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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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zu Wasser. Es trieb in einer seichten kleinen Bucht, und es war so gut ausbalanciert, dass es kaum wackelte, als Pikel an Bord sprang.
    Mit viel Überredung und indem er ihn daran erinnerte, wie wund seine Füße vom Laufen waren, brachte Pikel Ivan schließlich dazu, sich zu ihm auf das Floß zu gesellen, »nur um es einmal auszuprobieren«. Bevor Ivan das auch nur ausgesprochen hatte, hatte Pikel das Floß allerdings schon in die Strömung hinausgepaddelt, wo es rasch weitertrieb.
    Ivans Proteste verloren sich in der schieren Bequemlichkeit der Reise. Pikel hatte das Floß wunderbar zusammengefügt und zwei erstaunlich bequeme Sitzplätze gebaut, und am Ende des Floßes konnte man sogar eine kleine Hängematte anbringen.
    Ivan brauchte nicht zu fragen, wo sein Bruder gelernt hatte, solche Dinge herzustellen. Er wusste, dass Pikels seltsame Druidenmagie dabei geholfen hatte – ganz offensichtlich war einiges von dem Holz, wie zum Beispiel der Sessel, den er sich ausgesucht hatte, magisch geformt und nicht geschnitzt worden, und das Ruder, das Pikel benutzte, hatte ein so kunstvolles Blättermuster, dass ein geschickter Holzschnitzer einen Zehntag dafür gebraucht hätte. Pikel hatte es in einer einzigen Nacht geschafft.
    Sie kamen an diesem ersten Tag auf dem Surbrin gut voran, und auf Pikels Vorschlag hin fuhren sie in der Nacht weiter. Was für ein angenehmes Erlebnis das war, besonders für Pikel, in der sanften Strömung unter der Kuppel glitzernder Sterne dahinzutreiben.
    Am zweiten Tag kam der Fluss näher zu den hoch aufragenden Bergen und verlief direkt am Ostrand des Grats der Welt. Glänzende Wände aus grauem Stein, überzogen mit grünem Gebüsch und weißen Streifen, bildeten das rechte Ufer, und manchmal, wenn der Fluss durch felsiges Terrain floss, befanden sie sich auch auf beiden Seiten. Pikel schien sich nicht im Geringsten daran zu stören, aber es machte Ivan wachsamer. Immerhin hatten sie erst vor kurzem gegen Orks gekämpft, und war diese Landschaft nicht wunderbar für einen Hinterhalt geeignet?
    Weil Ivan darauf bestand, gingen sie an diesem zweiten Abend an Land, und tatsächlich war der Fluss ein wenig zu unberechenbar geworden, um im Dunkeln weiterzureisen. Außerdem brauchten die Zwerge neue Vorräte.
    Am nächsten Tag regnete es, aber es war überwiegend sanfter Regen, obwohl er sie vollkommen durchnässte und bewirkte, dass sie sich ziemlich jämmerlich fühlten. Das Flusstal war allerdings wieder ein wenig weiter geworden, das Ufer im Osten fiel sachte ab, und die Berghänge im Westen wirkten sanfter.
    »Glaubst du, wir werden sie heute finden?«, fragte Ivan früh am Morgen.
    »Ei, ei«, erwiderte Pikel.
    Beide Zwerge versanken in Gedanken über den wahren Grund ihrer Reise von der Erhebenden Bibliothek nach Mithril-Halle. Sie wollten König Bruenors Krönung sehen. Die Aussicht, diese großen Zwergenhallen zu besuchen – etwas, was die Brüder seit ihrer Jugend vor mehr als einem Jahrhundert nicht mehr getan hatten –, begeisterte vor allem Ivan. Er dachte an seine frühesten Erinnerungen, das Geräusch von Hämmern auf Metall, den Geruch von Kohle und Schwefel und vor allem von Met. Er sah wieder die mächtigen hohen Säulen vor sich, die die großen Kammern seines eigenen Heims stützten, und er nahm an, dass die Säulen von Mithril-Halle vermutlich sogar diese großartige Arbeit übertreffen würden.
    Ja, sosehr Ivan Cadderly, Danica und die Kinder auch mochte, er freute sich doch darauf, einmal wieder unter seinen Verwandten zu sein und an einem Ort, der nach seinem Geschmack von Zwergen gebaut war.
    Er blickte zu Pikel hinüber, während er über seine Vorfreude nachdachte, und er hoffte, dass das Leben an einem Ort wie Mithril-Halle vielleicht helfen würde, seinen Bruder zu seinem wahren Erbe zurückzuführen. Wenn Pikel so etwas wie dieses Floß aus Holz herstellen konnte, wie großartig würden seine Arbeiten dann erst sein, wenn er mit den wahren Zwergenmaterialien wie Stein und Metall arbeitete?
    Selbstverständlich wären solche Fragen für Ivan weniger theoretisch gewesen, wenn Pikel nicht gerade, als sein Bruder diesen Fantasien nachhing, einen großen und unglaublich hässlichen Vogel auf seinen Unterarm gerufen und sich dann lange und anscheinend ausführlich mit dem Vieh unterhalten hätte.
    »Ein Gespräch unter Gleichen?«, fragte Ivan trocken, als der Geier davonflog.
    Pikel wandte sich zu seinem Bruder mit überraschend ernster Miene zu, dann zeigte er auf das

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