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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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von meinem Standpunkt aus ziemlich einfach. Du bist der Einzige, der schnell genug über die Schlucht kommen kann, um etwas zu erreichen, trotz allem, was mein Mädchen gesagt hat, als wir beschlossen haben, dass du gehen sollst.«
    Als Bruenor Catti-brie erwähnte, warf Drizzt einen Blick über die Schulter zur Spitze von Withegroos' schwer angeschlagenem Turm, wo Catti-brie nun stand, den Bogen in der Hand, und über die Brüstung schaute. Sie blickte hinunter zu Drizzt und bemerkte, dass er sie ansah. Sie winkte ihm zu.
    »Ich werde nicht lange wegbleiben«, versprach der Drow Bruenor und erwiderte Catti-bries Winken.
    »Du wirst so lange wegbleiben, wie es nötig ist«, verbesserte Bruenor. »Ich denke, wenn du es schaffst, uns beim nächsten Angriff die Riesen vom Leib zu halten, können wir standhalten, und wenn wir standhalten, dann könnte es sein, dass die Orks aufgeben oder sich weit genug zerstreuen, damit wir nach Süden durchbrechen können.«
    »Oder zumindest ein paar Boten zu Thibbledorf Pwent schicken«, fügte Drizzt hinzu.
    »Daran arbeitet Dagnabbit gerade«, versicherte ihm Bruenor mit einem Nicken.
    Der Zwerg brauchte nicht mehr zu sagen. Sie kannten beide die Wahrheit. Senkendorf musste die nächsten Angriffe aushalten, entweder um die Orks genügend zu schwächen, dass die Eingeschlossenen nach Süden durchbrechen konnten, oder um die Feinde sogar zum Aufgeben zu bringen.
    Als der untere Rand der Sonne begann, mit dem westlichen Horizont zu spielen, kletterte Drizzt über die Mauer von Senkendorf. Er mied das Nordtor, denn er ging davon aus, dass es beobachtet würde. Er ließ sich neben dem breiteren Wachturm an der Nordwestecke der Mauer herab und schlich so heimlich davon wie möglich, von Felsen zu Felsen, von Busch zu Busch, und auf offenen Flächen kroch er auf dem Bauch. Er erreichte den Rand der Schlucht und wartete.
    Rings um ihn her wurde es dunkler. Er konnte hören, wie sich die Orks im Süden rührten, und er hörte auch das Knirschen von großen Steinen, als sich die Riesen auf der anderen Seite der Schlucht, nur ein paar hundert Schritt von seiner Position entfernt, ihre Munition auf einem Haufen bereitlegten. Der Drow zog den Umhang fest um sich und schloss die Augen, fiel in eine Art Meditation, zwang sich, zu einem reinen Krieger zu werden. Er hatte keine Ahnung, wie er die Riesen ablenken sollte, aber genau das war das Ziel, das er unbedingt erreichen musste, wenn er seinen Freunden wirklich helfen wollte.
    Schon der Gedanke an die zurückgelassenen Gefährten jedoch störte die meditative Konzentration, und Drizzt blickte über die Schulter hinweg zu dem heftig bedrängten kleinen Ort. Er hatte wieder Catti-brie vor Augen, wie er sie zum letzten Mal gesehen hatte, mit grimmiger Miene, in der sich auch eine Spur von Resignation abzeichnete.
    »Geh«, hatte sie ihn früher an diesem Tag gebeten, als er sich aus vollkommen selbstsüchtigen Gründen gegen diesen Kurs ausgesprochen hatte.
    Mehr hatte sie nicht gesagt, aber Drizzt wusste, dass andere, dunklere Gedanken dabei mitspielten, ebenso wie bei ihm. Sie würden versuchen, die Stadt zu halten, wie gering die Aussichten auch sein mochten. Und Drizzt war gezwungen, sich von seinen Freunden zu trennen.
    Er fragte sich, ob er sie je lebend wieder sehen würde.
    Der Drow drückte die Stirn auf die Erde und schloss abermals die Augen. Er hatte keine Angst – jedenfalls nicht um sich selbst –, aber er hatte die Armee der Orks gesehen, und er wusste, dass auf der anderen Seite der Schlucht mehrere Riesen warteten. Diese Truppe war organisiert, entschlossen und zahlenmäßig weit überlegen. War das das Ende seiner geliebten kleinen Bande?
    Drizzt hob den Kopf, schüttelte ihn energisch und tat die Frage mit einem Wirbel von Erinnerungen an andere Feinde ab, die sie ebenfalls überwältigt hatten. Er dachte an den Kampf zur Rückeroberung von Mithril-Halle, an die wilde Jagd in den Straßen von Calimhafen, um Regis zu retten, und vor allem an den Kampf gegen die Armee von Menzoberranzan, die Verteidigung von Mithril-Halle gegen einen schrecklichen Feind.
    Dann konnte er sich nicht mehr mit alten Siegen aufhalten; ihm blieb keine Zeit mehr. Er wandte die Konzentration seiner Aufgabe zu, zwang sich, in Geist und Körper zu einem einzigartigen Kriegerwesen zu werden.
    Die Sonne sank hinter den Horizont.
    Der Jäger bewegte sich über den Rand der Schlucht, glitt über die Felsen wie der Schatten des Todes.
    Es fing beinahe genauso

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