Die Rückkehr des Verführers
gewesen, als sie Schluss gemacht hat.“
„Das glaube ich auch. Sie ist ausgezogen, während ich auf der Arbeit war.“
„Sie wohnt wieder bei sich zu Hause“, erklärte Chris.
„Ich weiß. Gestern habe ich einen meiner Angestellten zu ihr geschickt, und er hat mir berichtet, dass Macy überhaupt nicht gut auf mich zu sprechen ist.“
Unwillkürlich musste Chris lachen. „Ich liebe Ihre Tochter und werde alles tun, um sie zurückzugewinnen. Ich habe mich bereits aus dem Projekt für den Club zurückgezogen.“
„Das habe ich mir schon beinahe gedacht. Tut mir leid, dass ich neulich Abend so sehr auf eine Fusion gedrängt habe. Aber ich will Macy eines Tages die Firma vererben, und am liebsten würde ich das Unternehmen in Ihren Händen sehen.
„Vielen Dank für das Vertrauen. Das können wir später besprechen – nachdem Macy und ich wenigstens fünf Jahre verheiratet sind.“
„Wohl kaum“, sagte Harrison kichernd.
„Jetzt hören Sie mal.“ Chris beugte sich vor. „Macy ist meine einzige Hoffnung auf Glück. Diese Chance haben Sie mir schon einmal ruiniert. Ich lasse nicht zu, dass Sie es ein weiteres Mal tun.“
„Verstanden. Was wollen Sie machen?“ Harrison hatte offensichtlich erkannt, wie ernst es Chris war.
„Ich fliege nach Dallas zurück und versuche, sie zu überreden, mich zu besuchen. In Royal kann ich nicht um sie kämpfen. Hier gibt es viel zu viele Gerüchte und alte Erinnerungen. Ich möchte einen Neuanfang.“
„Gut. Ich würde gern dabei sein. Natürlich nicht, wenn Sie um ihre Hand anhalten, aber am nächsten Tag. Macy ist alles, was mir noch geblieben ist, und ich ertrage es nicht, wenn sie mir aus dem Weg geht.“
Das leuchtete Chris ein, und er ahnte, dass es seiner Mutter genauso gehen würde. „Einverstanden. Bringen Sie meine Mom mit nach Dallas? Wir können gemeinsam frühstücken, wenn Macy meinen Antrag angenommen hat.“
„Falls sie das tut“, konterte Harrison.
„Ich hoffe sehr, dass sie mich noch liebt“, erwiderte Chris. Macy hatte allen Grund, böse auf ihn zu sein, und er wünschte, sich für sein Verhalten bei ihr entschuldigen zu können. Er hätte wissen müssen, dass er zuerst mit ihr hätte reden müssen – und nicht mit ihrem Vater. „Ich brauche jemanden, auf den sie hört.“
„Dann brauchen Sie Abigail Langley. Macy vertraut ihr“, versicherte Harrison.
„Aber sie hasst mich“, wandte Chris ein.
„Mich aber nicht. Ich rufe sie an und sehe zu, was ich tun kann“, versprach Harrison.
„Und warum helfen Sie mir?“
„Weil ich Sie falsch eingeschätzt habe. Macy ist nie glücklicher gewesen als in der letzten Zeit, die sie mit Ihnen verbracht hat. Ich bin sicher, dass Sie sie zurückgewinnen.“
„Warum?“
„Weil Sie der Vater meiner Enkel sein werden, die ich unbedingt kennenlernen möchte.“
Chris lachte, obwohl er nicht sicher war, ob es tatsächlich so leicht sein würde, Macy zurückzugewinnen, wie Harrison dachte.
Nachdem Macy einen weiteren Blumenboten abgewiesen hatte – den vierten in vier Tagen –, kehrte sie in ihr Büro zurück, um Pläne für ihre Zukunft zu schmieden. Das half ihr dabei, nicht so viel an Chris denken zu müssen, denn sie vermisste ihn schrecklich.
Nachts konnte sie nicht schlafen, weil sie ständig von ihm träumte. Tagsüber bewarb sie sich auf neue Jobs – ihr ehemaliger Chef hatte ihr leider nicht weiterhelfen können – und arbeitete außerdem im Krankenhaus an der neuen Modenschau, die im Dezember stattfinden sollte.
Jetzt wollte sie die Gunst der Stunde nutzen, da Chris um diese Zeit in seinem Büro war, um zu Maggie zu fahren und die neuen Entwürfe anzusehen. Maggie öffnete ihr lächelnd die Tür. „Hallo, Macy. Wie schön, dass Sie es heute geschafft haben.“
„Ich freue mich auch. Wollen wir rasch die Entwürfe durchgehen? Ich will weg sein, bevor Chris nach Hause kommt.“
„Oh, er ist doch wieder in Dallas. Er hat sein Angebot beim Club zurückgezogen und ist nach Hause geflogen“, erzählte Maggie. „Eigentlich habe ich gedacht, das ist der Grund, warum Sie heute kommen.“
Während Macy im Wohnzimmer darauf wartete, dass Maggie die Entwürfe holte, dachte sie nach. Sie war verwirrt, denn sie hatte gehofft, dass Chris sie um Vergebung bitten würde. Aber vermutlich hatte er gedacht, sie wollte nie wieder mit ihm reden, nachdem sie all die Blumen zurückgeschickt hatte. Das war allerdings gar nicht ihre Absicht gewesen. Aber was war ihre Absicht? Jetzt
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