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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gehabt, aber... Ach, das würde auch nichts bringen. Ich würde mich umbringen lassen und nichts damit erreichen. Aber irgend etwas muß ich unternehmen!«
    »Gerüchte.« Thom rieb sich einen Nasenflügel. Er schien das Spielbrett zu betrachten und Selbstgespräche zu führen. »Niemand kann verhindern, daß Gerüchte Morgases Ohren erreichen, und wenn sie es oft genug hört, wird sie nachdenklich werden. Gerüchte sind die Stimme des Volkes, und die Stimme des Volkes sagt oftmals die Wahrheit. Das weiß Morgase. Wenn es um das Große Spiel geht, würde ich niemals gegen sie wetten. Verliebt oder nicht: Sobald Morgase anfängt, Gaebril unter die Lupe zu nehmen, wird er nicht einmal mehr seine geheimsten Kinderträume vor ihr verbergen können. Und wenn sie erfährt, daß er Elayne etwas antun will« -damit setzte er einen Stein auf das Brett; zuerst hielt Mat den Zug für eigenartig, aber dann sah er, daß mit drei Zügen etwa ein Drittel von Gills Steinen in der Falle sitzen würden -, »wird Lord Gaebril eine wunderschöne Beerdigung erleben.«
    »Du und dein Spiel der Häuser«, knurrte Gill. »Aber es könnte klappen.« Plötzlich erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht. »Ich weiß sogar, wem man es sagen muß, um die Gerüchte in Umlauf zu bringen. Alles, was ich tun muß, ist, Gilda gegenüber zu erwähnen, daß ich das geträumt habe, und drei Tage später hat sie der Hälfte aller Dienerinnen in der Neustadt bereits erzählt, es sei eine Tatsache. Sie ist das schlimmste Klatschweib, das der Schöpfer je erschuf.«
    »Geh nur sicher dabei, daß man es nicht auf dich zurückverfolgen kann, Basel.«
    »Keine Angst, Thom. Vor einer Woche erst hat mir ein Mann einen meiner eigenen Alpträume erzählt und mir gesagt, er habe es von jemand anderem und der wiederum von einem Dritten. Gilda muß gelauscht haben, als ich es Coline erzählte. Aber als ich ihn schließlich ganz genau ausfragte, konnte er mir eine ganze Kette von Namen sagen, bis hinüber zur anderen Seite Caemlyns, und dort verschwand die Spur. Also, ich wollte die Probe aufs Exempel machen und habe den letzten Mann aus seiner Kette aufgespürt. Ich wollte wissen, durch wie viele Mäuler das Ganze schon gegangen war, und er behauptete, es sei sein eigener Traum gewesen! Keine Angst, Thom.«
    Mat war es ziemlich gleich, was sie mit ihren Gerüchten erreichen wollten. Gerüchte würden Egwene und den anderen auch nicht helfen. Aber eine Sache nagte doch an ihm. »Thom, die scheinst das alles ziemlich gelassen hinzunehmen. Ich dachte, Morgase sei die große Liebe deines Lebens.«
    Der Gaukler starrte wieder in seinen Pfeifenkopf. »Mat, eine sehr weise Frau sagte mir, die Zeit werde meine Wunden heilen und alle Falten glätten. Ich habe ihr nicht geglaubt. Aber sie hatte recht.«
    »Also liebst du Morgase nicht mehr.«
    »Junge, es ist fünfzehn Jahre her, daß ich Caemlyn verließ, keinen Schritt von der Axt des Henkers entfernt. Da war die Tinte von Morgases Unterschrift auf dem Todesurteil noch feucht. Wenn ich hier sitze und höre, wie Basel stichelt« - Gill protestierte, und Thom sprach noch etwas lauter -, »stichelt, nenne ich das, daß Morgase und Gaebril vielleicht heiraten, dann wird mir klar, daß die Leidenschaft schon vor langer Zeit verblaßt ist. Ja, ich denke, ich kann sie immer noch gut leiden, vielleicht bin ich sogar noch ein ganz klein wenig verliebt in sie, aber die große Leidenschaft ist es nicht mehr.«
    »Und ich sitze hier und bilde mir ein, du würdest sofort zum Palast hinaufrennen und sie warnen.« Er lachte und war überrascht, als Thom einstimmte.
    »Solch ein großer Tor bin ich denn doch nicht, Junge. Jeder Narr weiß, daß Männer und Frauen gelegentlich ganz unterschiedlich denken. Der größte aller Unterschiede ist der folgende: Männer vergessen, vergeben aber nie; Frauen vergeben, vergessen aber nie. Morgase wird mich vielleicht auf die Wange küssen, mir einen Becher Wein vorsetzen und mir sagen, wie sehr sie mich vermißt hat. Und andererseits könnte es sein, daß sie mich von der Garde abführen und zum Henker bringen läßt. Nein, Morgase ist eine der fähigsten Frauen, die ich je kennengelernt habe, und das will etwas heißen. Ich habe beinahe Mitleid mit Gaebril, wenn sie erst einmal erfährt, was er vorhat. Tear, sagst du? Würdest du vielleicht doch eventuell bis morgen mit der Abreise warten? Ich könnte schon eine Mütze Schlaf gebrauchen.«
    »Ich will noch bis zum Sonnenuntergang so weit wie möglich

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