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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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wissend, denn er wusste, was geschehen würde, als einer der Menschen seinerseits auf den betrunkenen Zwerg zeigte und ihm zubrüllte, er solle sich »hinsetzen und das haarige Maul halten«.
    Gab es irgendjemanden in Mirabar, dessen Knöchel nicht blau und grün von den letzten Schlägereien waren?
    »Bitte nicht schon wieder!«, erklang eine leise Stimme an seiner Seite.
    Shingles drehte sich um und sah den Zwerg an, der sich neben ihn gesetzt hatte. Er nickte und wollte den Krug heben, um sich der Bemerkung anzuschließen, aber er hielt inne, noch bevor der Krug die Theke verlassen hatte.
    »Agrathan?«, fragte Shingles überrascht.
    Ratsherr Agrathan, schmuddelig und verkleidet, legte einen Finger auf die Lippen und bedeutete Shingles, ihn nicht zu verraten.
    »Ah«, sagte er leise und sah sich um, um sich zu überzeugen, dass niemand ihn beobachtete. »Ich hatte schon gehört, dass es überall Ärger gibt.«
    »Es hat Ärger gegeben, seit dein dummer Markgraf Torgar Hammerschlag ins Gefängnis geworfen hat«, erklärte Shingles. »Seitdem gab es jeden Tag ein Dutzend Schlägereien, und jetzt kommen die dummen Menschen hier runter und machen noch mehr Ärger.«
    »Die in der Oberstadt halten das für eine Prüfung ihrer Loyalität«, erklärte der Ratsherr.
    »Zum Blut oder zur Stadt?«
    »Zur Stadt, was für sie wichtiger ist.«
    »Du redest schon wieder wie ein Mensch«, warnte Shingles.
    »Ich sage dir nur die Wahrheit«, widersprach Agrathan. »Wenn du diese Wahrheit nicht hören willst, dann frag nicht.«
    »Pah!«, schnaubte Shingles. Er verbarg sein Gesicht hinter dem Krug und trank ihn in einem einzigen Zug halb leer. »Was ist denn mit der Loyalität des Markgrafen gegenüber den Leuten von Mirabar? Zählt das gar nicht?«
    »Elastul denkt, dass er das Richtige für das Volk von Mirabar getan hat, indem er Torgar davon abgehalten hat, nach Mithril-Halle zu gehen und dort all unsere Geheimnisse zu verraten«, erwiderte Agrathan – ein Argument, das Shingles und die anderen ununterbrochen gehört hatten, seit man Torgar gefangen genommen hatte.
    »Torgar hat Mirabar länger gedient, als ihr an Jahren haben werdet, wenn man euch in die Erde legt!«, schrie der betrunkene Zwerg gerade den Menschen zu.
    Er fuchtelte nun mit der Faust, nicht mehr nur mit dem Finger. Er warf seinen Stuhl beiseite und taumelte auf die Männer zu, die sich sofort erhoben, ebenso wie viele andere Menschen in der Schänke – und wie viele, viele Zwerge, darunter die Freunde des Betrunkenen, die sich beeilten, ihn zurückzuhalten.
    »Und mehr Jahre, als der Markgraf herrschen und leben wird, und mehr als die zehn Markgrafen vor ihm und viele, die noch nach ihm kommen«, fügte Shingles leise an Agrathan gewandt hinzu. »Torgar und seine Familie haben gedient, seit Mirabar Mirabar ist. Man kann einen solchen Mann nicht einfach ins Gefängnis werfen und erwarten, dass es den Leuten nichts ausmacht.«
    »Elastul ist weiterhin überzeugt, dass er das Richtige getan hat«, erwiderte Agrathan.
    Einen Augenblick lang glaubte Shingles, bei dem Ratsherren so etwas wie Bedauern zu erkennen.
    »Ich hoffe, du sagst ihm, was er für ein Dummkopf ist«, entgegnete er barsch.
    Agrathan bedachte ihn mit einem strengen Blick.
    »Du solltest aufpassen, was du über unsere Anführer sagst«, warnte der Ratsherr. »Ich habe geschworen, treu zu Mirabar und zu Elastul zu stehen, als ich meinen Platz im Rat der Funkelnden Steine eingenommen habe.«
    »Willst du mir etwa drohen, Agrathan?«, fragte Shingles leise.
    »Ich gebe dir einen Rat«, verbesserte Agrathan. »Es gibt hier sicherlich viele Ohren. Markgraf Elastul weiß genau, dass es Ärger geben könnte.«
    »Mehr Ärger, als es gegeben hätte, wenn er Torgar einfach in Ruhe gelassen hätte«, knurrte Shingles.
    Agrathan seufzte tief. »Ich bin hierher gekommen, weil ich dich bitten wollte, mir dabei zu helfen, die Leute ein wenig zu beruhigen. Wir stehen kurz vor einer Katastrophe. Ich kann es riechen.«
    Er hatte den Satz noch nicht beendet, als der betrunkene Zwerg sich auch schon von seinen Freunden losriss und auf die Menschen zustürmte. Eine Schlägerei begann und eskalierte schnell.
    »Nun?«, rief Agrathan über den Lärm hinweg. »Bist du für mich oder gegen mich?«
    Shingles blieb ruhig sitzen, trotz des Wirbelsturmes der Wut, der rings um ihn tobte. Nun war sie also fällig, die Entscheidung, über die er seit einem Monat nachgedacht hatte. Er sah sich um, sah die heftiger werdende

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