Die Rueckkehr des Highlanders
sie gedacht, dass er sich trotz allem freuen würde. Sie hatten so viele wunderbare Nächte miteinander verbracht, sich immer besser kennengelernt, dass sie geglaubt hatte, die Nachricht würde ihn glücklich machen. Aber er hatte sich nicht geändert. Kein bisschen.
»Alles in Ordnung, meine Königin?«, erkundigte sich Lutian und trat zu ihr.
»Ich bin am Boden zerstört, Lutian. Zerstört. Ich fürchte, da wird man nichts machen können. Christian hat mir das Herz gebrochen.«
»Was hat er denn angestellt? Sagt es, und ich gehe und ... nun, er wird mir dafür in den Hintern treten, dass ich bis zum Zelt fliege. Aber ich bringe seine Kleider in Unordnung und werde ihn ärgern.«
Adara lächelte wider Willen. »Ich habe ihm erzählt, dass ich guter Hoffnung bin, und er war nicht erfreut. Sollte er nicht außer sich vor Freude sein?«
Sie hätte es nicht für möglich gehalten, dass er ihr nicht zustimmte, aber genau das geschah. »Vielleicht nicht unbedingt, meine Königin.«
»Wie bitte?«
Lutian schaute sie leicht verlegen an. »Das ist eine ganz schöne Bürde für einen Mann. Sogar ich würde mir Sorgen machen.«
»Warum sollte man sich wegen eines Babys sorgen, wenn man Hunderte von Männern anführt? Siehst du mich etwa in Sorgen aufgelöst?«
»Irgendwie schon, meine Königin.«
Sie kniff die Augen zusammen. »Wie kommt es eigentlich, dass ihr Männer immer zusammenhaltet? Ach, schmor du doch auch in der Hölle!«
Adara sprang auf und lief aus dem Zelt und stieß auf dem Weg nach draußen mit Phantom zusammen.
Sie schaute ihn erbost an. »Aus dem Weg, Kerl, und zum Teufel mit dir und allen anderen deiner Sorte!«
Phantom zog eine Augenbraue in die Höhe, als sie an ihm vorbeistürmte. Belustigt schaute er ihr hinterher, wie sie empört davoneilte.
»Meine Königin!«, rief Lutian ihr nach.
Sie blieb nicht stehen.
»Also, wann soll das Kind kommen?«, erkundigte sich Phantom.
Lutian blickte ihn erstaunt an. »Woher wisst Ihr, dass sie ein Kind erwartet?«
»Ein Gefühlsausbruch ohne echten Grund, in dem sie alle Männer rundweg zum Teufel wünscht? Das kann nur eine Schwangerschaft sein!« Er schüttelte den Kopf. »Armer Christian. Ich bemitleide jeden Mann aus tiefster Seele, der mit einer schwangeren Frau geschlagen ist. Die können völlig unvernünftig sein.«
»Wie Ihr auch, wenn Euch jemand träte, wann immer ihr Euch rührt.«
Sie drehten sich um und entdeckten Corryn hinter ihnen, die sie finster musterte. »Ihr solltet Euch schämen, alle beide. Es ist für eine Frau ganz schön beängstigend, sich in anderen Umständen wiederzufinden. Wisst Ihr eigentlich, wie viele Frauen im Kindbett sterben?«
Das vertrieb ihre Heiterkeit sogleich.
Phantom wurde die Kehle eng, als er überlegte, ob Christian der Gedanke auch gekommen war.
Adara war zu Ioan gegangen und hatte verlangt, dass für sie ein eigenes Zelt aufgeschlagen wurde. Sie wusste tief innerlich, dass sie sich unvernünftig benahm, aber auf der anderen Seite war es ihr egal.
Dies hier sollte einer der glücklichsten Momente in ihrem Leben sein. Christian hätte ihre Freude mit ihr teilen sollen.
Sie war im Geiste unzählige Szenarien durchgegangen, wie sie es ihm beibringen sollte, aber nie wäre ihr eingefallen, dass er anders als erfreut sein könnte.
Wie konnte er es wagen, ihr ihre Freude zu verderben!
Tränen sammelten sich in ihren Augen. Warum konnten sie nicht die Ehe führen, von der sie immer geträumt hatte? Nein, Christian musste Schwierigkeiten machen.
Gut. Dann war sie jetzt an der Reihe, schwierig zu sein.
Die Wege des Herrn sind unergründlich ...
Christian blieb vor der Kathedrale stehen, wo er inneren Frieden gesucht, aber nicht gefunden hatte. Nicht vor sich selbst, wenigstens. Eigentlich verstand er selbst nicht, warum er weiterhin zur Messe oder zur Beichte ging, obwohl sein Glauben an Gott vor so vielen Jahren schon zerstört worden war.
Wahrscheinlich war es einfach eine Gewohnheit. Er kannte es nicht anders. Er hatte die lateinischen Worte ignoriert, während er unter den Gläubigen stand und versuchte, die bittere Wut auf die Ungerechtigkeit des Lebens zu ersticken, die in ihm wütete.
Er hatte keinen Frieden gefunden. Nicht, bis eine gewisse Königin gekommen und sich vor ihm entblößt hatte.
Und zwar in mehr als einer Weise.
Sie hatte seine Dämonen verstummen lassen. Ihr melodisches Lachen vertrieb sie einfach.
Und jetzt fürchtete er sein Leben mehr als zuvor. In Wahrheit hatte er
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