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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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zum Gehen wenden wollten, trat ihnen ein Junge entgegen, vermutlich einer der Bogenschützen, sicherlich kaum älter als der Bursche, der sie hergebracht hatte. Er war mehrere Zoll kleiner als Adara, schlaksig und dünn, hatte rabenschwarzes Haar und braune Augen, aus denen er die Eindringlinge argwöhnisch musterte.
    Er hielt seinen Bogen bereit, einen Pfeil zum Abschuss eingelegt. »Wer seid Ihr und was wollt Ihr von Lord Ioan?«, verlangte er barsch zu wissen.
    »Wir sind alte Freunde«, antwortete Christian ruhig.
    Phantom stellte sich neben ihn.
    Der Bogenschütze wirbelte herum und ließ den Pfeil fliegen. Phantom fing ihn in der Luft, aber ehe er einen weiteren Schritt machen konnte, holte der Schütze aus und versetzte ihm mit dem Bogen einen Schlag gegen die Schläfe.
    Unter der Wucht des Hiebes taumelte Phantom rückwärts.
    Der Bogenschütze holte noch einmal aus und sandte ihn zu Boden.
    Christian machte einen Schritt vor.
    Ehe Adara auch nur blinzeln konnte, hatte der Bogenschütze einen weiteren Pfeil eingelegt und zielte auf Christians Brust.
    »Corryn, hör sofort auf!« Die Stimme mit dem walisischen Akzent grollte wie Donnerhall durch das Zelt.
    Adara schaute zum Eingang, wo ein hochgewachsener, muskelbepackter Mann stand, der dem Bogenschützen verblüffend ähnlich sah. Sein welliges schwarzes Haar fiel ihm bis auf die Schultern, und seine Wangen bedeckte ein Vollbart. Er sah wild und ungezähmt aus, während er sich zwischen den Bogenschützen und Christian stellte.
    »Was ist denn in dich gefahren, Corryn?«, fragte er den Bogenschützen mit seinem schweren, rollenden Akzent.
    »Sie haben dich gesucht«, erwiderte der Schütze forsch, als sei die Verärgerung des größeren Mannes in seinen Augen kein Grund zur Sorge. Dann endlich senkte er den Bogen und nahm den Pfeil heraus. »Nach der Nachricht von Stryder, dass Attentäter auf dem Weg seien, um dich zu töten, glaubte ich, dich beschützen zu müssen, Brawd.«
    Der Mann, von dem sie vermutete, dass es Ioan war, schnaubte abfällig. »Möge Gott mich vor deinem Schutz behüten. Ist dir nie der Gedanke gekommen, dass ein echter Attentäter sich wohl kaum die Mühe machen würde, zu meinem Zelt zu kommen und sich vorzustellen?«
    Dann fügte er noch etwas in einer Sprache hinzu, die Adara nicht verstand, aber nach Corryns Reaktion zu schließen, musste es ein Fluch oder ein anderer Tadel gewesen sein. »Und jetzt entschuldige dich. Du hast dem Abt beinahe den Kopf abgetrennt, und Phantom hast du zu Boden geschlagen.«
    Das Gesicht des jungen Mannes wurde blass.
    Ioan trat von dem Jungen weg und hielt Phantom seine Hand hin, der sie ergriff. Er zog ihn auf die Füße. »Du musst meinem Bruder verzeihen, Phantom. Er ist ein verfluchter Narr.«
    »Seid Ihr der Abt?«, fragte Corryn Christian.
    »Ja.«
    Die Lippen des Jungen zitterten, ehe er Christian um den Hals fiel. »Mögen die Heiligen Eure gesegnete Seele allezeit behüten!«
    Christian wirkte unbehaglich, dann schaute er stirnrunzelnd Ioan an. »Dein Bruder?«
    Ioans Blick wurde dunkel, bedrohlich, als er Corryn zurückzog.
    Trotzdem schaute Corryn Christian mit Heldenverehrung in den Augen an. »Danke, Abt, dass Ihr mir meinen Bruder zurückgegeben habt.«
    »Mach, dass du fortkommst, du Witzbold«, brummte Ioan, »ehe ich dir das Fell über die Ohren ziehe.«
    Corryn verzog den Mund. »Ich habe vorschnell gesprochen, Abt. Verflucht sollt Ihr sein, dass Ihr mir diesen missgelaunten Klotz zurückgebracht habt. Es wäre besser gewesen, Ihr hättet ihn dort verrotten lassen.« Er drehte sich zu Phantom um. »Verzeiht, Sir. Es tut mir sehr leid.«
    Phantom schüttelte die Hand des Jungen. »Ich bewundere alle, die mich überwältigen können. Das gelingt nur ganz wenigen.« »Corryn!«
    »Ich gehe ja schon«, entgegnete der Junge verärgert. »Zum Teufel mit dir.«
    Unter zusammengezogenen Brauen schaute Christian ihm nach.
    Sobald sie allein waren, wurden Ioans Züge weich. »Welchem Umstand verdanke ich dieses Vergnügen, Christian?«
    »Wir brauchen eine Armee.«
    »Geht klar«, erwiderte Ioan ohne Zögern. »Meine Männer gehören dir.«
    »Wir müssen durch das Heilige Land ziehen«, erklärte Phantom.
    »Damit habe ich keine Probleme.«
    Adara konnte nicht anders, als die Stirn zu runzeln, als der Mann einfach so zustimmte. »Wollt Ihr denn gar nicht wissen, warum wir Eure Armee benötigen?«
    Ioan zuckte die Achseln. »Ich nehme an, um zu kämpfen.«
    »Ja«, sagte sie langsam, »aber

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