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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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und trat schwerfällig von einem Fuß auf den anderen. »Falls die Mutter mich entschuldigt«, sagte sie mit schwacher Stimme. Sie machte etwas, das einem Knicks entfernt ähnlich sah, und eilte davon. Sie vergaß sich sogar so weit, daß sie sich den Frauen an den Suppenkesseln anschloß und mit ihrem eigenen Löffel umzurühren begann.
    Nynaeve lächelte, hielt aber den Kopf gesenkt, um es zu verbergen. Auch Egwene und Elayne arbeiteten weiter, blickten aber heimlich zur Amyrlin hinüber, die keine zwei Schritt entfernt stand und ihnen den Rücken zuwandte.
    Von ihrem Standpunkt aus konnte die Amyrlin die gesamte Küche überblicken und alle mit ihrem Blick einschüchtern. »Wenn sie sich so leicht einschüchtern lassen«, murmelte sie ganz leise, »dann sind sie vielleicht wirklich zu lange so davongekommen.«
    Allerdings leicht eingeschüchtert, dachte Nynaeve. Diese erbärmlichen Weibsbilder. Sie hat sie schließlich bloß angesehen! Die Amyrlin blickte sich über eine stolabedeckte Schulter hinweg nach hinten um, und ihre Blicke trafen sich einen Moment lang. Plötzlich wurde Nynaeve klar, daß sie den Spieß schneller drehte. Sie sagte sich, sie müsse eben genauso eingeschüchtert tun wie alle die anderen.
    Der Blick der Amyrlin fiel auf Elayne, und plötzlich sprach sie, und zwar beinahe laut genug, daß die Kupferkessel und Pfannen klapperten, die an der Wand hingen: »Es gibt einige Ausdrücke, die ich nicht aus dem Mund einer jungen Frau hören will, Elayne aus dem Hause Trakand. Wenn Ihr sie einlaßt, werde ich sie herauswaschen lassen!« Jede in der Küche fuhr zusammen.
    Elayne blickte verwirrt drein, und Egwenes Gesicht nahm langsam einen finsteren Ausdruck an.
    Nynaeve schüttelte den Kopf hastig und warnend. Nein, Mädchen! Halt den Mund! Siehst du nicht, was sie will?
    Doch Egwene öffnete den Mund und sagte in respektvollem, aber energischem Tonfall: »Mutter, sie hat nichts... «
    »Ruhe!« Das Brüllen der Amyrlin löste überall weiteres Zusammenzucken aus. »Laras! Könnt Ihr irgendeinen Weg finden, zwei Mädchen beizubringen, nur zu sprechen, wenn sie gefragt sind und nur zu sagen, was man von ihnen erwartet, Herrin der Küche? Schafft Ihr das?«
    Laras watschelte viel schneller heran, als Nynaeve die Frau sich jemals zuvor bewegen hatte sehen. Sie packte Egwene und Elayne jeweils an einem Ohr und wiederholte derweil unterwürfig: »Ja, Mutter. Sofort, Mutter. Wie Ihr befehlt, Mutter.« Sie zog die beiden jungen Frauen so schnell aus der Küche heraus, als sei sie heilfroh, dem Blick der Amyrlin zu entrinnen.
    Die Amyrlin war Nynaeve jetzt so nahe, daß sie sie berühren konnte, sah sich aber immer noch in der Küche um. Eine junge Köchin wandte sich gerade mit einer Teigschüssel in der Hand um. Der Blick der Amyrlin fiel direkt auf sie, und sie quiekte und rannte weg zu dem Tisch, auf dem der Teig geknetet wurde.
    »Ich wollte Egwene nicht darin verwickeln.« Die Amyrlin bewegte kaum die Lippen beim Sprechen. Es wirkte, als knurre sie etwas in sich hinein, und bei ihrem Gesichtsausdruck hatte niemand in der Küche Interesse daran, was sie sagte. Nynaeve konnte sie gerade noch verstehen. »Aber vielleicht lernt sie daraus, erst nachzudenken, bevor sie etwas sagt.«
    Nynaeve drehte den Spieß und behielt den Kopf unten. Sie bemühte sich, ebenfalls so zu wirken, als führe sie Selbstgespräche, für den Fall, daß jemand herblickte. »Ich dachte, Ihr wolltet ständig mit uns in Kontakt bleiben, Mutter. Damit wir über unsere Erkenntnisse berichten können.«
    »Wenn ich jeden Tag komme und nach euch schaue, Tochter, würden einige mißtrauisch.« Die Amyrlin behielt weiterhin die ganze Küche im Auge. Die meisten Frauen schienen jeden Blick in ihre Richtung zu vermeiden, um nicht ihren Zorn auf sich zu ziehen. »Ich wollte euch an sich nach dem Mittagessen in mein Arbeitszimmer kommen lassen, um euch zu schelten, weil ihr noch keine Studiengebiete ausgewählt habt. Jedenfalls hatte ich das Leane so gesagt. Aber es gibt Neuigkeiten, die nicht warten können. Sheriam hat wieder einen Grauen Mann gefunden. Eine Frau diesmal. Tot wie ein Fisch von der letzten Woche und keine Verletzung zu erkennen. Man hat sie hingelegt, als wolle sie sich nur ausruhen, und zwar ausgerechnet in Sheriams Bett. Nicht sehr angenehm für sie.«
    Nynaeve erstarrte, und der Spieß stand einen Moment lang still, bevor sie weiter an der Kurbel drehte. »Sheriam hatte eine Möglichkeit, die Liste zu sehen, die Verin

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