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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wirkten, und aus dieser Schwärze blickten ihn zwei Feueraugen an.
    Langsam senkte sich der Schatten herab und verfestigte sich zu Ba'alzamon, in totes Schwarz gekleidet wie ein Myrddraal. Doch selbst die Kleidung war nicht so schwarz wie der Schatten, der um ihn hing. Er hing in der Luft, zwei Spannen über dem Fußboden, und starrte Rand mit einem Zorn im Blick an, der genauso feurig war wie seine Augen. »Zweimal in diesem Leben habe ich dir die Chance geboten, mir lebend zu dienen.« Flammen loderten in seinem Mund auf, als er sprach, und jedes Wort toste wie aus einer Esse. »Zweimal hast du dich mir verweigert und mich verwundet. Nun wirst du eben im Tod dem Herrn der Gräber dienen. Stirb, Lews Therin Brudermörder! Stirb, Rand al'Thor! Es ist Zeit für dich, zu sterben! Ich nehme deine Seele an mich!«
    Als Ba'alzamon die Hand ausstreckte, drückte sich Rand hoch und warf sich verzweifelt auf Callandor zu, das immer noch glitzernd in der Luft leuchtete. Er wußte nicht, ob er es noch erreichen und dann auch noch berühren könne, aber er war sicher, daß es seine einzige Chance darstellte.
    Ba'alzamons Schlag traf ihn im Sprung, bohrte sich in ihn, riß etwas aus ihm heraus, wollte einen Teil seiner selbst aus ihm herauszerren. Rand schrie. Er fühlte sich, als falle er wie ein leerer Sack in sich zusammen, als würde sein Innerstes nach Außen gekehrt. Der Schmerz in seiner Seite, die Wunde, die er in Falme erhalten hatte, war ihm beinahe willkommen, etwas, woran er sich halten konnte, was ihn an das Leben erinnerte. Seine Hand schloß sich krampfartig zur Faust. Sie schloß sich um den Knauf Callandors. Die Eine Macht durchströmte ihn, ein Strom, stärker als er glauben konnte, und er floß von Saidin in das Schwert hinein. Die Kristallklinge schien heller als selbst Moiraines Feuer. Es war unmöglich, Callandor noch anzusehen, unmöglich noch als Schwert zu erkennen. Reines Licht flammte in seiner Hand. Er kämpfte gegen den Strom an, gegen diese unwiderstehliche Flut, die auch ihn, alles, was in seinem Innersten war, mit sich in das Schwert reißen wollte. Einen Herzschlag lang, jahrhundertelang, hing er so, schwankend, am Rande des Weggeschwemmtwerdens wie Sand in einer Springflut. Unendlich langsam gewann er an Gleichgewicht. Es war noch immer, als stünde er barfuß auf der Schneide einer Rasierklinge über einem bodenlosen Abgrund, doch irgend etwas sagte ihm, daß dieser Zustand noch der beste sei, den er erwarten könne. Um soviel Macht zu lenken, mußte er auf dieser Schärfe tanzen, wie er durch die Positionen des Schwertkampfes getanzt war.
    Er wandte sich Ba'alzamon zu. Das Reißen in ihm hatte aufgehört, seit seine Hand Callandor berührt hatte. Nur ein Augenblick war vergangen, doch er schien eine Ewigkeit gedauert zu haben. »Du wirst meine Seele nicht bekommen«, rief er. »Diesmal will ich es ein für allemal beenden! Ich werde es jetzt beenden!«
    Ba'alzamon floh, und Mann wie Schatten verschwanden.
    Einen Moment lang stand Rand nur da und runzelte die Stirn. Da war etwas wie... ein Falten... zu spüren gewesen, als Ba'alzamon verschwand. Ein Verdrehen, als habe Ba'alzamon irgendwie die Wirklichkeit verdreht. Er ignorierte die Männer, die ihn anblickten, ignorierte Moiraine, die zusammengebrochen am Sockel einer Säule lag, fühlte durch Callandor hinaus und verformte die Wirklichkeit, um ein Tor aus ihr heraus zu erschaffen. Er wußte nicht, wohin, nur, daß er dorthin wollte, wohin Ba'alzamon geflohen war.
    »Nun bin ich der Jäger«, sagte er und trat durch das Tor.
    Der Steinboden unter Egwenes Füßen bebte. Der Stein erzitterte und dröhnte. Sie fing sich wieder und blieb lauschend stehen. Es kam kein weiteres Geräusch, kein weiterer Erdstoß. Was auch immer geschehen sein mochte: Es war vorüber. Sie eilte weiter. Ein eisernes Gittertor stand ihr im Weg. Das Schloß daran war so groß wie ihr Kopf. Sie lenkte die Macht der Erde darauf, bevor sie dort ankam, und als sie gegen die Gitterstäbe richtete, zerfiel das Schloß in zwei Teile.
    Schnell durchschritt sie das Zimmer dahinter und vermied es, die Dinge anzusehen, die an den Wänden hingen. Peitschen und eiserne Klammern waren am auffälligsten. Leicht schaudernd öffnete sie eine kleinere Eisentür und trat in einen Korridor mit vielen rauhen Holztüren. Schilffackeln, die in Abständen in Eisenklammern hingen, beleuchteten ihn. Sie empfand beinahe genausoviel Erleichterung, diese Dinge hinter sich lassen zu können, wie

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