Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
reizvoll für sie.
»Proffit hat immer noch vor, nach Norden zu gehen, wie Obould es von ihm will«, fügte Tos'un einen Augenblick später hinzu.
»Dann müssen wir beide ihn überzeugen, dass es wichtiger ist, hier zu bleiben«, schlug Kaer'lic vor.
»Das wird Obould nicht gerade freuen.«
»Dann wird er Proffit vielleicht umbringen, oder noch besser, vielleicht bringen sie sich gegenseitig um.«
Tos'un lächelte und ließ es darauf beruhen, vollkommen zufrieden mit der Rolle, die er und seine drei Drow-Freunde für sich selbst gewählt hatten. Sie hatten Obould und Gerti Orelsdottr von Anfang an zum Krieg gedrängt, sich aber nie für das Ergebnis interessiert. Ihnen war gleich, welche Seite siegte, Zwerge oder Orks, solange die Drow ein wenig Spaß hatten und ein wenig Profit machen konnten. Und wenn dieser Krieg den Anhängern von Obould, Gerti und Bruenor Heldenhammer schreckliches Leid zufügte, dann war das noch besser!
Selbstverständlich wussten weder Kaer'lic noch Tos'un, dass ihre beiden verschwundenen Gefährten Donnia Soldou und Ad'non Kareese bereits tot im Norden lagen, umgebracht von einem abtrünnigen Drow.
Sie fanden die erste Zuflucht kaum mehr als eine Stunde später in einer flachen Höhle an einem felsigen Hang hinter einem kleinen Teich, und dort erhielten sie auch die erste Gelegenheit, Wunden zu verbinden und festzustellen, wer sich noch bei ihrer immer kleiner werdenden Truppe befand. Nesme war seit vielen Generationen eine wichtige Stadt in der Region gewesen, ein Bollwerk gegen das Eindringen der Ungeheuer aus dem wilden Trollmoor. Dieser ununterbrochene Kampf und ihr Fleiß hatten die Bewohner eng miteinander verbunden, sodass sie jeden Verlust schmerzlich spürten.
Der Tag hatte mehr als ein Dutzend Tode gebracht, und noch mehr Leute waren verschwunden – ein schwerer Verlust für eine Gruppe von weniger als hundert Personen. Und angesichts der Ernsthaftigkeit der Wunden, die viele, die nun in der flachen Höhle ruhten, davongetragen hatten, würde die Anzahl der Toten sich wahrscheinlich in den verbliebenen Nachtstunden noch erhöhen.
»Das Tageslicht ist kein Freund der Trolle, nicht einmal, wenn sie einen verfolgen«, sagte Dagna zu Galen Firth, als er dem Mann eine Weile später am Höhleneingang begegnete. »Meine Jungs halten Wache und töten alle Trolle und Sumpfkerle, die zu nahe kommen, aber wir können hier nicht lange sitzen, ohne dass sie wieder gegen uns marschieren.«
»Dann werden wir uns weiterbewegen, wieder und wieder«, sagte Galen Firth.
Dagna dachte über den Tonfall des Mannes – eine Mischung aus Entschlossenheit und Resignation – ebenso nach wie darüber, ob er ihm zustimmen konnte.
»Wir ziehen von Schatten zu Schatten«, fuhr Galen fort. »Wir werden herausfinden, wo ihre Schwächen liegen, und dann zuschlagen. Wir suchen die anderen Flüchtlingsgruppen und verschmelzen sie zu einer einzigen Streitmacht.«
»Wir werden Gänge finden, tief und gerade, und dann flüchten wir, so schnell es geht, nach MithrilHalle«, verbesserte ihn General Dagna.
Galen Firths Augen blitzten zornig. »Da draußen sind noch mehr von meinen Leuten. Ich werde sie in ihrer Verzweiflung nicht allein lassen.«
»Nun, das ist deine Entscheidung«, sagte Dagna. »Ich bin hierher gekommen, um zu sehen, wie ich helfen kann, und das habe ich getan. Ich habe dort hinten sechs weitere von meinen Jungs tot zurückgelassen. Das sind acht von fünfzig, beinahe einer von sechs.«
»Und eure Anstrengungen haben zehnmal so viele Menschen gerettet. Sind nicht zehn Bewohner von Nesme das Leben eines einzigen Zwergs wert?«
»Du solltest das nicht so ausdrücken«, schnaubte Dagna. »Ich glaube, dass wir alle in einem einzigen großen Kampf niedergemetzelt werden, wenn wir auch nur einen einzigen Fehler machen. Mehr als vierzig meiner Jungs und beinahe hundert von deinen Leuten.«
»Dann machen wir eben keine Fehler«, sagte Galen Firth leise.
Wieder schnaubte Dagna und drängte sich an dem Mann vorbei, denn er wusste, dass sie an diesem Abend nichts mehr entscheiden würden. Das brauchten sie auch nicht, denn tatsächlich hatten sie keine Ahnung, wo sie Gänge finden sollten, die sie nach Mithril-Halle bringen konnten.
Der General ging an den Leuten aus Nesme vorbei, freute sich über ihre freundlichen Worte und ihre Dankbarkeit und lobte sie seinerseits für ihre bemerkenswerten Anstrengungen. Er stellte fest, dass seine Priester damit beschäftigt waren, sich um die
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