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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zusammen und spähte den Gang hinunter, wo gerade ein Mann durch den nächsten Quergang gelaufen und schon wieder verschwunden war. Seng mich, wenn ich nicht wüßte, daß so was verrückt ist, könnte ich schwören, es war Rand!
    »Sandar, sucht jetzt diese...«, begann er und wollte seinen Stock mit einer ausholenden Bewegung auf die Schulter schwingen. Doch er brach ab, als der Stock dumpf auf etwas knallte.
    Herumfahrend sah er sich einem weiteren halb angezogenen Hochlord gegenüber. Dieser aber ließ sein Schwert auf den Boden fallen. Seine Knie gaben nach und er hielt sich mit beiden Händen den Kopf, wo Mat ihm eine tiefe Platzwunde beigebracht hatte. Schnell schlug ihm Mat das eine Ende seines Stocks in den Magen, damit er die Hände herunternahm, und dann gab er ihm noch eines über den Kopf, was ihn über seinem Schwert zusammenbrechen ließ.
    »Glück, Sandar«, murmelte er. »Glück ist eben durch nichts zu ersetzen. Jetzt sucht aber gefälligst diesen verfluchten Geheimgang, den die Hochlords zu den Zellen hinunter benützen.« Sandar hatte darauf bestanden, daß eine solche Treppe existiere, und wenn man sie benützte, blieb einem ein langer Umweg durch den größten Teil des Steins erspart. Mat hatte nicht viel für Männer übrig, die es so eilig damit hatten, Gefangene zu verhören, daß sie eine direkte Verbindung von ihren Wohnungen zum Gefängnis bauten.
    »Seid nur froh, daß Ihr soviel Glück hattet«, sagte Sandar leicht erschüttert, »oder der hier hätte uns beide getötet, bevor wir ihn auch nur zu Gesicht bekommen hätten. Ich weiß, daß sich die Tür hier irgendwo befindet. Kommt Ihr nun? Oder wollt Ihr warten, bis der nächste Hochlord erscheint?«
    »Geht voran.« Mat stakste über den bewußtlosen Hochlord. »Ich bin kein verdammter Held.«
    Im Laufschritt folgte er dem Diebfänger, der jede der hohen Türen genau betrachtete, an denen sie vorbeikamen. Ständig murmelte er vor sich hin, daß er wisse, die Tür müsse sich hier irgendwo befinden.
     

KAPITEL
55
     

    Was prophezeit wurde
    R and ging langsam zwischen den riesigen, matt schimmernden Sandsteinsäulen hindurch, an die er sich aus seinen Träumen erinnerte, in den Saal hinein. Stille erfüllte die Schatten, und doch rief ihn irgend etwas. Und vor ihm blitzte etwas auf wie ein Leuchtfeuer, das einen Augenblick lang die Schatten zurückdrängte. Er schritt hinaus unter eine große Kuppel und sah, was er gesucht hatte. Callandor hing mit dem Griff nach unten in der Luft und wartete auf keine andere Hand als die des Wiedergeborenen Drachen. Während es sich drehte, wurde das wenige Licht in winzige Lichtsplitter gebrochen, und von Zeit zu Zeit flammte es wie durch ein Licht aus seinem Innern hell auf. Es rief ihn, lockte ihn. Es wartete auf ihn.
    Ich bin der Wiedergeborene Drache. Falls ich nicht bloß irgendein Verrückter bin mit dieser verfluchten Fähigkeit, die Macht lenken zu können - eine Marionette Moiraines und der Weißen Burg.
    »Nimm es, Lews Therin. Nimm es, Brudermörder.«
    Er fuhr zu der Stimme herum. Der hochgewachsene Mann mit kurzgeschnittenem weißen Haar, der aus den Schatten der Säulen trat, kam ihm bekannt vor. Rand hatte keine Ahnung, wer er war, dieser Bursche in einem roten Seidenmantel mit schwarzen, Längsstreifen an den Puffärmeln und schwarzen Hosen, die in kunstvoll mit Silber verzierten Stiefeln steckten. Er kannte den Mann nicht, aber er hatte ihn in seinen Träumen gesehen. »Ihr habt sie in einen Käfig gesperrt«, sagte er. »Egwene und Nynaeve und Elayne. In meinen Träumen. Ihr habt sie in einen Käfig gesperrt und ihnen weh getan.«
    Der Mann machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand. »Sie bedeuten weniger als nichts. Vielleicht eines Tages, wenn sie ausgebildet sind, aber nicht jetzt. Ich gebe zu, überrascht zu sein, daß sie Euch wichtig genug waren, um für mich nützlich zu sein. Aber Ihr wart immer schon ein Narr, der eher seinem Herzen folgte als der Macht. Ihr seid zu früh gekommen, Lews Therin. Nun müßt Ihr tun, worauf Ihr noch nicht vorbereitet seid, oder Ihr müßt sterben. Sterben in dem Bewußtsein, daß Ihr diese drei Frauen, an denen Euch soviel liegt, in meinen Händen zurücklaßt.« Er schien auf etwas zu warten. »Ich habe vor, sie weiterhin zu benützen, Brudermörder. Sie werden mir und meiner Macht dienen. Und das wird ihnen viel mehr weh tun als alles, was sie vorher erlitten haben.«
    Hinter Rand blitzte Callandor auf, und sein Licht pulsierte warm an

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