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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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blutbefleckt.
    Ein weiterer Stein schlug ganz in der Nähe ein und ließ den Boden erbeben, aber Catti-brie rührte sich nicht einmal, denn das Bombardement war in der letzten Zeit noch intensiver geworden. Etwa jedes zwanzigste Geschoss war kein Stein, sondern ein brennender Feuertopf, was in der Siedlung zu weiteren Bränden führte. Drei Feuer im Turm des Zauberers waren bereits gelöscht worden, und Dagnabbit hatte alle gewarnt, dass das Gebäude vermutlich bald einstürzen würde.
    Tatsächlich warteten sie darauf, dass Bruenor starb, denn wenn er seinen letzten Atemzug getan hatte, würden sie – all die Verbliebenen – aus ihren Löchern kriechen, sich über die eingestürzten Mauern schleichen und irgendwie versuchen, nach Süden durchzubrechen. Das war ihre einzige Hoffnung, so vage sie auch sein mochte.
    Catti-brie konnte kaum glauben, dass sie hier saß und darauf wartete, dass Bruenor starb. Es fiel ihr schwer zu akzeptieren, dass die Brust des zähen alten Zwergs sich irgendwann gar nicht mehr bewegen würde. Sie hatte immer gedacht, er würde länger leben als sie.
    Sie war schon einmal Zeugin gewesen, wie er gestürzt war, und hatte ihn für tot gehalten, als er auf dem Schattendrachen in die enge Felsschlucht in Mithril-Halle hinabgeritten war. Sie erinnerte sich an diese unglaubliche Leere, die sie in ihrem Herzen gespürt hatte, das Gefühl von Hilflosigkeit, und daran, wie unwirklich ihr das alles vorgekommen war.
    Genau das empfand sie jetzt wieder, nur dass Bruenor diesmal direkt vor ihren Augen sterben würde, unbestreitbar und ohne Raum für Hoffnung.
    Sie spürte eine starke Hand auf ihrer Schulter, und als sie sich umdrehte, sah sie, dass Wulfgar neben ihr stand. Er legte ihr den Arm um die Schultern, und sie lehnte den Kopf an seine starke Brust.
    »Ich wünschte, Drizzt käme zurück«, sagte Wulfgar leise, und Catti-brie sah ihn an. »Wir sollten jetzt alle zusammen sein.«
    »Am Ende von Bruenors Leben?«
    »Wir sollten zusammen sein, um gemeinsam nach Süden durchzubrechen oder hier unseren letzten Kampf zu kämpfen. Es wäre angemessen.«
    Danach sagten sie nichts mehr. Das war auch nicht nötig. Sie wussten, sie empfanden das Gleiche, sie hatten dieselben Erinnerungen.
    Über ihnen ging der Steinhagel weiter.
    »Wie viele Orks sind es?«, fragte Innovindil Tarathiel.
    Die beiden Elfen waren weit vom Mondwald entfernt, flogen auf ihren geflügelten Pferden durch die Nacht. Innovindil musste schreien, damit Tarathiel sie verstand.
    »Genug, dass auch die Sicherheit unseres Heims bald gefährdet sein wird«, antwortete der Elf überzeugt.
    Sie befanden sich in den Bergausläufern nördlich von Senkendorf und sahen die Hunderte von Feuern im Lager der Orks und die brennenden Häuser in der Siedlung und besonders den brennenden Turm, der einmal das Wahrzeichen dieses kleinen Orts gewesen war.
    Sie ließen ihre Reittiere auf einem Bergkamm landen, um sich besser unterhalten zu können.
    »Wir können ihnen nicht helfen«, sagte Tarathiel zu seiner Begleiterin, als sie gelandet waren und er ihr betrübtes Gesicht besser sehen konnte. »Selbst wenn wir jetzt in den Mondwald zurückkehren und den ganzen Clan herbringen würden, würden wir nicht rechtzeitig hier sein, um das Schlachtenglück zu wenden. Und das sollten wir auch nicht versuchen«, fügte er hinzu, als er ihre zweifelnde Miene sah. »Wir sind in erster Linie für den Wald verantwortlich, den wir unser Zuhause nennen, und wenn diese schwarze Flut sich nach Osten wendet und den Surbrin überquert, werden wir schon bald genug kämpfen müssen.«
    »Du hast ja Recht«, gab Innovindil zu. »Aber ich frage mich, ob wir nicht trotzdem hinreiten und einige vor der Katastrophe retten sollten, bevor sich die Dunkelheit über ihnen schließt.«
    Tarathiel schüttelte den Kopf in einer Weise, die deutlich machte, dass es keine weitere Diskussion mehr geben würde.
    »Ork-Pfeile würden uns jeden Zoll des Weges folgen«, sagte er. »Und wenn sie Sonne und Mond töten würden, was könnten wir dann noch für die Leute hier tun? Wer würde nach Osten fliegen und unsere Leute warnen?«
    Er argumentierte weiter, obwohl das eigentlich gar nicht nötig war. Innovindil verstand ihre Verantwortung und, was ebenso wichtig war, ihre Grenzen. Sie wusste, dass die Katastrophe im Süden nichts war, was sie, ihr Freund und ihr Clan verhindern konnten.
    Es quälte sie dennoch, es quälte beide zu sehen, wie Senkendorf starb, denn obwohl die Elfen des

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