Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
befahl Elastul Agrathan, »und sprecht mit ihnen. Eure Leute sind hier zahlenmäßig vollkommen unterlegen, guter Zwerg. Wollt Ihr denn, dass sie niedergemetzelt werden?«
Agrathan zitterte sichtlich, und seine Lippen mühten sich um Worte, die nicht herauskommen wollten. Schließlich drehte er sich um, rannte aus dem Haus und folgte dem Schlachtenlärm, der ihn zum Gefängnis der Stadt führte.
»Die Zwerge sind bessere Kämpfer, als Ihr denkt«, sagte Shoudra Sternenglanz zu Elastul.
»Wir werden sie besiegen.«
»Und was bringt uns das ein?«, fragte die Sceptrana. Es war schwer, Elastul in dieser Sache zu etwas zu bewegen, wenn man sich nur auf mögliche Verluste bei seinen Soldaten berief, da Elastul seine eigene Sicherheit nicht für gefährdet hielt, aber als Shoudra das Thema wechselte und die Frage der Profite ansprach, erregte sie rasch die Aufmerksamkeit des Markgrafen.
»Die Zwerge sind unsere Bergleute, die Einzigen, die wir haben, die anständiges Erz fördern.«
»Wir werden andere finden«, entgegnete der Markgraf.
Shoudra warf ihm einen zweifelnden Blick zu.
»Was soll ich Eurer Ansicht nach denn tun?«
»Lasst Torgar Hammerschlag frei«, erwiderte die Sceptrana.
Elastul verzog das Gesicht.
»Ihr habt keine andere Wahl. Lasst ihn frei und schickt ihn weg. Ich fürchte, er wird nicht der Einzige sein, der geht, und die Verluste für Mirabar werden schwer sein, aber nicht alle Zwerge werden ihn begleiten. Es gibt vielleicht andere Zwerge , die Euer Ruf nicht davon abhalten wird, in die Stadt zu kommen. Die Alternative wäre ein blutiger Kampf, bei dem es keine Sieger geben und Mirabar zerstört werden wird.«
»Ihr überschätzt die Loyalität von Zwerg zu Zwerg.«
»Ihr unterschätzt sie. Für einen Zwerg, für jeden Zwerg, sind die von seinem Volk das Einzige, was wertvoller ist als Gold und Edelsteine. Und sie sind alle miteinander verwandt, Elastul, tief im Herzen gehören sie alle der Familie der Delzoun an. Ich sage das als Eure Beraterin und als Eure Freundin. Lasst Torgar gehen, und zwar schnell, bevor es zum offenen Krieg kommt…«
Elastul senkte nachdenklich den Blick, und eine ganze Reihe von Empfindungen zeichneten sich auf seinem Gesicht ab. Er sah erst Shoudra an, dann Djaffar.
»Tu es«, befahl er.
»Markgraf…«, begann Djaffar, aber angsichts von Elastuls unnachgiebiger Haltung brach er ab.
»Geh und tu es!«, befahl Elastul. »Geh und lass Torgar Hammerschlag frei und sag ihm, er soll die Stadt für immer verlassen.«
»Er könnte Eure Nachgiebigkeit als Grund zum Bleiben betrachten«, versuchte Shoudra zu argumentieren und fragte sich, ob die Freilassung Torgars nicht sogar zu einer besseren und verständnisvolleren Beziehung zwischen Elastul und den Zwergen führen könnte.
»Er darf nicht bleiben und wird mit dem Tod bestraft werden, wenn er zurückkehrt.«
»Das könnte für viele Zwerge inakzeptabel sein«, erklärte Shoudra.
»Dann sollen die, die mit dem Verräter einer Meinung sind, ebenfalls gehen«, fauchte Elastul. »Sollen sie doch gehen und auf dem Weg nach Mithril-Halle sterben, oder sollen sie nach Mithril-Halle gehen und es mit der gleichen Neigung zum Verrat anstecken, die Mirabar schon so lange plagt! Geh!«, schrie er Djaffar an. »Geh, damit wir sie endlich loswerden!«
Djaffar verzog das Gesicht, aber dann winkte er einem der anderen Hämmer, ihn zu begleiten, und eilte hinaus.
Mit einem Blick zu Elastul folgte Shoudra Sternenglanz den Hämmern.
Was sich außerhalb des Gefängnisses ereignete, war eher eine Reihe von Schlägereien als ein echter Kampf, als die drei eintrafen, aber die Situation schien sich trotz Agrathans Anstrengungen, die Zwerge zu beruhigen, rasch zu verschlechtern.
Mehrere hundert unterstützten Shingles und Torgar und standen vielleicht doppelt so vielen Soldaten gegenüber. Es war auffällig, dass keine Zwerge unter den Männern der Garnison von Mirabar zu sehen waren, obwohl viele zwergische Axtsoldaten am Straßenrand standen, die Arme verschränkt, die Mienen grimmig.
Shoudra warf einen Blick zu Djaffar, der diese Zwerge mit offener Verachtung betrachtete.
»Denkt nicht mal im Traum daran, den Befehl des Markgrafen zu missachten«, warnte die Sceptrana den störrischen Hammer, »und versucht nicht, die Freilassung von Torgar hinauszuzögern, weil Ihr hofft, dass der Kampf dann offen ausbricht.«
Djaffar sah sie an und grinste boshaft.
»Ich habe einen Zauber vorbereitet!«, warnte Shoudra.
Es war ein Bluff,
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