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Die Rueckkehr des Daemons

Die Rueckkehr des Daemons

Titel: Die Rueckkehr des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo P. Lassak
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richtige Familie, dachte Sid. Für einen kurzen Moment verspürte er so etwas wie Glück.
    Theodorakis legte Caroline die Hand auf die Schulter. »Sei so gut, mach deinem Sohn einen Tee«, bat er. »In der Küche findest du alles, was du brauchst.«
    Ohne ihre typischen schnippischen Bemerkungen verschwand seine Mutter im Nebenraum. Sid war sich sicher, ein Schniefen zu hören. Sie musste sich tatsächlich große Sorgen um ihn machen, denn sie hatte ihm noch nie eigenhändig einen Tee zubereitet.
    »Sid, wir müssen mit deinem Verdacht zur Polizei gehen«, sagte Bob Martins mit einem Seitenblick auf Theodorakis. »Aber beruhige dich erst einmal. Vielleicht hast du einfach etwas falsch verst…«
    Sid sprang auf. »Aber ich habe doch Beweise! Attila Nagy, ein Journalist, hat sich vor 14 0 Jahren bei dem Kult eingeschleust. Er hat alles in ein Buch geschrieben. Ich habe es selbst gesehen!«
    »Gut, Sid, gut.« Bob Martins zog das Gesicht in Falten. »Ich schlage vor, du trinkst jetzt erst mal deinen Tee und wäschst dir das Gesicht. Panajotis leiht dir sicher ein frisches Hemd, und dann gehen wir zur Polizei.« Bob und Theodorakis warfen sich einen ernsten Blick zu.
    Dankbar nahm Sid den Becher von seiner Mutter entgegen. Der Tee roch eigentümlich nach einem scharfen Gewürz – wie hieß es doch gleich?
    »Trink«, forderte ihn sein Patenonkel auf. »Die Wärme wird dir guttun! Siehst du, hier ist das frische Hemd. Und jetzt trink!«
    Tatsächlich breitete sich schon nach den ersten Schlucken schnell ein wohliges Gefühl in Sids Körper aus. Seine Arme und Beine begannen zu kribbeln.
    Er wollte die Tasse absetzen, aber sein Onkel drückte sie ihm an die Lippen zurück. »Trink ganz aus, mein Junge. Gut so. Und dann wasch dein Gesicht!«
    Warum spricht er so komisch mit mir?, dachte Sid, während die warme Flüssigkeit seine Kehle hinunterrann. Und warum besteht er darauf, dass ich alles austrinke? Von diesem komischen Tee, diesem… Kümmeltee?
    Der asiatische Gong ertönte, die Schläge hallten in Sids Kopf wider. »Mach nicht auf!«, brüllte er.
    Bob Martins streichelte ihm die Wange. »Sid, wir wollen doch alle nur dein Bestes!«
    Entsetzt starrte Sid auf den Mann, der ins Zimmer trat: Isaac Marblesteen!
    »Seit wann ist er in diesem Zustand?«, fragte der Psychiater ruhig und stellte seine Tasche ab.
    Sid wurde augenblicklich übel. Theodorakis steckte mit ihm unter einer Decke. Dann musste auch er dem Kult angehören! Und seine Eltern? Warum halfen sie ihm nicht? Waren sie etwa auch…?
    Er musste abhauen. Es gab nur diese eine Chance. Als er versuchte sich aufzurichten, knickten seine Beine ein. Seine Glieder fühlten sich so schwabbelig an wie Wackelpudding, sein Blick trübte sich. Erschöpft sank er auf das Sofa zurück. Warum hatte er den Geruch vorher nicht bemerkt? Die ganze Wohnung stank entsetzlich nach Kümmel.
    Durch den Nebel sah er, wie Marblesteen seinem Patenonkel eine kleine Ampulle mit einer gelblichen Flüssigkeit reichte. Theodorakis brach die Spitze ab und zog eine Spritze auf. Bilder von Rosemaries Baby schossen Sid durch den Kopf. Alle steckten unter einer Decke. Der Arzt, der Ehemann, die Nachbarn. Satan zeugte ein Kind mit ihr. Die hässliche Fratze des Teufels. Das Dakota , in dem Roman Polanski den Film gedreht hatte, stand auch am Central Park, nahe seinem eigenen Wohnhaus. Nur ein Film … John Lennon wurde dort erschossen, Polanskis schwangere Frau von einer wahnsinnigen Sekte erstochen. So viele Tote…! Sid spürte einen Pikser im Arm. Er fiel …
    »Mein Junge!«, hörte er Caroline noch jammern.
    Dann drang Theodorakis’ Stimme aus einem weit, weit entfernten Land zu ihm.
    »Ihr habt ihn verloren!«
    Der Patenonkel war ein Ochse mit dem Unterleib eines Tausendfüßers. Seine großen weißen Zähne verschwammen vor Sids Augen. Zähne wie Kreidefelsen. Bis auf die Lücke, wo der Schneidezahn fehlte.

54. Kapitel
    NYC , 10. Oktober 2007, 21 Uhr
    Zeit war vergangen. Viel Zeit. Raúl Mendoza hatte Stunden und Stunden auf dem Stein gelegen, bibbernd, leicht unterkühlt. Sein Verstand war eingeschlafen wie bei einem kaltblütigen Reptil. Längst war er nur noch ein wimmerndes, zuckendes Stück Fleisch.
    Als es so weit war, hatte sich Birger Jacobsen angekleidet. Eine Kutte wie die des neb , aber mit vier Fellstreifen, das Zeichen der Wesire. Dann waren sie zu dritt zum Eingang gegangen, das, was von Raúl Mendoza übrig war, in ihrer Mitte.
    Vor dem Portal stoppten sie.
    »Es geht

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