Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Junge. Immer eine Königin. Falls sowohl Morgase wie auch Elayne sterben sollten - Licht verhüte es! -, dann würde Morgases engste weibliche Verwandte den Thron besteigen. Zumindest ist es gar keine Frage, wer das sein würde: eine Cousine, Lady Dyelin. Das ist nicht wie damals bei der Thronfolge, als Tigraine verschwand. Damals dauerte es ein Jahr, bis Morgase auf dem Löwenthron saß. Dyelin könnte Gaebril als ihren Ratgeber beibehalten oder ihn heiraten, um die Dynastie fortzuführen, aber auch dann wäre er nur der Prinzgemahl. Und sie würde ihn wohl auch kaum heiraten, außer, Morgase hätte ein Kind von ihm. Mehr kann er nicht werden. Dem Licht sei Dank, daß Morgase noch eine junge Frau ist. Und Elayne ist gesund. Licht! Stand etwa in dem Brief, daß sie krank ist?«
    »Es geht ihr gut.« Jedenfalls im Moment noch. »Gibt es sonst nichts, was Ihr mir über ihn erzählen könnt? Ihr scheint ihn nicht gerade zu mögen. Warum?«
    Der Wirt runzelte die Stirn und dachte wohl angestrengt nach. Dann kratzte er sich am Kinn und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es würde mir nicht passen, wenn er Morgase heiratet, aber ansonsten weiß ich es selbst nicht. Man sagt, er sei ein toller Mann. Die Adligen schauen alle zu ihm auf. Ich mag allerdings die meisten der Männer überhaupt nicht, die er in die Garde hineingebracht hat. Zuviel hat sich geändert, seit er kam, aber man kann ihn nicht für alles verantwortlich machen.
    Es gibt nur zuviel heimliches Murren, seit er kam. Man könnte glauben, es herrschten hier Zustände wie im Cairhien vor dem Bürgerkrieg. Alle spinnen Intrigen und versuchen, sich einen Vorteil zu verschaffen. Seit Gaebril kam, habe ich Alpträume, und ich bin nicht der einzige. Natürlich ist es Unsinn, sich über Träume Gedanken zu machen. Es ist vielleicht nur die Sorge um Elayne und was Morgase in bezug auf die Weiße Burg unternimmt und die Leute, die sich wie in Cairhien verhalten. Ich weiß es einfach nicht. Warum fragt Ihr mich so über Lord Gaebril aus?«
    »Weil er Elayne töten will«, sagte Mat, »und Egwene und Nynaeve auch.« Aus dem, was ihm Gill erzählt hatte, konnte er nichts entnehmen, was ihm weitergeholfen hätte. Seng mich, ich muß ja nicht unbedingt wissen, warum er sie umbringen lassen will. Ich muß es nur verhindern. Beide Männer starrten ihn an, als sei er verrückt geworden. Schon wieder.
    »Werdet Ihr wieder krank?« fragte Gill mißtrauisch. »Ich erinnere mich daran, als Ihr zuletzt alle derartig böse angeschaut habt. Entweder das, oder Ihr haltet das vielleicht für einen Streich. Ihr scheint mir einer, der es faustdick hinter den Ohren hat. Falls es so ist, dann ist das ein verdammt gemeiner Streich.«
    Mat verzog das Gesicht. »Es ist kein verfluchter Streich. Ich habe zufällig mitgehört, wie er einem Mann namens Comar befahl, Elayne den Kopf abzuschlagen. Und, wenn er schon dabei wäre, auch die von Egwene und Nynaeve. Ein großer Mann mit einer weißen Strähne im Bart.«
    »Das klingt nach Lord Comar«, sagte Gill bedächtig. »Er war ein guter Soldat, aber man behauptet, er hätte die Garde wegen einer Geschichte mit gezinkten Würfeln verlassen. Nicht, daß ihm das jemand ins Gesicht sagen würde - Comar war einer der besten Schwertkämpfer der Garde. Ihr meint es wirklich ernst, oder?«
    »Ich glaube schon, Basel«, sagte Thom. »Ich glaube es wirklich.«
    »Das Licht leuchte uns! Was hat Morgase gesagt? Ihr habt es ihr doch bestimmt gesagt, oder? Das Licht soll Euch versengen - Ihr habt es ihr doch wohl gesagt?«
    »Klar«, sagte Mat mit bitterer Stimme. »Wo doch Gaebril gleich neben ihr stand und sie ihn wie eine liebeskranke Hündin angehimmelt hat! Ich sagte: ›Ich mag ja ein einfacher Dorftrottel sein, der vor einer halben Stunde über Eure Mauer geklettert ist, aber ich weiß trotzdem bereits, daß Euer vertrauenswürdiger Ratgeber hier, in den Ihr anscheinend verliebt seid, vor hat, Eure Tochter zu ermorden.‹ Licht, Mann, sie hätte mir den Kopf abschlagen lassen!«
    »Das kann gut angehen.« Thom betrachtete die feinen Schnitzereien an seinem Pfeifenkopf und zupfte an einer Seite seines Schnurrbarts. »Ihr Zorn kommt immer wie der Blitz aus heiterem Himmel, nur doppelt so gefährlich.«
    »Du mußt es ja wissen, Thom«, sagte Gill mit abwesendem Blick. Er blickte ins Leere und fuhr sich mit beiden Händen durch das ergraute Haar. »Es muß doch etwas geben, was ich tun kann. Ich habe seit dem Aiel-Krieg kein Schwert mehr in der Hand

Weitere Kostenlose Bücher