Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
Entschluss. Er ist im Gefängnis, und da wird er bleiben, bis er öffentlich seine Aussagen zu dieser Sache zurückgenommen hat und diese lächerliche Idee aufgibt, nach Mithril-Halle zu gehen.«
Agrathan setzte zu einer Erwiderung an, aber Elastul schnitt ihm das Wort ab.
»Darüber gibt es keine Diskussion, Ratsherr.«
Agrathan warf Shoudra einen Hilfe suchenden Blick zu, aber sie zuckte nur die Achseln und schüttelte den Kopf.
Es ließ sich nicht ändern. Markgraf Elastul betrachtete Mithril-Halle offensichtlich als Feind, und jeder Schritt, den er unternahm, schien dafür zu sorgen, dass diese Wahrnehmung mehr und mehr zur Wirklichkeit wurde.
Sowohl Agrathan als auch Shoudra hofften, dass Elastul vollständig verstand, was er da getan hatte, denn beide fürchteten die Reaktion der Zwerge, falls Torgars Gefangenschaft bekannt würde.
Die Bemerkung des Zwergs über glühende Kohlen in einem Raum mit Rauchpulver kam Shoudra Sternenglanz in diesem Augenblick recht zutreffend vor.
Der Held
Catti-brie kroch leise zum Rand des Felsenkraters und spähte hinüber. Wie sie erwartet hatte, hatte der Ork sein Lager unter ihr auf einem flachen Felsen aufgeschlagen, um den größere Blöcke verstreut lagen. Es gab kein großes Feuer, nur eine Grube mit glühender Holzkohle. Der Ork hockte so dicht daran, dass selbst dieses Glühen kaum zu sehen war.
Catti-brie war froh, dass sie ihren magischen Reif bei sich hatte, denn so wurde sie auf das schwache Glühen eines zweiten Orks ganz in der Nähe aufmerksam, der an einem abgebrochenen Ast schnitzte. Ihr Reif war wirklich ein wunderbarer Gegenstand, der ihr gestattete, im Dunkeln zu sehen, aber es funktionierte erheblich besser unter der Erde, wo sie ohne ihn überhaupt nichts sehen konnte, als unter dem Nachthimmel. Wenn die Sterne leuchteten, war die Wärmesicht häufig verwirrend und verzerrte Entfernungen, besonders auf hitzeneutralen Oberflächen wie geborstenem Stein.
Catti-brie regte sich nicht, während sich ihre Augen wieder an das trübe Licht anpassten. Sie hatte schon eine Route ausgewählt, die sie zu dem Ork bringen würde, hatte vorgehabt, in die Senke zu schleichen und das Geschöpf zu fangen oder zu töten.
Aber nun waren es zwei.
Sie griff instinktiv nach Taulmaril, als sie die neue Situation bedachte, aber dann hielt sie inne und nahm den Bogen nicht vom Rücken. Ihre Finger waren immer noch geschwollen und taten weh, und mindestens einer war gebrochen. Sie hatte zuvor an diesem Tag geübt und wusste, sie konnte kaum hoffen, die Orks aus dieser Entfernung zu treffen.
Also griff sie stattdessen nach Khazid'hea. Ihr berühmtes Schwert, das auch Schnitter genannt wurde, weil es eine so feine und tödliche Klinge hatte, drang durch Rüstung so leicht wie durch Tuch. Sie spürte die Energie, sobald sie die Hand um den Griff schloss. Khazid'hea wollte diesen Kampf, wie es jeden Kampf wollte.
Das Gefühl wurde nur noch intensiver, als sie das Schwert nun beinahe lautlos aus der Scheide zog. Sie achtete darauf, es weiterhin hinter dem Felsen zu halten, denn die hervorragend geschliffene Klinge würde den kleinsten Lichtschimmer auffangen und ihn deutlich widerspiegeln.
Das hungrige Schwert rief nach ihr, flehte sie an, hinunter zu dem ersten Ork zu eilen.
Catti-brie hätte es beinahe getan, aber dann warf sie einen Blick über die Schulter. Sie wusste, es wäre besser zurückzukehren und ein paar von den anderen zu holen. Drizzt war vor einiger Zeit losgezogen, aber ihre anderen Freunde konnten nicht weit entfernt sein.
Unsinn, dachte sie dann. Es sind nur zwei Orks, und wenn du schnell zuschlägst, ist es nur noch einer – oder vielleicht war es das Schwert, das ihr diesen Gedanken zusandte.
Wie auch immer, es kam Catti-brie recht logisch vor. Sie war noch nie einem Ork begegnet, der ein besserer Schwertkämpfer gewesen war als sie.
Um weitere Unschlüssigkeit zu unterbinden, schlüpfte sie hinter den Felsvorsprung und begann, langsam den Pfad entlangzuschleichen, der sie zu dem Plateau und dem Lager bringen würde.
Schon bald war sie auf der Höhe des Ork und nur noch zehn Fuß entfernt. Das Geschöpf beugte sich über die Kohlen und schürte das Feuer, während sein ebenfalls ahnungsloser Gefährte drüben an der Seite weiterschnitzte.
Sie schlich einen halben Schritt näher, dann noch einen. Kaum fünf Fuß trennten sie noch von dem Ork. Das Geschöpf spürte sie offenbar, blickte auf, schrie – und fiel nach hinten, als Catti-brie einmal
Weitere Kostenlose Bücher