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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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befassen.«
    »Meine Königin, bitte«, schaltete sich Lutian ein und trat vor. »Ihr müsst sofort mit uns kommen.«
    »Wohin?«
    Ein Muskel in Phantoms Wange zuckte. »Zu Christians Zelt.«
    Zorn erfasste sie. Also hatte sie mit dem Zweck ihres Besuches doch recht gehabt. Nun, wenn ihr Ehemann wollte, dass sie zu ihm zurückkehrte, musste er sich mindestens selbst herbemühen und sich dem Wutausbruch stellen, den er entfesselt hatte.
    »Das könnt ihr gleich vergessen! Mir ist lieber, der Teufel holt ihn ...«
    »Nun, Euer Wunsch wird Euch wohl erfüllt werden.«
    Phantoms Bemerkung machte sie stutzig. »Welcher Wunsch?«
    »Der Teufel holt ihn gerade.«
    Verwirrt runzelte sie die Stirn. »Wie bitte?«
    Lutian antwortete. »Der Prinz liegt tödlich verwundet in seinem Zelt, meine Königin. Wir haben wahrscheinlich nur noch wenige Augenblicke, ehe er stirbt.«
    Um Adara drehte sich alles. Ihre Knie wurden weich, ihre Beine zitterten. »Das ist eine Lüge.«
    Phantom schüttelte grimmig den Kopf. »Eines unserer Mitglieder, das zur Messe in die Stadt unterwegs war, hat ihn gefunden. Es sieht so aus, als sei Christian vor der Kathedrale überfallen und niedergestochen worden. Berücksichtigt man die Art der Verletzungen, wette ich, dass es die Sesari waren ... Das Schwert seines Vaters und das Amulett seiner Mutter haben sie ihm ebenfalls abgenommen.«
    Bohrende Trauer erfasste sie bei der Nachricht. Nein, das konnte einfach nicht geschehen.
    Christian tot?
    Sie wollte schreien, geifern. Doch dann kam ihr ihre jahrelange strenge Erziehung zur Herrscherin zu Hilfe; Gefühle würden ihr nichts nützen. Sie musste ruhig bleiben. Christian brauchte sie.
    Ohne ein weiteres Wort verließ sie das Zelt und lief zu Christians, in dem sich diejenigen Mitglieder der Bruderschaft versammelt hatten, die mit ihm im Gefängnis gewesen waren. Sie alle sahen schrecklich aus, während sie sich leise und sichtlich erschüttert darüber unterhielten, wer so etwas einem so begnadeten Krieger wie Christian hatte antun können.
    »Es sieht noch nicht einmal so aus, als habe er versucht, sich zu verteidigen«, sagte ein Mann.
    »Wenn er schnell genug angegriffen wurde, hatte er schlicht keine Zeit, sein Schwert zu ziehen«, gab ein anderer zu bedenken.
    Ioan stand am dichtesten beim Bett.
    Mit heftig klopfendem Herzen folgte Adara seinem Blick aufs Bett und sah Christian. Seine Haut hatte einen Stich ins Graue. Seine Lippen waren blau. Und dann bemerkte sie die blutigen Verbände am ganzen Körper.
    Es gab so viele Schnitte und Einstiche ...
    Hoch erhobenen Hauptes schritt sie durch die Menge, aber als sie näher kam, verlor sie ihre Haltung unter der entsetzlichen Wucht ihrer Trauer. Sie wäre gefallen, hätte Ioan sie nicht aufgefangen, als der erste heftige Schluchzer sie straucheln ließ.
    »Rührt mich nicht an«, schrie sie und stieß Ioan von sich. Sie wollte nur die Berührung eines Mannes spüren.
    Und jetzt würde sie sie vermutlich nie wieder fühlen.
    Sie ließ sich neben seinem Bett auf die Knie fallen, bettete ihren Kopf auf seinem Oberarm und weinte, legte ihren Arm über seine Brust, wie um ihn zu beschützen. Sie kümmerte sich nicht, wie viele da waren und Zeuge ihres würdelosen Benehmens wurden. Nichts zählte für sie als ihr Ehemann, der mit dem Tode rang.
    »Bitte, Christian«, schluchzte sie. »Bitte verlass mich nicht. Ich verspreche auch, nie wieder ein Wort im Zorn an dich zu richten.«
    Aber er rührte sich nicht, reagierte nicht.
    Adara kroch zu ihm aufs Bett und legte sich neben ihn, damit sie ihn diese letzten Minuten wenigstens noch halten konnte. Es war gut möglich, dass dies das letzte Mal war, dass sie ihn ansehen, berühren konnte.
    Bei dem Gedanken erfasste sie aufs Neue lähmender Schmerz.
    Sie hörte, wie Ioan die Männer aus dem Zelt scheuchte, während sie Christian durch das goldblonde Haar fuhr. Seine Haut fühlte sich so klamm und kalt an. Die Lebenskraft und das Feuer, die ihn sonst ausmachten, waren gänzlich verschwunden.
    In dem Augenblick wusste sie, sie wäre nur zu froh, ihre Seele zu verkaufen, wenn sie ihn damit zurückbekäme, so wie er vorhin gewesen war, als sie gestritten hatten. »Es tut mir so leid, dass ich gekommen bin, um dich zu holen«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Ich hätte dich in Ruhe lassen sollen, dann wärest du noch in England und in Sicherheit. Was habe ich nur getan?«
    Aber sie wusste die Antwort darauf. Sie hatte ihn umgebracht. Wäre sie nicht gewesen, wäre er in

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