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Die Rückkehr des Tanzlehrers

Die Rückkehr des Tanzlehrers

Titel: Die Rückkehr des Tanzlehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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vor dem Fenster fiel weiter. Sie warteten. Nach siebenunddreißig Minuten rief Pelle Niklasson zurück.
    »Erik Johansson hier.«
    »Woher wußten Sie das?«
    »Was?«
    »Daß der Wagen fort ist?«
    Giuseppe und Stefan fuhren hoch und beugten sich über den Lautsprecher.
    »Er ist also gestohlen?«
    »Ich weiß es nicht. Es sollte nicht möglich sein, hier ein Auto zu stehlen.«
    »Können Sie das näher erklären?« »Das hier ist eine Garage, die sich viel Geld dafür bezahlen läßt, Sicherheit zu bieten. Das bedeutet, daß kein Wagen von hier fortgefahren werden kann, ohne daß wir kontrollieren, wer ihn abholt.«
    »Es gibt also ein Register?«
    »Im Computer. Aber damit komme ich nicht zurecht. Darum kümmern sich die anderen Jungs. Ich habe hauptsächlich mit der Pflege zu tun.«
    »Mattias Sundelin?«
    »Das ist der Chef. Der tut gar nichts.«
    Pelle Niklassons Unzufriedenheit war kaum verhohlen.
    »Von wem reden Sie dann?«
    »Von den anderen Jungs. Wir sind hier fünf Angestellte, außer der Putzfrau und dem Chef. Einer von ihnen muß wissen, wann der Wagen verschwunden ist. Aber jetzt kriege ich keinen von denen zu fassen.«
    Stefan hob die Hand. »Bitte ihn, ihre Personaldaten durch-zufaxen.«
    »Haben Sie ihre Personaldaten?«
    »Die liegen hier irgendwo.«
    Er suchte und kam wieder ans Telefon. »Ich habe Kopien ihrer Führerscheine gefunden.«
    »Haben Sie ein Faxgerät da?«
    »Ja. Damit werde ich wohl zurechtkommen. Aber ich kann nichts schicken, bevor ich nicht von Sundelin die Erlaubnis habe.«
    »Er weiß, worum es hier geht. Wir haben keine Zeit, zu warten«, sagte Erik Johansson ungerührt und gab ihm ihre Faxnummer.
    Das schwarze Faxgerät stand im Korridor vor dem Büro. Erik Johansson kontrollierte, ob das Gerät empfangsbereit war. Dann warteten sie.
    Das Faxgerät begann zu knarren. Die Papiere kamen heraus. Vier Führerscheinkopien. Der Text war kaum lesbar, die Gesichter schwarze Schatten. Der Apparat schaltete sich wieder ab. Sie kehrten ins Büro zurück. Auf dem Fensterblech hatte sich Schnee gesammelt. Die Fotokopien wanderten zwischen ihnen hin und her. Erik Johansson schrieb die vier Namen auf. Klas Herrström, Simon Lukac, Magnus Holmström, Werner Mäkinen. Er sprach die Namen laut, einen nach dem ändern.
    Stefan verstand den vierten Namen nicht. Er hatte beim dritten aufgemerkt. Er bekam die Fotokopie in die Hand und hielt den Atem an. Das Bild bestand hauptsächlich aus Konturen ohne Gesichtszüge. Dennoch war er sich sicher. »Ich glaube, wir haben ihn«, sagte er langsam.
    »Wen?«
    »Magnus Holmström. Ich habe ihn auf Öland getroffen, als ich Emil Wetterstedt besucht habe.«
    Giuseppe hatte den Besuch bei Wetterstedt nur kurz erwähnt, als er Erik Johansson von dem, was Stefan erzählt hatte, berichtete. Aber er erinnerte sich trotzdem.
    »Bist du sicher?«
    Stefan stand auf und hielt die Fotokopie dicht unter die Lampe. »Das ist er. Ich bin sicher.«
    »Du meinst, das ist der Mann, der versucht hat, die Person im blauen Golf zu erschießen?«
    »Ich sage nur, daß ich Magnus Holmström auf Öland getroffen habe und daß er ein überzeugter Nazi ist.«
    Es wurde still im Zimmer.
    »Wir schalten Stockholm ein«, sagte Giuseppe. »Die sollen zu dieser Garage fahren und zusehen, daß sie ein ordentliches Bild von diesem Kerl kriegen.«
    Das Telefon klingelte. Es war Pelle Niklasson, der wissen wollte, ob die Faxe durchgekommen waren.
    »Ja, vielen Dank, sie sind da«, antwortete Erik Johansson. »Einer der Angestellten heißt also Magnus Holmström?«
    »Maggan.«
    »Maggan?«
    »So wird er genannt.«
    »Haben Sie seine Anschrift?«
    »Ich glaube nicht. Er ist ziemlich neu hier.«
    »Aber Sie müssen doch wissen, wo Ihre Angestellten wohnen.«
    »Ich kann nachsehen. Das ist nicht mein Gebiet.«
    Es dauerte fast fünf Minuten, bevor er wieder ans Telefon
    kam. »Er hat die Adresse seiner Mutter in Bandhagen angegeben. Skeppstavägen 7a, c/o Holmström. Aber es steht keine Telefonnummer dabei.«
    »Wie heißt seine Mutter mit Vornamen?«
    »Das weiß ich nicht. Kann ich jetzt nach Hause fahren? Meine Frau war schon ziemlich sauer, daß ich losmußte.«
    »Rufen Sie sie an und sagen Sie ihr, daß es noch dauert. Als nächstes wird Sie gleich ein Polizist aus Stockholm anrufen.«
    »Können Sie mir vielleicht sagen, was eigentlich los ist?«
    »Sie sagten, daß Magnus Holmström neu ist?«
    »Er arbeitet seit ein paar Monaten hier. Hat er was angestellt?«
    »Was haben Sie denn

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