Die Rückkehr des Tanzlehrers
Johansson Erik Johansson heißt und Polizist ist. Und wo er wohnt. Wie hat er das herausfinden können? Und wann?«
»Ich weiß es nicht. Aber ich glaube, es ist an der Zeit zurückzugehen. Irgendwo haben wir etwas gesehen, was wir nicht begriffen haben.«
Giuseppe biß sich auf die Lippe. »Wir haben angefangen, nach einem Täter zu suchen, der uns glauben machen wollte, daß es sich eigentlich um zwei Täter handelt. Jetzt frage ich mich, ob es nicht trotz allem ein und dieselbe Person ist, die ihren Schatten losgelassen hat, um uns in eine falsche Richtung zu locken.«
Um Viertel nach zwei hatten sie sich in Erik Johanssons Büro versammelt. Stefan wollte eigentlich nicht mitgehen, aber Giuseppe hatte darauf bestanden. Erik Johansson war müde und verärgert, als er sich auf seinen Stuhl fallen ließ. Doch vor allen Dingen war er besorgt. Stefan hatte sich hinter den anderen an die Wand gesetzt. Das Regenwetter war abgezogen. Die tiefstehende Sonne leuchtete durchs offene Fenster. Erik Johansson hatte den Lautsprecher des Telefons eingeschaltet, so daß Rundströms Stimme trotz der schlechten Verbindung gut zu hören war. Der Nebel über dem Gebirge im nordwestlichen Härjedalen war nicht abgezogen.
»Wir treten hier auf der Stelle«, rief er aus dem Lautsprecher.
»Und die Straßensperren?« fragte Erik Johansson.
»Die stehen noch. Ein norwegischer Promillefahrer ist vor Schreck in den Straßengraben gefahren, als er die Polizisten gesehen hat. Er hatte übrigens ein Zebrafell im Wagen.«
»Warum?«
»Woher soll ich das wissen? Ich hätte noch verstanden, wenn es ein Bärenfell gewesen wäre. Aber ich habe nicht gewußt, daß es in Härjedalen Zebras gibt.«
Die Verbindung wurde unterbrochen und war dann wieder da.
»Ich hab eine Frage wegen des Waffendiebstahls«, rief Rundström. »Ich weiß, was für Waffentypen und wie viele, aber die Munition?«
»Zwei Magazine für die Pistole und zwölf Schuß für das Mausergewehr.«
»Das gefällt mir überhaupt nicht«, sagte Rundström. »Habt ihr keine Spuren?«
Seine Stimme kam und ging in Wellen.
»Das Haus stand leer«, sagte Erik Johansson. »Meine Frau ist in Järvsö zu Besuch bei unserer Tochter. Ich habe keine Nachbarn. Der Waffenschrank ist aufgebrochen worden.«
»Keine Fingerabdrücke? Keine Fußspuren? Keiner, der einen Wagen gesehen hat?«
»Nein, nichts.«
»Der Wetterdienst behauptet, daß sich der Nebel lichten wird, aber bald geht die Sonne unter. Wir überlegen, was wir weiter tun sollen. Wenn es unser Mann gewesen ist, der die Waffen gestohlen hat, ist es kaum sinnvoll, hierzubleiben. Dann ist er ja rausgekommen.«
Giuseppe beugte sich zum Telefon hin. »Hier ist Giuseppe. Ich finde, es ist zu früh, sich zurückzuziehen. Es muß schließlich nicht er gewesen sein, der bei Erik eingebrochen ist. Ich habe eine Frage. Wissen wir etwas darüber, was dieser Hereira an Nahrungsmitteln bei sich hat?«
»Frostmann hat behauptet, er hätte nichts Besonderes in der Speisekammer gehabt. Konserven oder so. Aber sicher war er sich nicht. Die Kühltruhe soll voll sein. Es hätte sich gelohnt, sie anzulassen, bei all den Beeren und dem Elchfleisch, das er von guten Freunden bekommen hat.«
»Einen Elchbraten kannst du kaum auf einem Campingkocher zubereiten. Früher oder später muß er in bewohntes Gebiet herunterkommen, um sich Nahrung zu beschaffen.«
»Wir haben die Gebirgshütten abgeklappert. In einer davon, sie heißt Högvreten, wohnt ein einsamer Alter. Er heißt Hudin. Wir haben ein paar Leute zur Bewachung dagelassen. Sie sagen, der Alte wäre fünfundneunzig und nicht besonders ängstlich. Ansonsten gibt es nur Wochenendhütten. Man kann nicht gerade sagen, daß es hier übervölkert ist.«
»Noch etwas?«
»Im Moment nicht.«
»Dann erst mal vielen Dank.«
Rundströms Stimme verschwand in einem Rauschen. Erik Johansson schaltete das Telefon aus.
»Frostengren«, sagte einer der Polizeibeamten. »Hieß er nicht so? Doch nicht Frostmann.«
»Rundström hat es nicht so mit Namen«, antwortete Giuseppe leicht genervt. »Jetzt laßt uns mit der Besprechung beginnen. Jemand hier, der Stefan Lindman noch nicht getroffen hat? Ein Kollege aus Boras, der mit Herbert Molin zusammengearbeitet hat.«
Stefan kannte alle Gesichter. Er fragte sich plötzlich, was sie sagen würden, wenn er aufstehen und erzählen würde, daß er in ein paar Tagen eine Strahlenbehandlung beginnen sollte. Aber natürlich sagte er nichts.
Es mußte ein
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