Die Rueckkehr des Highlanders
dazu etwas sagen, Thomas? Für den Fall, dass das Kloster angegriffen wird, wäre dies ein völlig nutzloser Fluchtweg, weil die Mönche mehr als eine Stunde brauchen würden, die Tür aufzubekommen.«
»Aye«, pflichtete ihm Phantom bei. Mit einer gespielt altersschwachen Stimme, die sich wirklich sehr nach einem alten Mönch anhörte, fügte er hinzu: »Wartet, gute Angreifer, räuchert uns noch nicht aus. Wir müssen noch etwas drücken und rütteln. Aber wir sind sicher gleich fertig. Setzt Euch unterdessen und gewährt uns einen kleinen Vorsprung, damit wir Euch entkommen können. Gottes Segen sei mit Euch.«
Adara unterdrückte ein Lachen, während Lutian und Christian sich keine Mühe gaben.
Thomas schien nicht angetan. »Du bist wirklich ein Heide, was?«
Phantom zuckte die Achseln, als kümmerte ihn das keinen Deut. »Bis in den tiefsten Winkel meiner verkommenen Seele.«
Ein kurzes Gebet für ihn murmelnd, führte Thomas sie in den dunklen, feuchten Gang, der Christian viel zu sehr an den Ort erinnerte, wo sie einen großen Teil ihrer Jugend verbracht hatten.
»Oh, welch liebe Erinnerungen das hier weckt«, bemerkte Phantom sarkastisch, während er ihnen folgte. »Alles, was jetzt noch fehlt, ist der Gestank von Exkrementen, Ratten, die uns über die Füße laufen, und die Schmerzensschreie von Gefolterten.«
»Aber besser, als dem Feind geradewegs in die Arme zu laufen«, mahnte Thomas.
Phantom schnaubte abfällig. »Wenn ich schon sterben muss, dann tue ich das lieber mit der Sonne im Gesicht und frischer, unverdorbener Luft in der Nase.«
»Nun, mit etwas Glück wird keiner von uns heute ableben«, warf Lutian ein.
»Wie weit ist es nach York?«, fragte Adara, während sie sich auf den Weg durch den Tunnel machten. »Liegt eine lange Reise vor uns?«
»Nein«, antwortete Phantom. »Wenn wir schnell genug vorankommen, ist es nach York nur ein strammer Tagesritt gen Süden. Wir müssten kurz vor Einbruch der Nacht ankommen.«
Adara war entsetzt. »Christian kann mit seinen Verletzungen nicht so weit reiten. Er muss sich ausruhen.«
»Das schaffe ich schon«, erklärte Christian verächtlich.
Sie tauschte einen zweifelnden Blick mit Lutian.
»Ihr müsst die gute Seite der Sache sehen, meine Königin. Wenn er stirbt, dann könnt Ihr sein Amulett nehmen und habt Euren Beweis, dass er Euer Gemahl ist ... war.«
Christian warf ihm einen mörderischen Blick zu, sagte aber nichts, während sie weitergingen. Sie brauchten nicht lange zu dem Dorf, wo sie mühelos den Diener fanden, der mit den gesattelten Pferden auf sie wartete.
»Gute Reise und viel Glück«, wünschte ihnen Thomas, nachdem sie aufgesessen waren.
»Möge Er mit dir sein, Bruder«, erwiderte Christian mit einem respektvollen Neigen des Kopfes.
Thomas segnete sie, dann schickte er sie los. Christian übernahm die Führung, Adara und Lutian ritten nebeneinander, und Phantom bildete den Schluss, für den Fall, dass die Sesari sie entdeckten.
Genau wie Phantom es vorausgesagt hatte, war es ein strammer Tagesritt; sie machten nur Pausen, um die Pferde zu schonen. Adara ließ Christian nicht aus den Augen, sie hatte Sorge, dass seine Verletzungen sich als zu schwer erweisen würden. Doch das geschah nicht, aber mit jeder Stunde wurde er blasser, und immer wieder bildete sich ein feiner Schweißfilm auf seiner Stirn.
Dennoch weigerte er sich, anzuhalten oder das Tempo zu verlangsamen, um sie nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Sie hatte noch nie einen Mann kennengelernt, der solche Kraft besaß.
Es war Abend, ehe sie schließlich York erreichten, das selbst zu so später Stunde noch eine geschäftige kleine Stadt war. Adara schaute sich die Wagen und Karren an, an denen sie vorüberritten, und das Kommen und Gehen auf den Kopfsteinpflastergassen.
»Wie wollt Ihr Euren Freund Ioan hier finden?«, fragte sie.
Ehe Christian antworten konnte, wurde ein Mann durch eine offene Tür auf die Straße geworfen, wo er nicht weit von ihnen entfernt ausgestreckt liegen blieb, während aus dem Haus raues Gelächter und derbe Scherze erklangen. Zwei weitere Männer folgten ihm auf das Pflaster. Alle wälzten sich stöhnend auf dem Boden.
»Ich glaube, wir sind gerade auf ihn gestoßen«, erklärte Christian mit leicht belustigter Stimme.
»Oder, wenn nicht, dann haben wir wenigstens jemanden, der uns zu ihm bringen kann«, fügte Phantom hinzu.
Ein hünenhafter Mann trat aus dem Haus, und eine kleine Gruppe sammelte sich um ihn, um ihm
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