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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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bedeckt. »Seht Euch vor.«
    Plötzlich riß Rand die Augen auf, und er richtete sich kerzengerade auf, keuchte, stierte vor sich hin und zitterte. Perrin war es, als sie ihn heilte, wie eine Ewigkeit vorgekommen, aber nach nur wenigen Augenblicken half sie Rand dabei, sich wieder entspannt an die Eiche zu lehnen.
    »Ich habe... getan... was ich konnte«, sagte sie mit schwacher Stimme. »Soviel ich kann. Ihr müßt vorsichtig sein. Sie könnte wieder aufbrechen, wenn... « Ihre Stimme wurde immer leiser, und dann fiel sie.
    Rand fing sie auf, und einen Augenblick später nahm Lan sie auf die Arme. Als der Behüter sie hochhob, war auf seinem Gesicht für Momente ein Ausdruck zu sehen, der dem von Zärtlichkeit näher kam, als Perrin das von Lan jemals erwartet hatte. »Ausgepumpt«, sagte der Behüter. »Sie hat sich um jeden anderen gekümmert, aber keiner kann ihr die Erschöpfung abnehmen. Ich bringe sie zu Bett.«
    »Rand könnte doch...«, meinte Min bedächtig, aber der Behüter schüttelte den Kopf.
    »Es ist ja nicht so, daß ich nicht glaubte, du würdest dir alle Mühe geben, Schafhirte«, sagte er, »aber du weißt so wenig darüber, daß du sie genausogut töten könntest, anstatt ihr zu helfen.«
    »Das stimmt«, sagte Rand bitter. »Man kann mir nicht trauen. Lews Therin Brudermörder hat alle getötet, die ihm nahestanden. Vielleicht mache ich das auch, bevor ich ende.«
    »Reiß dich zusammen, Schafhirte«, sagte Lan grob. »Die ganze Welt ruht auf deinen Schultern. Denk daran, daß du ein Mann bist, und dann tue, was getan werden muß.«
    Rand blickte zu dem Behüter hoch, und überraschenderweise schien all seine Bitterkeit verflogen. »Ich werde mein Bestes geben«, sagte er. »Weil niemand anders da ist und es getan werden muß und weil ich in der Pflicht stehe. Ich werde kämpfen, aber deshalb muß mir noch lange nicht gefallen, was aus mir geworden ist.« Er schloß die Augen, als wolle er einschlafen. »Ich werde kämpfen. Träume... «
    Lan sah einen Augenblick lang auf ihn hinunter und nickte dann. Er hob den Kopf und blickte über Moiraine hinweg Perrin und Min an. »Bringt ihn ins Bett und schlaft dann selbst. Wir müssen Pläne schmieden, und das Licht allein weiß, was als nächstes geschehen wird.«
     

KAPITEL
6
     

    Die Jagd beginnt
    P errin erwartete nicht, schlafen zu können, aber ein Magen voll mit kaltem Eintopf - sein Entschluß bezüglich der Wurzeln hatte nur vorgehalten, bis ihm der Duft des übriggebliebenen Essens in die Nase gestiegen war - und seine völlige Erschöpfung ließen ihn dann doch ins Bett fallen. Falls er träumte, erinnerte er sich später nicht daran. Er wachte auf, als Lan ihn an der Schulter rüttelte. Die Morgendämmerung, die durch die offene Tür zu sehen war, verwandelte den Behüter in einen lichtumkränzten Schatten.
    »Rand ist weg«, war alles, was Lan sagte, bevor er wegrannte, aber das war mehr als genug.
    Perrin rappelte sich gähnend hoch und zog sich in der morgendlichen Kälte schnell an. Draußen sah er nur eine Handvoll Schienarer, die mit ihren Pferden die Leichen von Trollocs in den Wald schleiften. Die meisten von ihnen bewegten sich, als gehörten sie ins Krankenbett. Ein Körper brauchte Zeit, bis er die Kräfte wieder aufgebaut hatte, die Moiraines Heilung ihm abverlangt hatte.
    Perrins Magen brummelte, und er streckte die Nase in den Wind, in der Hoffnung, daß jemand begonnen hatte, das Frühstück zu bereiten. Er würde auch diese zwiebelähnlichen Wurzeln essen und sogar roh, wenn nötig, solchen Hunger hatte er. Doch er roch nur den Gestank der toten Myrddraal und Trollocs, dazu Menschen - lebendige und tote, Pferde und Bäume. Und tote Wölfe.
    Moiraines Hütte hoch droben auf der anderen Seite der Mulde schien im Mittelpunkt aller Aktivitäten zu stehen. Min eilte hinein und Augenblicke später kam Masema heraus und nach ihm Uno. Der Einäugige verschwand im Laufschritt zwischen den Bäumen in Richtung der Felswand hinter der Hütte, während der andere Schienarer den Hang abwärts humpelte.
    Perrin ging auch hinüber. Als er durch den seichten Bach platschte, traf er Masema. Das Gesicht des Schienarers war ausgezehrt, die Narbe auf seiner Wange stand hervor, und seine Augen lagen noch tiefer als sonst. Mitten im Bach hob er plötzlich den Kopf und packte Perrin am Ärmel seines Mantels.
    »Ihr seid doch aus seinem Dorf«, sagte Masema heiser. »Ihr müßt es wissen. Warum hat uns der Wiedergeborene Drache verlassen? Welche

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