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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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aber als Verin vorbeiritt, hielten sie in ihrer Unterhaltung inne und verbeugten sich.
    Dieser Teil des Burggeländes hätte gut der Park irgendeines Lords sein können. Da wuchsen beschnittene Hecken und Bäume, und die Wege waren mit Kieseln bestreut. Zwischen den Bäumen waren andere Gebäude zu sehen. Die Burg selbst überragte alles.
    Der Weg führte sie zu einem von Bäumen eingerahmten Stallhof, wo Burschen in Lederwesten zu ihnen herrannten, um ihre Pferde zu versorgen. Auf Befehl der Aes Sedai nahmen ein paar der Stallburschen die Trage herunter und stellten sie vorsichtig ab. Während die Pferde zum Stall geführt wurden, nahm Verin den Ledersack von Mats Füßen und klemmte ihn sich achtlos unter den Arm.
    Nynaeve blieb stehen, rieb sich den Rücken und sah die Aes Sedai mit gerunzelter Stirn an. »Ihr habt gesagt, er habe vielleicht nur noch Stunden zu leben. Wollt Ihr jetzt bloß... «
    Verin hob eine Hand, aber Egwene wußte nicht, ob sie damit Nynaeve am Sprechen hindern oder sie auf das Knirschen von Schritten auf dem Kiesweg aufmerksam machen wollte.
    Einen Augenblick später erschien Sheriam Sedai, gefolgt von drei Aufgenommenen, die am Saum ihrer weißen Kleider die Farben aller Ajahs trugen - von Blau bis Rot -, und zwei kräftigen Männern in grober Arbeitskleidung. Die Herrin über alle Novizinnen war eine etwas rundliche Frau mit den für Saldaea typischen hohen Backenknochen. Flammend rotes Haar und klare, grüne Mandelaugen strichen ihre glatten Aes-Sedai-Gesichtszüge heraus. Sie musterte Egwene und die anderen gelassen, aber ihre Mundpartie war angespannt.
    »Also habt Ihr unsere drei Ausreißerinnen zurückgebracht, Verin. Im Licht all der Geschehnisse wünschte ich beinahe, Ihr hättet sie nicht hergebracht.«
    »Wir haben nicht...«, begann Egwene, doch Verin unterbrach sie mit einem scharfen: »SCHWEIG STILL!« Verin sah sie an - alle drei -, als könne die Intensität ihres Blicks ihre Münder verschließen.
    Auf Egwene verfehlte dieser Blick seine Wirkung nicht. Sie hatte Verin noch niemals wütend erlebt. Nynaeve verschränkte die Arme auf der Brust und knurrte etwas in sich hinein, sagte dann aber doch nichts. Natürlich schwiegen auch die drei Aufgenommenen hinter Sheriam, aber Egwene konnte beinahe ihre Ohren wachsen sehen, so angestrengt lauschten sie.
    Als sie sicher war, daß Egwene und die anderen begriffen hatten, wandte sich Verin wieder Sheriam zu. »Der Junge muß irgendwohin gebracht und isoliert werden. Er ist krank, und die Krankheit ist äußerst gefährlich. Gefährlich für andere, genau wie für ihn selbst.«
    »Man sagte mir, daß eine Trage fortgebracht werden müsse.« Sheriam winkte die beiden Männer heran, sagte leise etwas zu dem einen, und im Handumdrehen war Mat weggebracht.
    Egwene öffnete den Mund, um zu sagen, daß er jetzt sofort Hilfe benötige, aber als Verin sie blitzschnell zornig anfunkelte, schloß sie ihn wieder. Nynaeve zog so an ihrem Zopf, als wolle sie ihn ausreißen.
    »Ich schätze«, sagte Verin, »die ganze Burg weiß mittlerweile, daß wir zurückgekehrt sind?«
    »Die es noch nicht wissen«, erwiderte Sheriam, »erfahren es in Kürze. Das Kommen und Gehen einiger ist zum Gesprächsthema Nummer eins geworden. Sogar schon vor Falme und lange vor dem Krieg in Cairhien. Wolltet Ihr es geheimhalten?«
    Verin packte den Ledersack mit beiden Händen. »Ich muß die Amyrlin sehen. Sofort.«
    »Und was ist mit diesen dreien?«
    Verin betrachtete Egwene und deren Freundinnen mit gerunzelter Stirn. »Sie müssen streng abgeschirmt werden, bis die Amyrlin sie zu sehen wünscht. Falls sie es wünscht. Strengstens abgeschirmt, versteht Ihr? In ihren eigenen Zimmern meinetwegen. Zellen sind überflüssig. Kein Wort darüber zu irgend jemand.«
    Verin sprach wohl immer noch Sheriam an, doch Egwene wußte, das letzte hatte auch ihr und den anderen gegolten. Nynaeves Augenbrauen hingen nach unten, und sie riß nun an ihrem Zopf, als müsse sie ihn für etwas bestrafen. Elaynes blaue Augen waren weit aufgerissen, und ihr Gesicht wirkte noch blasser als sonst. Egwene war sich ihrer eigenen Gefühle nicht ganz sicher: Zorn oder Angst oder Sorge... Es war wohl ein Gemisch von allen dreien.
    Nach einem letzten forschenden Blick auf ihre drei Begleiterinnen eilte Verin fort. Sie preßte den Sack an ihre Brust. Ihr Umhang flatterte hinter ihr her. Sheriam stützte die Fäuste in die Hüften und musterte Egwene und die anderen beiden. Einen Augenblick lang

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