es bloß darum, die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Ungefähr so wie Sie.“
    Maggie blickte vom einen zur anderen, um zu sehen, ob Pakula der Journalistin glaubte und ob Christine wohl offen und ehrlich mit ihnen umging. Unwillkürlich kam ihr ihre letzte Begegnung in den Sinn, damals während des Falls in Platte City. Seinerzeit hatte Christine sämtliche Register gezogen, um ihre Story zu kriegen. Vielleicht hatte die Entführung des eigenen Sohnes ihre Auffassung von Berufsethos ja wieder gerade gerückt. Die Frage war nur, für wie lange.
    „Schauen wir mal, was Sie uns zu bieten haben“, sagte Pakula, wobei er mit dem Kopf in die Richtung wies, aus der Christine gekommen war.
    „Kennen Sie das Saint Francis Center?“ fragte Christine, während sie zwischen den Tischen hindurch nach hinten gingen. Sie musste lauter sprechen, um sich über das Stimmengewirr und Telefongeklingel hinweg Gehör zu verschaffen. „Das Zentrum wurde vor zwanzig Jahren als Frauen- und Kinderhaus gegründet und mittlerweile um eine

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