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Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 2 - Kampf der Kreaturen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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tief?«, fragte Innovindil »Ganz und gar nicht«, versicherte ihr Tarathiel, aber dann schwieg er abrupt, und als Innovindil sich zu ihm umdrehte, sah sie ihn auf das Bettzeug sacken.
    »Bist du so müde?«, fragte sie unbeschwert und machte sich zunächst keine Gedanken.
    Ein paar Sekunden vergingen.
    »Tarathiel?«, fragte sie, denn er hatte überhaupt nicht reagiert und lag vollkommen reglos da. Innovindil ging zu ihm und beugte sich über ihn. »Tarathiel?«
    Ein leises Geräusch bewirkte, dass sie sich umdrehte und zur hinteren Wand der Höhle schaute, und dann entdeckte sie das Loch im Felsen und die kleine Waffe darin – eine Handarmbrust.
    Das Klicken der Armbrust ließ sie die Luft anhalten, und sie sah, wie der kleine Bolzen die kurze Entfernung zurücklegte. Sie versuchte auszuweichen, aber die Waffe war zu nah. Instinktiv hob sie die Hand, um den Schuss abzuwehren, aber das Geschoss war bereits an dieser Stelle vorbei, und schon bohrte es sich direkt über dem Schlüsselbein tief in ihren Hals.
    Innovindil taumelte rückwärts, den Arm immer noch abwehrend ausgestreckt. Ihre Hand zitterte heftig, aber das erkannte sie erst, als sie sie ansah. Schon breitete sich das Drow-Gift in ihrem Körper aus, betäubte Arme und Beine und verwirrte ihre Gedanken. Sie bemerkte, dass sie am Boden saß, was sie nicht vorgehabt hatte.
    Dann lag sie auf dem Rücken und starrte zur Höhlendecke hinauf. Sie versuchte, um Hilfe zu rufen, aber ihre Lippen wollten dem Befehl nicht gehorchen. Sie versuchte sich umzudrehen und nach ihrem Gefährten zu sehen, aber sie konnte es nicht.
    Hinter der Höhlenwand sahen Ad'non und Donnia einander grinsend an und verließen dann rasch die Höhle. Sie krochen durch die Gänge, und schon bald rannten sie um den Hügel herum zum Lager der Oberflächenelfen. Sie benutzten ihre angeborene Magie, um Kugeln aus Dunkelheit heraufzubeschwören, und warfen sie über die beiden Pegasi, die vor dem Eingang zur Höhle standen. Die Tiere wieherten und stampften protestierend, und die Dunkelelfen eilten an ihnen vorbei.
    Ad'non war der Erste, der die beiden gelähmten Oberflächenelfen erreichte. Innovindil lag vor ihm auf dem Rücken, Tarathiel hinter ihr, in sich zusammengerollt.
    »Schön, nackt und hilflos.« Ad'non schaute die Elfenfrau lüstern an.
    Mit einem breiten Grinsen und einem schnellen Seitenblick zu Donnia beugte sich der Drow über Innovindil und begann, ihre nackte Schulter zu streicheln. Innovindil schauderte und zuckte krampfartig, offensichtlich in dem Versuch, sich zusammenzurollen und der Berührung auszuweichen.
    Das ließ Ad'non kichern, und Donnia grinste ebenfalls vergnügt.
    »Schön, nackt und hilflos«, wiederholte der Drow. »So mag ich meine Feen.«
     

TEIL 3

Mut und Feigheit
    Wie seltsam es für mich war, an diesem Tag am Fluss zu sehen, wie die beiden Elfen mir zu Hilfe kamen. Es hat mich wirklich vollkommen aus dem Gleichgewicht gebracht. Ich wusste selbstverständlich, dass die beiden in der Nähe waren, aber ihnen tatsächlich unter solchen Bedingungen zu begegnen, versetzte mich an Orte, an die ich nicht hatte vordringen wollen.
    Ich befand mich plötzlich wieder in diesem Zimmer, in dem Ellifain, die Freundin der beiden, tot am Boden lag, niedergestreckt von meiner Klinge.
    Dennoch, als ich die beiden erkannte, behielt ich die Situation dennoch in der Hand, und ich meinte es vollkommen ernst, als ich sagte, wir sollten auf unterschiedlichen Wegen fliehen, um die Verfolger zu verwirren. Ich hatte einen sachlichen Grund dafür.
    Aber ich kann nicht vor mir selbst verbergen, dass es auch noch andere Gründe gab: Ich bin davongerannt, weil ich Angst hatte, weil Mut im Kampf und Mut in persönlichen und emotionalen Angelegenheiten häufig verschiedene Dinge sind, und über das eine zu verfügen bedeutet nicht unbedingt, dass man auch mit dem anderen ausreichend ausgestattet ist.
    Ich fürchte mich nur selten vor Feinden – viel häufiger fürchte ich mich vor Freunden. Das ist das Paradox meines Lebens. Ich kann mich mit gezogenen Krummsäbeln und voller Begeisterung einem Riesen, einem Dämon oder einem Drachen stellen, aber ich brauchte Jahre, mir meine Gefühle für Catti-brie einzugestehen, mich nicht mehr an die Angst zu klammern und unsere Beziehung als den positivsten Aspekt meines ganzen Lebens zu akzeptieren.
    Und jetzt kann ich mich ohne nachzudenken auf eine ganze Bande von Orks stürzen, ein Kampflied auf den Lippen, aber als Tarathiel und Innovindil

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