Die Rueckkehr des Highlanders
wollt Ihr nicht wissen, weshalb und wofür Ihr kämpft?«
»Ich kämpfe, weil mein Bruder Christian mich braucht.«
Lutian kratzte sich die Wange. »Mir scheint, Euer neuer Verbündeter ist noch beschränkter als ich, meine Königin.«
»Königin?«, fragte Ioan mit fragend gehobenen Augenbrauen und musterte sie mit neuem Interesse.
»Ja«, sagte Christian. »Ich habe geschworen, sie auf ihren Thron zurückzubringen.«
Ioan nickte. »Betrachte es als erledigt. Ich werde ein paar Tage brauchen, bis meine Männer fertig sind, dann können wir aufbrechen, dahin, wo du uns brauchst.«
»Wie viel wird die Armee kosten?«, wollte Adara wissen.
Ioan schien von ihrer Frage beleidigt. »Ich wäre heute nicht hier, wenn Christian nicht gewesen wäre, Mylady. Diese Armee gäbe es gar nicht. Ein Mann nimmt kein Geld, um seinem Bruder zu helfen.« Er ging zum Eingang. »Tobias!«
Ein paar Sekunden später trat ein junger Mann ein. »Mylord?«
»Lass vier Zelte für meine Freunde aufstellen, damit sie die Nacht dort verbringen können.«
»Gewiss, Mylord.« Der junge Mann eilte fort, um seinen Auftrag auszuführen.
Adara wartete, dass Christian Ioan verbessern würde, und darauf hinwies, dass sie nur drei Zelte benötigten, da sie annahm, sie würden sich eines teilen.
Als er schwieg, versetzte ihr das einen Stich in die Brust. Besonders als ihr auffiel, dass sie dem Waliser erst noch sagen mussten, dass sie verheiratet waren.
Nun gut. Wenn er sie nicht wollte, würde sie mit ihrer Suche nach einem neuen König gleich hier beginnen. Schließlich war sie in einem Lager voller starker Männer, die die Chance, eine Königin zu heiraten, mit beiden Händen ergreifen würden.
»Ihr seid ein guter Mann, Ioan«, bemerkte sie. »Allem Anschein nach auch ein fähiger Anführer. Eine Königin wäre gut beraten, einen Mann wie Euch an ihrer Seite zu haben.«
Christian spitzte die Ohren. Obwohl er am ganzen Körper Schmerzen hatte, entging ihm weder die Hitze in Ioans Augen, noch der nachdenkliche Ausdruck in Adaras.
Seine Sicht verschwamm.
Ioan bedachte sie mit einem heißen, verführerischen Lächeln. »Euer Kompliment freut mich, Hoheit. Während wir darauf warten, dass Euer Quartier fertig wird, möchtet Ihr vielleicht eine Kleinigkeit essen?«
Seine Frau fand unverkennbar Gefallen an dem Waliser. »Ja, Mylord. Wir sind halb verhungert. Euer freundliches Angebot nehmen wir gerne an.«
Christians Sicht verschwamm weiter, als er ihr betörendes Lächeln sah. Sie flatterte sogar mit den Wimpern.
Das war mehr, als er ertrug.
»Abt?«, fragte Phantom. »Ist alles in Ordnung?«
»Mir geht es bestens«, erklärte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.
»Wenn du es sagst«, erwiderte Phantom ohne Überzeugung.
»In meinen Augen sieht er krank aus«, warf Lutian ein. »Ganz rot im Gesicht und grün um den Mund. Man kann gar nicht sagen, ob er wütend ist oder sich gleich erbrechen muss.«
Christian warf ihm einen warnenden Blick zu, worauf der Narr sicherheitshalber ein paar Schritte zurückwich.
Adara verspürte eine gewisse Befriedigung über die schlechte Laune ihres Gatten, bis sie die rote Stelle entdeckte, die nur schwer auf seinem schwarzen Gewand zu erkennen war.
»Ihr blutet wieder«, sagte sie streng und trat zu ihm.
Christian versuchte, sie wegzuschieben, aber das ließ sie nicht zu. Sie wurde wütend. »Seid doch nicht so stur, Christian. Eure Wunden müssen versorgt werden!«
Er starrte sie finster an.
Sie starrte zurück.
Ioan pfiff leise. »Phantom, wer ist diese Königin, dass Christian sich das von ihr gefallen lässt?«
Phantom verschränkte die Arme vor der Brust und schaute den beiden zu. »Seine Gemahlin.«
»Nur bis unsere Ehe annulliert wird«, korrigierte ihn Christian scharf.
Die Hände in die Hüften gestemmt, fuhr Adara fort, ihren Mann finster zu mustern. »Nun, wenn Ihr da stehen bleiben wollt, bis Ihr verblutet, brauchen wir am Ende gar keine Annullierung.«
Phantom sog zischend den Atem ein. »Die Königin ist auf einmal ganz schön schnippisch, was?«
Christian schaute zu Ioan. »Hast du einen Feldscher im Lager?«
Ioan schnaubte, während er von Adara zu Christian schaute. »Merk dir meine Worte gut, Abt: Kein Mann, der alle seine Sinne beisammen hat, würde sich je zwischen einen Mann und seine Frau stellen.«
Er hob eine Ecke des Stoffes, der die Wand bildete, hoch und gab den Blick auf den dahinter liegenden Schlafbereich des Zeltes frei, wo ein riesiges, reich mit
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