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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sah sie abweisend an. Er stellte gelegentlich Moiraines Entscheidungen in Frage, wenn auch selten in Hörweite Dritter, doch es paßte ihm nicht, wenn andere dasselbe taten. Min erwiderte seinen finsteren Blick. »Also, Myrddraal und Trollocs sind schlimm genug, aber wenigstens kann ich sie sehen. Ich hasse den Gedanken daran, daß einer dieser... dieser Seelenlosen sich hier einschleichen und mir die Kehle durchschneiden könnte, bevor ich ihn überhaupt bemerke.«
    »Die Wächter, die ich draußen aufgestellt habe, schützen uns vor den Seelenlosen genau wie vor anderen Wesen des Schattens«, sagte Moiraine. »Wenn man - so wie wir - schwach ist, dann ist es oftmals am besten, sich zu verstecken. Wenn einer der Halbmenschen nahe genug ist, um... Also, Talismane anzubringen, die sie töten, wenn sie ins Lager eindringen wollen, ist jenseits meiner Fähigkeiten, und selbst wenn ich das könnte, würde uns das lediglich hier wie in einen Pferch einsperren. Da es unmöglich ist, zwei verschiedene Arten von Wächtern gleichzeitig aufzustellen, überlasse ich es den Kundschaftern und den Wachen und natürlich Lan, uns zu verteidigen, und benütze die eine Art von Abschirmung, die uns ein wenig helfen kann.«
    »Ich könnte eine Runde um das Lager drehen«, meinte Lan. »Falls da draußen etwas ist, was die Kundschafter übersehen haben, werde ich es finden.« Das war keine Drohung, sondern einfach eine Tatsache. Selbst Uno nickte zustimmend.
    Moiraine schüttelte den Kopf. »Wenn Ihr heute abend gebraucht werdet, mein Gaidin, dann hier.« Ihr Blick wanderte hoch zu den düsteren Bergen, die sie umgaben. »Es liegt so etwas in der Luft.«
    »Warten.« Perrin rutschte das Wort heraus, bevor er sich zurückhalten konnte. Als Moiraine ihn daraufhin ansah - in ihn hineinsah -, wünschte er, sich beherrscht zu haben.
    »Ja«, sagte sie. »Warten. Überzeugt Euch davon, daß Eure Wachen heute nacht besonders aufmerksam sind, Uno.« Es war nicht nötig, vorzuschlagen, daß die Männer ihre Waffen auch im Schlaf zur Hand behalten sollten, denn die Schienarer taten das sowieso immer. »Schlaft gut«, fügte sie zu allen gewandt hinzu, als sei das noch möglich, und dann ging sie zurück zu ihrer Hütte. Lan blieb noch lang genug, um drei Löffel Eintopf zu schlürfen, und dann eilte er ihr hinterher. Die Nacht verschluckte ihn schnell.
    Perrins Augen leuchteten golden, als sie dem Behüter auf seinem Weg durch die Dunkelheit folgten. »Schlaft gut«, murmelte er. Der Geruch gekochten Fleisches machte ihn plötzlich nervös. »Ich habe doch die dritte Wache, Uno?« Der Schienarer nickte. »Dann will ich versuchen, ihrem Ratschlag zu folgen.« Andere kamen an die Feuer, und Fetzen ihrer Unterhaltung folgten ihm den Hang hinauf.
    Er hatte eine Hütte für sich, ein kleines Blockhaus, das kaum groß genug war, um aufrecht drin zu stehen. Die Ritzen waren mit getrocknetem Lehm verschmiert. Ein roh gezimmertes Bett mit Kiefernnadeln als Polster unter einer Decke nahm mehr als die Hälfte des Raumes ein. Wer immer sein Pferd abgesattelt hatte, hatte auch seinen Bogen gleich innen neben die Tür gestellt. Er hängte seinen Gürtel mit Axt und Köcher an einen Haken und zog sich vor Kälte zitternd bis auf die Unterwäsche aus. Die Nächte waren noch kalt, doch die Kälte hielt ihn davon ab, zu tief zu schlafen. Im Tiefschlaf träumte er Dinge, die er dann nicht mehr einfach abschütteln konnte.
    Eine Weile lang lag er zitternd und nur von einer dünnen Decke bedeckt da und starrte die Deckenbalken an. Dann kam der Schlaf, und mit ihm kamen Träume.
     

KAPITEL
4
     

    Schlafende Schatten
    D er Schankraum des Wirtshauses war kalt, obwohl in dem langen gemauerten Kamin ein Feuer prasselte. Perrin rieb sich die Hände vor den Flammen, aber davon wurden sie auch nicht wärmer. Trotzdem wirkte die Kälte auf ihn eigenartigerweise beruhigend, als sei sie ein Schutzschild. Er wußte allerdings nicht, wogegen sie ihn schützen solle. Etwas murmelte leise in seinem Hinterkopf. Es war nur ein ganz verschwommener Laut, als kratze einer an der Tür, weil er hereinkommen wollte.
    »Also gebt Ihr auf. Das ist auch das beste für Euch. Kommt. Setzt Euch, und wir reden miteinander.«
    Perrin drehte sich um und musterte den Sprecher. Die im Raum verteilten runden Tische waren leer bis auf einen in einer Ecke, an dem der Mann in Schatten gehüllt saß. Der übrige Raum lag wie in feinem Dunst, wirkte mehr wie eine Ahnung denn ein wirklicher Ort. Alles,

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