Die Rückkehr des Poeten
sagte niemand etwas. Dann räusperte sich Rachel und sprach ganz ruhig.
»Sie wissen, dass Backus auch Terry McCalebs Betreuer war.«
Darauf trat erst einmal kurzes Schweigen ein, bevor Doran sagte: »Das stimmt.«
»Als sie dieses Betreuungsprogramm einführten, war McCaleb der Erste, den sich Backus aussuchte. Als Nächste kam ich dran.«
»Und welche Bedeutung hat das jetzt für uns?«, fragte Alpert.
Rachel zuckte die Achseln.
»Wer weiß? Jedenfalls verlangte Backus mit dem GPS nach mir. Vielleicht hat er nach McCaleb bereits vor mir verlangt.«
Alle waren einen Moment still, um darüber nachzudenken.
»Ich meine, warum bin ich hier? Warum hat er das Päckchen an mich geschickt, wenn er doch weiß, dass ich nicht mehr bei Behavioral bin? Dafür muss es einen Grund geben. Backus hat eine Art Plan. Vielleicht war McCaleb der erste Teil davon.«
Alpert nickte bedächtig.
»Ich glaube, das ist ein Gesichtspunkt, den wir berücksichtigen müssen.«
»Er könnte Rachel beobachten«, sagte Doran.
»Lassen Sie uns mal keine allzu vorschnellen Schlüsse ziehen«, sagte Alpert. »Halten wir uns an die Fakten. Trotzdem möchte ich natürlich, dass Sie mit der gebotenen Vorsicht vorgehen, Agent Walling. Aber nehmen wir uns erst einmal die McCaleb-Situation näher vor und sehen, womit wir es zu tun haben, bevor wir uns zu irgendwelchen wilden Spekulationen hinreißen lassen. Aber abgesehen davon, Brass, was haben Sie sonst noch?«
Doran blickte auf irgendwelche Unterlagen hinab, die vor ihr lagen und auf dem Bildschirm nicht zu sehen waren. Sie war offenkundig gerade dabei, von McCaleb auf den Rest des Beweismaterials umzuschalten.
»Wir haben etwas, was zu McCaleb passen würde. Aber lassen Sie mich zunächst meine Liste durchgehen und die anderen Punkte abhaken. Äh, zuallererst, mit dem Klebeband und den zusammen mit den Leichen geborgenen Tüten fangen wir gerade erst an. Lassen Sie uns noch einen Tag Zeit, und ich habe einen Befund vorliegen. Und dann die Kleider, sie müssen wahrscheinlich noch eine Woche im Trockenraum bleiben, bevor sie einer Analyse unterzogen werden können. Da gibt es also noch nichts. Über den Kaugummi haben wir bereits gesprochen. Wir geben das Zahnprofil bis zum Abend in die Datenbank für Beißspuren ein. Bliebe also noch das GPS.«
Rachel stellte fest, dass alle Anwesenden wie gebannt auf den Bildschirm starrten. Es war, als wäre Doran bei ihnen im Raum.
»Hier machen wir einige Fortschritte. Wir konnten die Seriennummer bis zu einem Big-Five-Sportartikelgeschäft in Long Beach, Kalifornien, zurückverfolgen. Agenten der Außenstelle Los Angeles haben gestern den Laden aufgesucht und sich eine Verkaufsaufstellung geben lassen, aus der hervorging, dass dieses Gulliver-einhundert-Modell von einem gewissen Aubrey Snow erworben wurde. Wie sich herausstellte, ist Mr. Snow Fisch-Guide und war gestern mit seinem Boot auf See. Als er am Abend schließlich in den Hafen zurückkehrte, wurde er ausführlich zu seinem Gulliver vernommen. Er erzählte uns, er hätte das Gerät vor elf Monaten bei einer Partie Poker mit mehreren anderen Guides verloren. Es war einiges wert, weil damals mehrere seiner besten und beliebtesten Fischplätze vor der südkalifornischen und mexikanischen Küste darauf gespeichert waren.«
»Hat er uns den Kerl geliefert, der es gewonnen hat?«, fragte Alpert rasch.
»Leider nein. Es war eine Runde, die sich ganz spontan zusammengefunden hatte. Es herrschte schlechtes Wetter, und das Geschäft ging schleppend. Viele Guides saßen im Hafen fest und kamen fast jeden Abend zum Pokern zusammen. Verschiedene Abende, verschiedene Spieler. Viel Alkohol. Mr. Snow konnte sich weder an den Namen noch sonst etwas von dem Mann erinnern, der das GPS gewann. Er glaubt allerdings, dass es niemand aus dem Bootshafen war, in dem Mr. Snow sein Boot liegen hat, weil er den Mann seitdem nicht mehr gesehen hat. Die Außenstelle sollte sich eigentlich heute mit Snow und einem Zeichner zusammensetzen, um vielleicht ein Phantombild dieses Kerls zu kriegen. Aber selbst wenn sie eine gute Zeichnung bekommen, gibt es in diesem Gebiet jede Menge Bootshäfen und Boot-Charterfirmen. Man hat mir bereits zu verstehen gegeben, dass die Außenstelle dafür nur zwei Agenten erübrigen kann.«
»Ich werde anrufen und das ändern«, sagte Alpert. »Wenn ich anrufe, um Ed in der McCaleb-Sache den Weg zu ebnen, werde ich auch mehr Personal dafür beantragen. Ich werde mich direkt an Rusty
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