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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Wiedergutmachung der Schäden, die wir bewirkt haben. Der Meister Vernigil wird euch führen. Solange die neue Wahrnehmungsgabe anhält, wird auch sie euch gute Dienste leisten. Wir wünschen euch eine glückliche Ankunft. Zweifellos seid ihr nach unserem Abmarsch weniger gefährdet.«
    Und dann brachen sie endlich auf – ihnen voran Bhapa und die Gedemütigten, um ihren Weg zu sichern und sie im Ernstfall warnen zu können.
    Ihr Weg führte die Gefährten durch karges Hügelland und hinab zu besserem, von mehr und mehr Bächen durchschlängeltem Boden. Als sie vereinzelte kleine Bestände von Aliantha entdeckten, ließ sie anhalten, damit Liand, der sich verausgabt hatte, eine Handvoll davon essen konnte, um wieder zu Kräften zu kommen. Als sie abstieg, um ihm Gesellschaft zu leisten, sah sie weitere Hufspuren. Auf ihren fragenden Blick hin erklärte Pahni ihr, Bhapa und die Gedemütigten hätten hier ebenfalls haltgemacht. Insgeheim hoffte Linden, dass die Meister nicht zu stolz gewesen waren, um die Heilkraft der Schatzbeeren für sich zu nutzen. In ihrer gegenwärtigen Verfassung wären sie keinem weiteren Konflikt gewachsen gewesen und brauchten so viel Kräftigung, wie ihr Starrsinn ihnen anzunehmen gestattete.
    »Bis hierher«, sagte Pahni, die den zertrampelten Boden aufmerksam betrachtete, »sind sie gemeinsam geritten. Aber jetzt haben sie sich getrennt. Mhornym und Rohnhyn sind weiter nach Südosten unterwegs, aber Bhanoryls Weg führt nach Osten, und Naybahn holt nach Süden aus. Bestimmt sichern sie unseren Weg von der äußersten Reichweite ihrer Sinne aus.«
    Linden nickte. Indem sie sich an Cail und Brinn, Ceer und Hergrom erinnerte, vertraute sie darauf, dass die Gedemütigten ihre Gesellschaft so gut beschützen würden wie nur möglich.
    Nachdem Liand eine Handvoll Aliantha gegessen und sich erholt hatte, setzten sie ihre Reise fort und die Ranyhyn verfielen rasch wieder in ihr vorheriges Tempo, legten Meile um Meile in einem langen Galopp zurück.
    Noch vor Mittag ging das Hügelland in ein weites Grasland mit bunten Frühlingsblumen über. Vogelschwärme flogen vor den herangaloppierenden Reitern auf, und um sie herum erstreckte die Ebene sich – nur vereinzelt von Akazien oder Krüppelkiefern bewachsen – bis zu allen Horizonten, als habe das Land sein Herz der Sonne geöffnet. Von dem Gras und dem weiten Himmel angeregt, schienen die Ranyhyn hier so mühelos zu galoppieren, als seien sie für diesen Ort geboren.
    Bhapa und die Gedemütigten sah Linden längere Zeit nicht mehr, doch unter der Mittagssonne erkannte sie Clyme, der vor ihnen wartete. Anscheinend fand er, die Ranyhyn sollten rasten, während ihre Reiter rasch eine Kleinigkeit aßen.
    Clyme blutete nicht mehr. Seine angeborene Zähigkeit hatte sich – vielleicht durch Schatzbeeren unterstützt – durchgesetzt. Seine Wunden heilten sogar, während er ritt.
    Bevor Liand und Pahni Anele absteigen ließen, nahm Linden sich die Zeit, das Gras genauer zu betrachten. Um sie herum wuchsen viele Arten, und manche erinnerten an das üppige Grün der Grenze des Wanderns. Aber es gab auch Stellen jenes Hartgrases, das die Hügel am Fluss Mithil bedeckte: des Grases, auf dem der Alte für Lord Foul verwundbar war.
    Hier brauchte Anele Schutz.
    Anstatt darauf zu bestehen, dass er auf Hrama blieb, beschloss Linden, die Wirksamkeit von Wolldecken zu erproben. Auf ihre Anweisung hin entrollte Pahni ihren Packen Bettzeug und ließ Anele beim Absteigen darauf treten, und tatsächlich: Durch Wolle vom Erdboden isoliert, ließ der Alte keine Anzeichen von Besessenheit erkennen. Sein zusammenhangloses Gemurmel wurde allein durch sein Unbehagen wegen Clymes Nähe gestört.
    Linden fragte Clyme, wie es ihnen ergangen war, und seine Antwort beruhigte Linden: Er hatte nirgends ein Anzeichen von Gefahr entdeckt. Bhapa und er hatten die Marschroute von Rogers Heer zum Ersten Holzheim verfolgen können. Galt dagegen hatte Spuren gefunden, die Roger und die überlebenden Höhlenschrate auf ihrem Rückzug gen Osten hinterlassen hatten. Wenn nicht eine Magie wie die, mit der Roger die Höhlenschrate verborgen hatte, im Unbekannten wirkte, schien den Reitern aus keiner Richtung Gefahr zu drohen.
    Linden hätte Erleichterung spüren können. Vielleicht hätte sie aufatmen sollen. Roger war ohne die Hilfe und das Wissen des Croyels in der Tat sehr geschwächt. Allein konnte er Zeit und Raum nicht einfach überspringen, sondern musste sich auf herkömmliche Weise

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