Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08
der Halbhand uns die Gewissheit, dass dein Sohn nicht in einer anderen Zeit versteckt worden ist. Er befindet sich nicht außerhalb deiner Reichweite, aber Hyn kann die Lage seines Verstecks nicht erkennen.«
Linden seufzte. »Ich habe eigentlich nicht erwartet, dass das funktionieren würde.« Hätte sie ihren Sohn einfach finden können, indem sie die Ranyhyn um Hilfe bat, hätte der Egger nicht versuchen können, sie zu erpressen – und Roger und Esmer hätten nicht zu befürchten brauchen, sie könne einen Handel mit dem Insequenten abschließen. »Ich musste es nur versuchen.«
Der Mähnenhüter schien sie durch seinen Verband hindurch zu studieren. »Allerdings, Ring-Than. Wer hätte dafür mehr Verständnis als ich? Ich habe nicht erwartet, im Kampf gegen die Höhlenschrate mit dem Leben davonzukommen. Trotzdem musste ich ihn aufnehmen. So ist es immer. Man muss etwas versuchen, auch wenn die Sache aussichtslos erscheint. Die Alternative wäre Verzweiflung. Und manchmal geschieht ein Wunder, das uns erlöst. Obwohl ich den Tod erwartet habe, bin ich mit dem Verlust meines Augenlichts davongekommen.
Darin hat Kevin Landschmeißers Irrtum gelegen ... und auch der des großen Kelenbhrabanals. Als alle Hoffnung verloren war, haben sie sich der Verzweiflung ergeben. Hätten sie weitergekämpft, sich gegen ihren Untergang gestemmt, hätte sich vielleicht irgendein unvorhersehbares Wunder ereignet. Und selbst wenn es nicht eingetreten wäre, hätte ihr Ruhm ihr Scheitern überstrahlt.«
»Ja, ich weiß«, murmelte Linden bedrückt. »Die Welt ist voller Schurken wie Kasteness und Roger.« Wie Esmer und Joan, Croyels und Höhlenschraten. »Lord Foul ist überall. Aber es gibt noch Leute wie Liand.« Und die Mahdoubt. »Stave steht auf unserer Seite. Die Urbösen haben sich verändert. Selbst die Sandgorgonen ...« Trotz der fragmentierten Bösartigkeit des Wüterichs Samadhi hatten sie sich genug Dankbarkeit bewahrt, um ihrem Ruf zu folgen. »Ich werde nichts unversucht lassen, um Jeremiah zu retten.«
Diese Feststellung war als Warnung gedacht, aber Linden fehlte der Mut, sich deutlicher auszudrücken. Sie fürchtete, dass Mahrtiir und mit ihm alle ihre Freunde versuchen würden, sie daran zu hindern.
Wie die Dinge jetzt standen, erkannte sie keinen Unterschied zwischen dem Rat des Mähnenhüters und dem, was Verzweiflung ihr riet.
*
Zu Lindens Erleichterung brauchte Liand nicht lange, um die Sinne der Holzheimer, die seine Gabe begehrten, von den Auswirkungen von Kevins Schmutz zu reinigen. Obwohl diese Anstrengung ihn blass und angespannt zurückließ, sodass er keuchend atmend und schwankend auf Rhohm saß, konnte er noch reiten. Schwankte er zu sehr, stützte Pahni ihn.
Keiner von Lindens Gefährten riet noch zu Vorsicht. Die Zeit, sich zu beeilen, war gekommen. Sie hatte es eilig, und die Dorfbewohner waren umso sicherer, je weiter sie von ihnen entfernt war. Bevor sie aufbrachen, musste nur das Problem mit der Schieferplatte, die Anele geschützt hatte, gelöst werden.
Clyme bekräftigte seine Bereitschaft, sie trotz seiner Wunden, von denen einige wieder bluteten, zu transportieren ... oder es wenigstens zu versuchen, aber Linden schüttelte den Kopf. »Sie ist zu schwer«, sagte sie, als könne sie den Gedemütigten Befehle erteilen. »Sie würde dich behindern, wenn wir noch mal angegriffen werden. Wir versuchen es mit Wolldecken. Fünf bis sechs müssten genügen, um Kasteness zu blockieren.«
Die Meister schienen einen Augenblick lang über ihre Verantwortung zu diskutieren, doch dann ließ Clyme die Schieferplatte zurück. Auf ein Wort der Heers hin beeilten dankbare Holzheimer sich, Decken einzusammeln, die sie zusammenrollten und Pahni hinaufreichten.
Linden hatte Mühe, ihre Ungeduld zu beherrschen, während Karnis und Quilla sich bemühten, ihre Dankbarkeit für alles auszudrücken, was ihre Gefährten und sie getan hatten. Aber die Heers gehörten zu denen, die jetzt mit Gesundheitssinn begabt oder geschlagen waren: Sie konnten sehen, wie ihr zumute war. Durch Lindens Frustration verwirrt, kürzten sie ab, was sie eigentlich hatten sagen wollen.
Mähnenhüter Mahrtiir antwortete den Heers in Lindens und Liands Namen, aber er fasste sich kurz. »Es ist wahr, dass Liand aus Steinhausen Mithil euch kein einfaches Geschenk gemacht hat. Weiterhin ist wahr, dass weder Kresch noch Höhlenschrate euch angegriffen hätten, wären wir nicht hergekommen. Unsere Hilfe ist nur eine kleine
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