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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Spielzeug an und versuchte nicht einmal aufzustehen.
    So trafen Liand und Pahni sie an. Durch einen vernünftigen Impuls angeregt und aus einfacher Vorsorge handelnd, die Lindens Fähigkeiten überstiegen hätte, hatten sie sich in den Trümmern des Ersten Holzheims umgesehen. Jetzt kamen sie mit Wasserschläuchen, etwas Brot und einem Korb mit Dörrobst zurück. Einer der Schläuche enthielt Frühlingswein.
    Während ihre Freunde zusahen, trank sie gierig Wasser und Frühlingswein; danach aß sie etwas Brot, bis sie sich stark genug fühlte, ein paar Apfel- und Feigenschnitze zu kauen. Solche Dinge waren kein Mittel gegen ihre seelische Erschöpfung, aber sie bewirkten, dass sie nicht mehr zitterte, und ließen sie wieder halbwegs zu Bewusstsein kommen.
    Ich kann dich zu deinem Sohn bringen.
    Als sie sich endlich aufrappelte, steckte sie den Rennwagen ein und nahm die Arbeit, für die sie sich vor langem entschieden hatte, wieder auf.
    Linden, finde mich.
    Ihr war bewusst, was Thomas Covenant und Jeremiah und die Not des Landes von ihr forderten; aber diese Aufgaben würden warten müssen. Von Hyn geführt ging sie zwischen den Gefallenen umher, träufelte heilendes Feuer in ihre Wunden und brannte ihre Schmerzen sanft fort. Liand und Pahni begleiteten sie dabei und unterstützten ihre Bemühungen mit dem Orkrest und zerstoßenen Schatzbeeren oder mit Wasser und Frühlingswein.
    Anele ruhte weiter an Hramas Hals, blieb jedoch wachsam. Seine blinden Augen schienen die Sandgorgonen ängstlich zu beobachten. Trotzdem versuchte er nicht, vor ihnen zu fliehen. Anscheinend fand er sie weniger erschreckend als eine Zäsur.
    Linden vermutete, ehe sie den Kampf gegen die Kresch aufgenommen hatte, seien dreißig bis vierzig Holzheimer niedergerissen worden. Ein Drittel davon war bereits tot; bei fünf oder sechs anderen kam jegliche ärztliche Hilfe außer Schmerzlinderung zu spät. Von Liand und Pahni unterstützt, heilte sie die anderen von ihren schlimmsten Wunden. Blutvergiftungen würden später ein großes Problem sein: Die Krallen und Zähne der Wölfe hatten in jeder Wunde Keime zurückgelassen. Aber sie verwandte ihre schwachen Kräfte nur auf die Heilung der schwersten Wunden. Während sie arbeitete, begann sie allmählich, sich Sorgen um Mahrtiir, Bhapa, die Gedemütigten und ihre Ranyhyn zu machen. Als sie die Dorfbewohner so gut wie möglich versorgt hatte, bat sie Hyn, sie zu ihren Gefährten zu bringen, die sie im Stich gelassen hatte. Sogar Galt, Branl und Clyme hatten Besseres verdient, als Linden für sie getan hatte.
    Unterwegs begegnete sie dem zweiten Meister, der das Erste Holzheim beaufsichtigt hatte. Sein zerfleischtes linkes Bein war nur die grausamste seiner vielen Wunden, und trotzdem traf Linden ihn zwischen seinen Schützlingen umherhinkend an, die er aufforderte, ihren Schock zu überwinden und sich um die Verletzten zu kümmern. Da er nicht ohne Stütze gehen oder stehen konnte, hatte er aus einem Ast des zertrümmerten Banyan-Hains eine Krücke improvisiert. Seine Schmerzen waren so offenkundig wie das aus seinem Bein sickernde Blut.
    Er heiße Vernigil, und mit ihrer Intervention zugunsten der Baumbewohner fand er sich gleichmütig ab, wies ihr Angebot, auch seine Wunden zu behandeln, jedoch zurück. Seine Wunden waren ehrenvoll, und er würde sie in Ehren tragen.
    Sie war viel zu erschöpft, um zu widersprechen. Und sie sah eine gewisse Logik in seiner Weigerung. Die Holzheimer, die begreifen konnten, was er ihretwegen erduldet hatte, reagierten auf die Autorität seines blutenden Fleischs.
    Linden überließ den Meister, der überleben oder sterben würde, seinem Schicksal und folgte Hyn aufs Schlachtfeld zurück, auf dem sie Mahrtiir, Bhapa und die Gedemütigten zuletzt gesehen hatte. Vage registrierte sie, dass die Sandgorgonen am Rande des Schlachtfelds beieinander standen. Stave war bei ihnen; er stand ihnen gegenüber, als könne er mit ihnen kommunizieren. Aber ihr fehlte die Kraft, sich dafür zu interessieren, was zwischen ihnen vorging.
    Vor Übermüdung sah sie nur verschwommen. Trotzdem musste sie aufpassen, wohin sie trat. Der Erdboden war mit den Leichen von Höhlenschraten übersät, deren lange Gliedmaßen unmögliche Winkel bildeten, je nachdem, wie sie gebrochen oder zersplittert waren. Sie verwirrten Lindens Sinne so sehr, dass sie fürchtete, über sie zu fallen. Und wenn sie nicht mehr sehen konnte, würde sie ihre Gefährten, die sie suchte, nicht finden können.
    Pahnis

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