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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Surbrin oder nimm deine Toten und zieh dich nach Leuchtendweiß zurück.« Obould beugte sich über sie und flüsterte, so dass nur Gerti ihn hören konnte: »Aber wenn du dich jetzt von mir abwendest, solltest du wissen, dass ich zu Besuch kommen werde, sobald ich mit Mithril-Halle fertig bin.«
    Dann trat er zurück und gestattete ihr, wieder auf die Beine zu kommen. Sie stand auf und starrte mit offenem Hass auf ihn herab.
    »Lassen wir die Dummheiten, Riesin«, sagte Obould laut, so dass die verdutzten Zuschauer es hören konnten. »Wir sind beide zornig und voller Trauer. Mein eigener Sohn liegt dort bei den Toten. Aber wir haben an diesem Tag auch einen großen Sieg errungen!«, erklärte der Ork-König der Menge. »Die feigen Zwerge sind davongelaufen und werden so bald nicht wiederkommen!«
    Das bewirkte erneuten Jubel.
    Obould ging umher, die Arme zur Siegesgeste erhoben, sein flammendes Schwert ein Konzentrationspunkt für ihren gemeinsamen Ruhm. Hin und wieder warf der Ork jedoch einen Blick zu Gerti und ließ sie allein den Hass in seinen gelblichen, blutunterlaufenen Augen sehen.
    Für Gerti blieb nur Unsicherheit.
    Aus der Ferne beobachtete ein anderer die Siegesfeier der Orks und sah, wie dieses flammende Schwert hoch erhoben wurde. Zufrieden, dass er seine Pflicht getan und dass seine Arbeit den sich zurückziehenden Zwergen viel genutzt hatte, lehnte sich Nikwillig aus der Zitadelle Felbarr gegen den kalten Stein und betrachtete die untergehende Sonne.
    Sein erhöhter Standpunkt hatte ihm einen guten Blick auf den allgemeinen Verlauf des Kampfes gegeben, nicht nur oben auf der Klippe, sondern auch im Tal der Hüter, und er wusste, dass man die Zwerge unter die Erde getrieben hatte. Er wusste, dass er nun nirgendwo mehr hinkonnte. Aber dagegen ließ sich nichts machen, sagte er sich in aller Ehrlichkeit. Er hatte seine Pflicht getan, er hatte seinen Verwandten geholfen.

Epilog
    »Inzwischen wird er wissen, dass sein Sohn tot ist«, sagte Drizzt.
    Er bürstete Mond und achtete besonders auf die vielen Kratzer, die der Pegasus auf der Flucht vor der Ork-Armee hatte hinnehmen müssen.
    »Dann wird er vielleicht zu uns kommen«, erwiderte die Elfenfrau, »und uns die Mühe ersparen, ihn jagen zu müssen.«
    Drizzts Sorge wegen Innovindils grimmigem Tonfall verschwand, als er ihr breites Grinsen sah. Sie kam auf ihn zu, und er konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Sie hatte ihre Kampfrüstung abgelegt und trug ein schlichtes hellblaues Kleid aus dünnem, beinahe durchscheinendem Material, das sich an jede Wölbung ihres Körpers schmiegte. Hinter ihr sprangen die letzten Sonnenstrahlen des Tages vom Horizont, umrissen die Elfenfrau mit einem himmlischen Schimmer, umgaben ihr wunderschönes Haar mit weichen Goldtönen.
    »Du hast mich aufgefordert, meinen Zorn zu benutzen«, erinnerte ihn Innovindil.
    »Ich selbst habe auf diese Weise einen Ort der … Konzentration gefunden«, versuchte Drizzt zu erklären und riss sich von dem Bild los, das die Elfenfrau bot. »Einen geistigen Zustand, der klarer ist. Als ich meine Heimat verließ, bin ich zehn Jahre in den Gängen des Unterreichs unterwegs gewesen, und das überwiegend allein.« Er grinste und holte die Onyxstatuette heraus. »Wenn man einmal von Guenhwyvar absieht.«
    »Wenn das Unterreich so ist, wie ich gehört habe, hättest du nicht überleben dürfen.«
    »Das hätte ich auch nicht, nicht einmal mit Guenhwyvar, wenn ich den Jäger nicht gefunden hätte.«
    »Den Jäger?«
    »Diesen Ort der Konzentration«, erklärte Drizzt. »Einen Ort in meinem Herzen und in meinem Geist, wo sich Zorn in Konzentration verwandelt.«
    »Die meisten würden behaupten, dass Zorn einen blind macht.«
    »Das tut er auch«, stimmte Drizzt zu. »Wenn man ihn nicht beherrscht.«
    »Und so wurdest du zu diesem Geschöpf aus Konzentration und Zorn…«
    »Und ich habe dafür einen hohen Preis gezahlt«, fuhr Drizzt fort. »Der Preis besteht in Freude und Hoffnung. Der Preis besteht in …«
    »Liebe?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Drizzt zu. »Vielleicht gibt es darin ja auch Raum für alles, was ich sein muss.«
    »Raum für Drizzt und für den Jäger?«
    Der Drow zuckte nur die Achseln.
    »Wir haben viel zu tun«, sagte Innovindil. »Da sich die Zwerge zurückgezogen haben, ist der gesamte Norden in Gefahr. Wer soll die Krieger des Landes gegen Obould führen, wenn nicht Drizzt und Innovindil?«
    Drizzt nickte zustimmend und fügte mit ernstem Ton hinzu: »Sollen wir

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