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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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bereitet und alle erst einmal an ihren Tassen genippt hatten.
    »Mutter Guenna hat mir von Eurem Problem berichtet«, sagte er ruhig, als er seine Tasse abstellte. »Ich helfe Euch, wenn ich kann, aber es kann sein, daß mich die Hochlords bald auf einen eigenen Fall ansetzen.«
    Die große Frau schnaubte. »Juilin, seit wann fängst du an, wie ein Ladenbesitzer zu feilschen, der versucht, Leinen zum Preis von Seide zu verkaufen? Behaupte bitte nicht, du wüßtest, wann dich die Hochlords auf einen Fall ansetzen, bevor sie es selbst wissen.«
    »Das behaupte ich auch nicht«, erklärte ihr Sandar lächelnd, »aber ich weiß, wann ich Männer nachts auf den Dächern gesehen habe. Nur so aus dem Augenwinkel - sie sind in der Lage, sich so gut zu verbergen wie ein Röhrenfisch im Tang -, aber ich habe die Bewegung beobachtet. Keiner hat bisher einen Diebstahl gemeldet, aber es sind Diebe innerhalb der Mauern unterwegs, darauf könnt Ihr wetten! Denkt an mich, wenn ich in nicht einmal einer Woche in den Stein gerufen werde, weil eine Diebesbande in die Häuser von Kaufleuten oder sogar in die Herrenhäuser der Lords einbricht. Die Verteidiger bewachen vielleicht die Straßen, aber wenn es Diebe zu verfolgen gilt, rufen sie einen Diebfänger, und das heißt, zu allererst rufen sie mich. Ich versuche nicht, meinen Preis hinaufzutreiben, aber was ich auch für diese hübschen Frauen tun kann: Es muß bald geschehen.«
    »Ich glaube, er sagt die Wahrheit«, meinte Ailhuin zögernd. »Er wird Euch zwar erzählen, der Mond sei grün und das Wasser weiß, wenn er glaubt, es brächte ihm einen Kuß ein, aber er lügt nicht so oft wie andere Männer, wenn es um anderes geht. Er ist vielleicht der ehrlichste Mann, der je im Mauleviertel geboren wurde.« Elayne hielt sich eine Hand vor den Mund, und Egwene kämpfte mit dem Lachen. Nynaeve saß unbewegt und offensichtlich ungeduldig da.
    Sandar schnitt der grauhaarigen Frau eine Grimasse und entschloß sich dann wohl, das Gesagte zu ignorieren. Er lächelte Nynaeve an. »Ich gebe zu, daß ich in bezug auf diese Diebinnen neugierig bin. Ich habe schon mit Diebinnen zu tun gehabt und auch mit Diebesbanden, aber ich habe noch nie von einer weiblichen Diebesbande gehört. Und ich schulde Mutter Guenna den einen oder anderen Gefallen.« Seine Blicke schienen Nynaeve erneut abzuschätzen.
    »Was verlangt Ihr dafür?« fragte sie scharf.
    »Wenn ich gestohlene Güter wiederfinden soll«, antwortete er knapp, »verlange ich den zehnten Teil des Werts der Güter, die ich wieder beschaffe. Wenn ich Menschen aufspüren soll, verlange ich eine Silbermark pro Person. Mutter Guenna sagt, die gestohlenen Sachen wären wenig wert, außer für Euch, gute Frau, also schlage ich vor, daß Ihr mir diese zum Auftrag macht.« Er lächelte wieder. Seine Zähne waren blendend weiß. »Ich würde Euch überhaupt kein Geld abnehmen, aber das würde die Bruderschaft nicht gern sehen. So nehme ich halt so wenig es nur geht. Eine Kupfermünze oder zwei, mehr nicht.«
    »Ich kenne einen Diebfänger«, sagte Elayne zu ihm. »Aus Schienar. Ein äußerst respektvoller Mensch. Er trägt sowohl Schwert, wie auch Schwertbrecher. Warum tut Ihr das nicht?«
    Sandar blickte einen Moment lang verwirrt drein, und dann schien er sich über die eigene Verwirrung zu ärgern.
    Er hatte entweder ihre Andeutung nicht verstanden, oder sich entschlossen, sie nicht zu beachten. »Ihr kommt nicht aus Tear. Ich habe von Schienar gehört, gute Frau -Geschichten von Trollocs und daß jeder Mann dort ein Krieger sei.« Seinem Lächeln nach betrachtete er so etwas als Märchen.
    »Wahre Geschichten«, sagte Egwene. »Oder jedenfalls wahr genug. Ich war schon in Schienar.«
    Er blinzelte kurz und fuhr fort: »Ich bin kein Lord und kein reicher Kaufmann, aber eben auch kein Soldat. Die Verteidiger machen Ausländern nicht viel Schwierigkeiten, wenn sie Schwerter tragen, außer natürlich, sie wollen sich sehr lange hier aufhalten. Aber mich würde man in eine der Zellen unter dem Stein stecken. Es gibt da Gesetze, gute Frau.« Wie unbewußt streichelte er mit der Hand seinen Stock. »Ich kann ganz gut auch ohne Schwert auskommen.« Er widmete sein Lächeln wieder Nynaeve allein. »Und jetzt beschreibt mir doch bitte diese Sachen... «
    Er brach ab, als sie ihre Börse an die Tischkante stellte und dreizehn Silbermark abzählte. Egwene war der Meinung, sie habe die leichtesten Münzen ausgewählt. Die meisten kamen aus Tear, nur eine aus

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