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Die Rückkehr des Tanzlehrers

Die Rückkehr des Tanzlehrers

Titel: Die Rückkehr des Tanzlehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Hauptrolle gespielt. Nun war sie zumindest vorübergehend hinter die Kulissen verbannt. Ganz vorn auf der Bühne standen Fernando Hereira und der Mann, der in Söderköping einen Ford Escort aufgetankt und damit nach Norden gefahren war.
    Die Eingangstür des Bürgerhauses schlug mit einem Knall zu. Erik Johansson kam mit Schnee im schütteren Haar hereingestapft. »Ich wäre beinahe von der Straße abgekommen«, sagte er und klopfte sich die Jacke ab. »Bin ins Rutschen gekommen. Fast wäre es schiefgegangen.«
    »Du fährst zu schnell.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Was ist in Östersund passiert?«
    »Lövander erläßt morgen den Haftbefehl. Er ist ins Polizeipräsidium hinuntergekommen und hat sich das Tonband angehört. Er hat mich im Auto angerufen.«
    »Hat sie noch mehr gesagt?«
    »Sie hat den ganzen Weg bis Östersund geschwiegen.«
    Giuseppe hatte den Schreibtischstuhl frei gemacht. Erik Johansson setzte sich und gähnte. Giuseppe erzählte von der Benzinquittung und den Überlegungen, die Stefan und er angestellt hatten. Er bastelte mit Mühe eine Geschichte zusammen, wie Stefan von der Stiftung »Schwedens Wohl« erfahren haben wollte. Erik Johansson hörte zunächst zerstreut, dann immer konzentrierter zu.
    »Ich bin der gleichen Ansicht«, sagte er, als Giuseppe geendet hatte. »Das Ganze ist bemerkenswert. Ich denke auch, daß wir die Sicherheitspolizei informieren müssen. Wenn es sich um eine Organisation handelt, die sich nationalsozialistisch nennt und Leute ermordet, muß Stockholm die Sache sofort
    übernehmen. Es ist ja in Schweden in dieser Richtung zuletzt einiges passiert. Inzwischen können wir weitermachen und den roten Escort jagen.«
    »Hat das nicht schon Stockholm übernommen?«
    Erik öffnete seine Aktentasche und nahm ein paar Faxe heraus. »Sie haben Anders Harner ausfindig gemacht. Er sagt, der Escort gehöre ihm, stehe aber in einer Garage in Stockholm. Bei jemandem, der Mattias Sundelin heißt. Ich habe hier eine Telefonnummer.«
    Erik Johansson wählte die Nummer und schaltete den Lautsprecher ein. Das Klingeln hallte. Eine Frauenstimme meldete sich.
    »Ich möchte mit Mattias Sundelin sprechen.«
    »Mit wem spreche ich denn?«
    »Ich heiße Erik Johansson und bin Polizist in Sveg.«
    »Wo liegt das denn?«
    »In Härjedalen, aber das tut hier nichts zur Sache. Ist Herr Sundelin da?«
    »Einen Augenblick.«
    Sie warteten.
    »Mattias«, hörte man eine breite Männerstimme.
    »Ich bin Erik Johansson und rufe von der Polizei in Sveg an. Es geht um einen roten Ford Escort mit dem polizeilichen Kennzeichen ABB-003. Besitzer ist ein Mann namens Anders Harner. Er behauptet, der Wagen stünde in Ihrer Garage. Ist das richtig?«
    »Natürlich ist das richtig.«
    »Sie haben den Wagen also bei sich?«
    »Nicht hier zu Hause. In einer Garage in der Stadt. Ich vermiete Garagenplätze.«
    »Aber Sie wissen, daß sich der Wagen im Moment dort befindet?«
    »Ich kann nicht alle Autos im Auge behalten, die bei mir abgestellt sind. Es sind neunzig Plätze. Worum geht es denn?«
    »Wir fahnden nach dem Wagen. Wo liegt Ihre Garage?«
    »Auf Kungsholmen. Ich kann morgen früh nachschauen.«
    »Nein«, sagte Erik Johansson, »wir müssen es jetzt wissen.«
    »Warum ist es denn so eilig?« »Das muß ich Ihnen nicht erzählen. Sie sollen hinfahren und nachschauen, ob der Wagen da ist.«
    »Jetzt?«
    »Ja, jetzt.«
    »Ich habe Wein getrunken. Ich kann jetzt nicht fahren.«
    »Gibt es jemand anderen, der die Sache untersuchen kann? Sonst müssen Sie ein Taxi nehmen.«
    »Sie könnten einen Mann namens Pelle Niklasson anrufen und mit ihm reden. Ich gebe Ihnen seine Nummer.«
    Erik Johansson schrieb, dankte und legte auf. Dann rief er die neue Nummer an. Der Mann, der abnahm, meldete sich als Pelle Niklasson. Erik wiederholte die Fragen nach dem roten Escort.
    »Ich kann mich nicht erinnern, ob ich ihn heute gesehen habe. Wir haben neunzig Autos hier. Alles Langzeitparker.«
    »Wir brauchen die Bestätigung, daß er jetzt dort ist.«
    »Sie rufen hier in Vällingby an. Ist es Ihr Ernst, daß ich um diese Zeit zur Garage fahren soll?«
    »Wenn nicht, kommt ein Polizeiwagen und holt Sie.«
    »Was ist denn passiert?«
    Erik Johansson seufzte. »Die Fragen stelle ich. Wie lange dauert es, in die Stadt zu fahren und zu untersuchen, ob der Wagen da ist?«
    »Vierzig Minuten. Hat das nicht bis morgen Zeit?«
    »Nein. Schreiben Sie sich unsere Telefonnummer auf und rufen Sie an, sobald Sie es wissen.«
    Der Schnee

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