Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
Geschöpfe entdeckte, die alle mit gezogenen Waffen bereitstanden.
Sie verließ sich darauf, dass man sie nicht gesehen hatte, auch wenn ihre Gruppe schon lange entdeckt worden war – vermutlich als sie in die Senke hinabgestiegen waren –, rutschte über die Felsen zurück und setzte sich aufrecht hin.
Sie wollte ihre Freunde warnen, hob den Arm, um ihnen zuzuwinken und auf den Felsenkamm hinter ihnen zu zeigen.
Und erstarrte. Ihr Gesicht, das nach dem Grinsen streng geworden war, nahm nun einen Ausdruck purer Angst an. Dort auf dem Kamm hinter ihren Freunden sah die Frau die unverwechselbaren Umrisse vieler, vieler Orks.
Ein Schrei von dort, von dem Späher, der ein wenig hinter den anderen zurückgeblieben war, bestätigte diese entsetzliche Tatsache, und die anderen in der Gruppe fuhren herum.
Eine Horde von Orks stürzte sich kreischend und johlend auf sie.
Die Frau setzte dazu an, zu ihren Gefährten zu eilen, aber sie hielt in der Bewegung inne, als sie Schritte auf den Felsen hörte. Die zwanzig Orks rannten an ihr vorbei und stürzten sich ebenfalls in den Kampf. Die Frau wusste, dass ihre Freunde dem Untergang geweiht waren.
Zu viele Feinde. Zu viele.
Sie kroch nun rückwärts, wich unwillkürlich vor den schrecklichen Schmerzensschreien zurück, die überall auf dem blutigen Schlachtfeld erklangen. Sie sah, wie ein Mann am Ende von drei Ork-Speeren mehrere Fuß in die Luft gehoben wurde.
Heulend und um sich tretend, gelang es ihm irgendwie, wieder auf die Beine zu kommen und das Gleichgewicht zu halten, obwohl er eindeutig tödlich verwundet war.
Er blieb entschlossen stehen – bis eine Gruppe von Orks sich auf ihn stürzte und ihn niederschlug.
Die Frau wich wieder zurück, kroch zwischen zwei Felsen, drückte sich in den Schatten unter die Vorsprünge. Sie versuchte, sich zu beruhigen, versuchte, die Schreie zu unterdrücken, die in ihr aufstiegen. Da sie jetzt unter den Steinen kauerte, konnte sie die Schlacht nicht mehr sehen, aber sie konnte sie hören. Viel zu gut.
Sie blieb lange Zeit vollkommen verängstigt dort im Dunkeln, bis die Schreie schließlich verklungen waren. Sie wusste, dass man einen letzten Mann als Gefangenen weggeschleppt hatte.
Aber sie konnte nichts tun.
Sie blieb liegen und betete ununterbrochen darum, dass kein Ork vorbeikommen und sie bemerken möge, und sie drängte die Tränen zurück und schlief schließlich vor Erschöpfung ein.
Am nächsten Morgen weckte sie das Zwitschern der Vögel. Immer noch verängstigt, brauchte sie ihre ganze Willenskraft, um aus dem kleinen Loch zu kriechen.
Sie fühlte sich extrem verwundbar, und sie erwartete jeden Augenblick, dass ihr ein Speer in den Bauch gestoßen würde.
Während sie gegen die Sonne anblinzeln musste, gelang es ihr nach und nach, sich aufrecht hinzusetzen.
Dann sah sie die Leichen ihre Kameraden, in Stücke gehackt – ein Arm hier, ein Kopf dort. Die Orks hatten den Spähtrupp niedergemetzelt und zerstückelt.
Keuchend versuchte die Frau, sich zur Seite zu drehen und aufzustehen, aber sie hielt auf halbem Weg inne und fiel auf die Knie, blieb auf allen vieren und übergab sich.
Sie brauchte lange, bis sie aufstehen konnte, und noch länger, um an den Überresten derer vorbeizugehen, die einmal ihre Gefährten gewesen waren, ihre Freunde. Sie versuchte nicht, die Leichen zusammenzusetzen, um sie zu zählen und herauszufinden, wie viele ihrer Freunde von den Orks als Gefangene weggeschleppt worden waren.
Es schien irgendwie nicht mehr wichtig zu sein, denn sie wusste genau, dass auch diese Menschen inzwischen tot waren.
Oder sich wünschten, es zu sein.
Sie kroch langsam und vorsichtig aus der Senke heraus, aber von den Orks war nichts mehr zu sehen. Der erste Schritt über den Rand fiel ihr schwer, ebenso wie der zweite, aber mit jedem Schritt bewegte sie sich schneller und entschlossener, bis sie schließlich die Meile, die sie von ihrer Heimat trennte, im Laufschritt zurücklegte.
»Es ist einfach nicht richtig, sage ich euch!«, rief ein Zwerg, der ein wenig zu viel Met getrunken hatte. Er stellte sich auf seinen Stuhl und drosch frustriert mit der Faust auf den Tisch ein. »Ihr könnt nicht einfach all die Jahre vergessen! All die verdammten Jahre! Mehr, als ihr euch überhaupt vorstellen könnt!«
Er schloss damit, anklagend auf die Menschen zu zeigen, die in der überfüllten Schänke an einem Tisch saßen.
Shingles, der an der Theke stand, beobachtete das Spektakel resigniert und nickte
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