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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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entkommt.“ Pakula lockerte seine völlig verspannte Schultermuskulatur. Ob er’s heute Morgen mit dem Boxtraining übertrieben hatte?
    „Vielleicht ist er ja gar nicht entkommen.“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Der Anruf vor der Schule vorhin, das war er.“
    „Ich werd verrückt! Mann, das gibt’s doch nicht!“ Dann fiel es ihm wieder ein. „Sie sagten doch was von einer Liste. Steht er da drauf?“
    „Allerdings!“ gab sie zurück.
    „Was will er denn, zum Henker?“
    „Schutz. Und medizinische Behandlung. Er glaubt, der Killer habe ihn vergiftet.“
    Pakula verstand die Welt nicht mehr. „Wie kommt der denn auf die Idee, wir würden ihm Schutz bieten?“
    „Er kann uns sagen, wer sonst noch auf der Liste steht.“
    „Er hat sie? Der hat die Liste?“
    „Behauptet er jedenfalls.“
    „Und das nehmen Sie ihm ab?“
    Maggie nickte. „Daniel Ellison stehe ebenfalls drauf, sagt er.“
    Pakula starrte sie an, bis er merkte, dass sie sich einem Stoppzeichen näherten, und den Blick wieder nach vorn auf die Fahrbahn richtete. „Sie haben sich schon mit ihm geeinigt, wie?“ Im Grunde war das gar keine Frage.
    „Ich finde, wir sollten mit Chief Ramsey darüber reden“, bekundete sie ruhig.
    Pakula merkte, wie ihm der Schweiß den Rücken hinunter rann. Er drehte die Klimaanlage höher und winkelte eine der Lüftungsdüsen so an, dass ihm der Luftschwall geradewegs ins Gesicht blies.
    „Das müssen wir auf später vertagen“, beschied er. „Uns
    bleibt nur noch eine halbe Stunde bis zu dem Termin mit dieser
    Zeitungstante.“ Und du, mahnte er sich, brauchst eine Pause.
    Der Fall wurde immer abstruser. „Die Zeit reicht gerade noch
    für einen schnellen Lunch. Was halten Sie davon, wenn wir uns
    im eine Pizza teilen? Die machen die leckerste Pizza
    weit und breit.“
    „Mit italienischer Salami?“
    „Was anderes kommt bei denen nicht drauf.“
    „Abgemacht!“ sagte sie.
    „O mein Gott!“ Pakula klatschte sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Die Eingebung traf ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel. „Hamilton? Der Junge! Morrellis Neffe – Timmy Hamilton! Und Sie haben Morrelli doch vorhin gefragt, wie’s seiner Schwester geht, oder? Christine?“
    „Richtig. Warum fragen Sie?“
    „Diese Reporterin vom Omaha World Herold, die wir gleich treffen – die heißt Christine Hamilton. Und ich glaube kaum, dass das ein Zufall ist.“

58. KAPITEL
    Katholische High School,, OurLady of Sorrow“, Omaha
    Gibson lief vor dem Klassenzimmer auf und ab und wartete auf Timmy. Vorhin hatte der behauptet, er kenne die Frau, die mit Schwester Kate geredet hatte und dass die angeblich FBI-Agentin sei. Natürlich hatte er Timmy nicht geglaubt, sich aber die Antwort, die er schon auf der Zunge hatte, verkniffen. Er mochte Timmy, und es gefiel ihm, einen Freund zu haben.
    Am Tag zuvor hatten sie festgestellt, dass sie nur drei Straßen voneinander entfernt wohnten. Also hatte Gibson seinen neuen Kumpel wieder zu sich eingeladen, um ein bisschen am Computer zu daddeln.
    Er fragte sich, wo der Kleine blieb. Er wollte doch nur kurz zu dem vorsintflutlichen Münzfernsprecher der Schule, um seine Mom zu fragen, ob er noch mit zu ihm dürfe. Gibson wollte gar nicht glauben, dass Timmy kein Handy hatte. Sowas gab’s doch gar nicht!
    Im Übrigen fühlte er sich heute ziemlich gut drauf. Schwester Kate hatte sich sehr für seine Sammlung interessiert und ihm sogar gesagt, sie wäre beeindruckt, dass es ihm gelungen sei, solch schöne Stücke zu finden. Und dann auch noch echte! Ja, sie war echt beeindruckt gewesen. Von seiner Sammlung und von ihm! Mann, ey, das war echt ein geiler Tag. Einer der besten seit langem, wahrscheinlich seit der Zeit, als er ihr beim Katalogisieren geholfen hatte.
    Er überlegte, ob er Timmy die Ledermappe zeigen sollte, die er in seinem Rucksack gefunden hatte. Bislang hatte er noch nicht den Mumm aufbringen können, das verdammte Ding zu durchforsten. Nachdem er sie aufgemacht und den Namen von Monsignore O’Sullivan auf einem der Papiere gesehen hatte, hatte er das Ding ganz hinten in seinem Kleiderschrank verstaut.
    Den Rucksack über eine Schulter geschlungen, lehnte er sich gegen die Wand. Vielleicht musste Timmy ja erst zum Sekretariat, sich Kleingeld besorgen. Der Münzfernsprecher nahm nämlich noch Vierteldollarstücke. War echt aus der Steinzeit, der Kasten. Grinsend überlegte er, dass Schwester Kate den doch in ihre Sammlung aufnehmen könne, falls das Ding mal

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