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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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beim Empfang abgegeben. Einer der Ohrringe wurde am Samstag gebracht. Dena sagte, sie habe den Umschlag auf dem Tresen vorgefunden. Unmittelbar nach dem Termin von Rubin Nash.“ Gwen verstummte. „Meinen Sie, er hat erwartet, dass ich ihn als Denas Eigentum erkenne?“
    „Wenn, dann hat er damit nur beabsichtigt, Sie zu reizen“, vermutete Racine. Gwen spürte ihren Blick auf sich, als warte sie auf eine Reaktion. „Verstehen Sie? Um Ihnen zu demonstrieren, wie nahe er an Sie herankommt. Wenn Sie Recht haben mit Ihrer Vermutung, es könne sich um Denas neuen Freund handeln, dann würde das eventuell erklären, woher er den Wohnungsschlüssel hatte und wusste, wo sie wohnte. Obgleich wir keinerlei Beweise haben, dass er sie dort umgebracht hat.“ Dann hielt sie einen Moment inne. „Falls Sie den Ohrring erkannt hätten – hätten Sie etwas unternommen? Etwa die Polizei informiert?“
    Auf einmal war ihr Ton wieder vorwurfsvoll und kalt.

57. KAPITEL
    Omaha, Nebraska
    Tommy Pakula hatte die Faxen dicke. Seit O’Dell Vater Gallaghers Büro verlassen hatte, war Morrellis Aufmerksamkeit offenbar mit ihr zu Tür hinaus. Mochte ja sein, dass die zwei vor Jahren mal gemeinsam einen Fall bearbeitet hatten, aber irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, als hätte Morrelli noch eine Rechnung offen. Schließlich dankte er den beiden Männern für die Zeit, die sie ihm geopfert hatten und verabschiedete sich. Bevor er ging, konnte er es sich nicht verkneifen, damit zu drohen, sich gegebenenfalls wieder zu melden.
    Draußen traf er auf Maggie, die gerade aus einem Klassenraum kam. Er zog die Augenbrauen hoch, verdutzt darüber, dass sie so ungeniert herumschnüffelte.
    „Irgendwas erfahren?“ fragte er sie.
    „Kann sein. Fertig mit Vater Gallagher?“
    „Ja, mir reicht’s mit diesen beiden Witzfiguren. Ich hätte denen mal besser die Carmichael auf den Hals gehetzt!“ Sie gingen die Treppe hinunter, wobei er ihr den Vortritt ließ. „Eins kann ich Ihnen sagen, dieser Morrelli, der hat mit Ihnen noch irgendein Hühnchen zu rupfen. Wird der uns Ärger machen, was meinen Sie?“
    „Ich glaube er hat einfach nur das Gefühl, zwischen uns sei noch etwas zu klären“, antwortete sie bewusst ohne jede Emotion in ihrer Stimme.
    „Und? Ist da was?“
    „Falls Sie damit meinen, ob mir das bei diesem Fall in die Quere kommen könnte – das werde ich zu verhindern wissen.“ Ihr Tonfall war jetzt hart und bestimmt.
    „Nein, ich wollte eigentlich wissen, ob der Sie vielleicht belästigen wird oder etwas in der Art. Falls er Ihnen Probleme macht – Sie haben ja meine Handynummer. Rufen Sie mich an, dann nehme ich mir den zur Brust.“
    Sie blieb auf der untersten Stufe stehen, drehte sich um und blickte zu ihm hoch. „Wollen Sie etwa den Beschützer markieren, Detective Pakula?“
    Er hätte am liebsten das Gesicht verzogen. Durfte man heutzutage einer Frau nicht mal mehr seinen Schutz anbieten, ohne als Chauvinist gerüffelt zu werden? Menschenskinder!
    „Ist ziemlich lange her, dass jemand den großen Bruder für mich gespielt hat“, erklärte sie mit einem Schmunzeln. „Irgendwie rührend.“ Und ehe er etwas erwidern konnte, ließ sie ihn stehen und ging zum Hauptportal hinaus.
    Als sie im Wagen saßen, berichtete sie ihm von ihrem Gespräch mit Schwester Kate Rosetti, und was sie von ihr über Dolche und mittelalterliche Obsessionen bei heutigen Jugendlichen erfahren hatte. Sie erzählte ihm auch von ihrer Theorie, wonach der Mörder ein von einem Priester missbrauchter Jugendlicher sein könne.
    Pakula hörte ihr aufmerksam zu. „Eins lassen Sie dabei meiner Meinung nach allerdings außer Acht“, wandte er schließlich ein. „Woher hat so ein Bengel von fünfzehn, sechzehn oder siebzehn Jahren die Zeit oder Gelegenheit, von Minneapolis nach Omaha und von dort nach Columbia zu kommen? Mutterseelenallein?“
    „Alle Morde wurden an einem Feiertagswochenende verübt.
    Ich bin mit meinen Überlegungen noch nicht am Ende. Ich sage ja nur, dass wir die Möglichkeit berücksichtigen sollten.“
    „Dass der Mörder ein Heranwachsender sein könnte?“
    „Einer oder vielleicht auch zwei. Möglicherweise sind sie durch so ein Onlinespiel auf dumme Gedanken gekommen.“
    „Sie meinen, so eine Rotzgurke – oder von mir aus auch zwei –, die könnten so etwas planen und durchziehen? Ohne dass das jemand merkt? Meinen Sie das im Ernst?“
    „Sie können sich das nicht vorstellen, was?“
    „Allerdings

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