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Die Rückkehr des Sherlock Holmes

Die Rückkehr des Sherlock Holmes

Titel: Die Rückkehr des Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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Selbst jetzt sehe ich zwar, was Sie getan haben, aber ich weiß weder, wie Sie es getan haben, noch, was es bedeutet.«
    »Nun, nun«, sagte Holmes gutmütig. »Wir alle werden durch Erfahrung klug, und für diesmal besteht Ihre Lektion darin, daß Sie niemals die Alternative aus den Augen verlieren sollten. Sie waren so sehr mit dem jungen Neligan beschäftigt, daß Sie für Patrick Cairns, den wahren Mörder von Peter Carey, keinen Gedanken erübrigen konnten.«
    Die rauhe Stimme des Seemanns unterbrach unser Gespräch.
    »Hören Sie, Mister«, sagte er. »Ich beschwere mich nicht über diese grobe Behandlung, aber ich möchte doch, daß Sie die Dinge beim richtigen Namen nennen. Sie sagen, ich hätte Peter Carey ermordet; ich sage, ich habe Peter Carey
getötet,
und das ist ein gewaltiger Unterschied. Vielleicht glauben Sie mir nicht. Vielleicht meinen Sie, ich würde Ihnen ein Märchen erzählen.«
    »Ganz und gar nicht«, sagte Holmes. »Lassen Sie hören, was Sie uns zu sagen haben.«
    »Das ist schnell erzählt, und, bei Gott, jedes Wort ist wahr: Ich kannte den Schwarzen Peter, und als er nach seinem Messer griff, hieb ich ihm gleich eine Harpune rein, denn ich wußte, entweder er oder ich. So ist er gestorben. Man kann es Mord nennen. Aber ob ich nun mit einem Strick um den Hals oder mit dem Messer des Schwarzen Peter im Herz gestorben wäre, ist sowieso dasselbe.«
    »Wie sind Sie zu ihm gekommen?« fragte Holmes.
    »Ich erzähl’s Ihnen von Anfang an. Lassen Sie mich nur ein bißchen sitzen, damit ich leichter sprechen kann. Es war im Jahr ‘83 – im August. Peter Carey war der Kapitän der
Sea Unicorn,
und ich war zweiter Harpunierer. Wir fuhren gerade auf dem Heimweg aus dem Packeis heraus, bei Gegenwind, eine Woche lang Südsturm, als wir auf ein kleines Schiff stießen, das nach Norden abgetrieben worden war. Es war nur noch ein Mann drauf – ein Landsmann. Die Mannschaft hatte gedacht, das Schiff würde untergehen, und war mit dem Beiboot zur norwegischen Küste losgefahren. Nehme an, die sind alle ertrunken. Nun, wir haben diesen Mann an Bord genommen, und er und der Skipper haben in der Kajüte mehrmals lange miteinander gesprochen. Sein ganzes Gepäck, das wir mitnahmen, bestand aus einer Blechdose. Soweit ich weiß, wurde der Name des Mannes niemals erwähnt, und in der zweiten Nacht verschwand er, als ob es ihn nie gegeben hätte. Es wurde die Nachricht verbreitet, er habe sich entweder selbst über Bord gestürzt oder er sei bei dem schweren Wetter, das wir hatten, über Bord gefallen. Nur einer wußte, was wirklich mit ihm geschehen war; und das war ich, denn ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie der Skipper ihn in der Zweiten Wache in einer dunklen Nacht gepackt und über die Reling geworfen hat. Das war zwei Tage, bevor wir den Leuchtturm der Shetlands gesichtet haben.
    Nun, ich behielt mein Wissen für mich und wartete ab, was nun weiter passieren würde. Als wir nach Schottland zurückkamen, ließ die Sache sich leicht vertuschen, und niemand stellte Fragen. Ein Fremder war bei einem Unfall ums Leben gekommen, und wer sollte da schon Nachforschungen anstellen. Kurze Zeit später gab Peter Carey die Seefahrt auf, und ich brauchte lange Jahre, um herauszufinden, wo er war. Ich vermutete, er habe die Tat wegen des Inhalts dieser Blechdose begangen und er könnte es sich leisten, mich gut dafür zu bezahlen, daß ich meinen Mund halte.
    Von einem Matrosen, der ihn in London getroffen hatte, erfuhr ich, wo er war, und ich ging hin, um ihn auszuquetschen. In der ersten Nacht war er noch ziemlich vernünftig und war bereit, mir genug zu geben, daß ich das Seemannsleben für immer hätte aufgeben können. Wir wollten das Ganze zwei Nächte darauf abmachen. Als ich ankam, fand ich ihn zu drei Vierteln betrunken und in scheußlicher Laune. Wir setzten uns, tranken und sprachen von den alten Zeiten, aber je mehr er trank, desto weniger gefiel mir sein Gesichtsausdruck. Ich entdeckte an der Wand diese Harpune und dachte mir, die könnte ich vielleicht noch brauchen, ehe ich da fertig war. Schließlich ging er fauchend und fluchend auf mich los, er hatte einen mörderischen Blick und ein großes Dolchmesser in der Hand. Er kam nicht mehr dazu, es aus der Scheide zu ziehen, bevor ich ihn mit der Harpune durchbohrt hatte. Himmel! Hat der geschrien! Und sein Gesicht erscheint mir im Schlaf! Da stand ich nun, das Blut spritzte um mich rum, und ich wartete noch eine Weile; aber alles war still, und so

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