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Die Rückkehr (German Edition)

Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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betrachtete.
    »Staub«, sagte ein anderer Mann. »Ich sah ihn herumwirbeln, als Sie Ihren Blitz auslösten.«
    »Nein, das war Energie«, sagte Terry. »Ich habe es gefühlt.«
    »Was auch immer es war, es ist weg«, sagte eine Frau mit Wieselgesicht.
    Oh ja? Und was beobachtet uns dann vom Ende des Korridors aus?
    Bei seiner ursprünglichen Zählung aktiver Dämonen war Schabe auf sechs gekommen, aber er vermutete, wenn möglich würden sie versuchen, auf sieben zu kommen. Während die Zahl »666« zu zweifelhaftem Ruf gekommen war, weil sie angeblich die »Zahl des Antichristen« war, hatten Forscher alte Übersetzungen überprüft und herausgefunden, dass die Nummer falsch aufgezeichnet worden war. Außerdem war die Bibel kaum mehr als eine praktische Anleitung für den oberflächlichen Kampf. Die wirklichen Schlachten wurden außerhalb ihrer Seiten geschlagen, in dünner Luft und vergifteter Dunkelheit. Sieben war zweckmäßig, eine Zahl der Magie, der Geheimnisse und der Perfektion.
    »Wo ist Artie?«, fragte eine Frau. »Er war gerade noch hinter mir.«
    Schabe blickte den Korridor in beide Richtungen entlang und auf die verschlossenen Türen auf beiden Seiten. Eine kurze Überprüfung bestätigte, dass er tatsächlich ein Gruppenmitglied verloren hatte. Er hoffte, dass Artie unten in der Bar auf einem Hocker saß und sich lieber Spirituosen statt Spirituellem hingab, aber die Energie in dem alten Gebäude war fühlbar stärker geworden, und Schabe überlegte sich, ob sich nicht etwa ein Dämon Artie für ein oder zwei Runden auf dem Tanzparkett geschnappt hatte.
    Schabe aktivierte sein Walkie-Talkie. »Digger, ich habe einen Irrläufer.«
    Codys Stimme kam mit einem Rauschen zurück, der Funkspruch mit Krach gesättigt, so dass die Worte kaum zu verstehen waren. »Digger ist auch ein Irrläufer. Was ist das Problem?«
    »Wir hatten eine Sichtung und jemand muss die Flucht ergriffen haben.«
    »Er hat sich nicht gefürchtet«, sagte die Frau. »Er liebt Geister.«
    Schabe nickte, während er sie ignorierte. Mit dem Para-Tourismus waren dieselben Risikofaktoren verbunden wie mit einem herkömmlichen Freiluftabenteuer, es gab die gleichen Angstreaktionen und einen Endorphinrausch. Schabe missbilligte das Speed-Dating mit den Toten, aber er dachte sich, dass er an vorderster Front, wo die metaphysischen Kugeln hin- und herpfiffen, von größtem Nutzen war. Er hatte vor langer Zeit gelernt, dass die Probleme nicht verschwanden, wenn man einfach die Augen vor ihnen verschloss.
    Und es lag viel Klugheit in der alten Redensart, dass man sehr vorsichtig mit seinen Wünschen sein soll.
    Denn er wünschte sich, dass ein Dämon von Terry Besitz ergreifen und ihr das gottverdammte Maul stopfen würde.

 
     
     
    Kapitel 23
     
    Violet war sich nicht sicher, was schlimmer war – wenn diese alte Schlampe Janey Mays wie eine Kreuzung aus Aasgeier und Kolibri überall ihren Schnabel hineinsteckte oder wenn sie verschwand und so wie jetzt das Chaos ausbrach.
    Violet hatte mehrmals von der Rezeption aus versucht, Janey zurückzurufen, nachdem die mumifizierte Hoteldirektorin dort angerufen hatte. Jeweils keine Antwort, und Wally Reams hatte vergeblich an ihrer Tür geklopft. J.C. Henries von der Nachtschicht war spurlos verschwunden, eine der Gasflammen des Küchenherds war aufgelodert und hatte den Arm eines Kochs verbrannt, die Warmwasserversorgung war defekt und zwei Gäste hatten sich darüber beklagt, dass Kinder in den Korridoren herumrannten. Trotz der Lüge, die sie Digger erzählt hatte, war sich Violet sicher, dass keine Kinder eingecheckt hatten, zumal die meisten Zimmer sowieso von den Geisterjägern belegt waren.
    Der Kunde hat immer Recht, auch wenn er ein Arschloch ist.
    »Bist du sicher, dass sie ein Leck gemeldet hat?«, fragte Violet Rhonda.
    Das Mädchen nickte, schüttelte ihre roten Zöpfe und schmatzte mit ihrem Kaugummi. »Vor etwa 25 Minuten.«
    »Ist das nicht seltsam? Sie erwartet, dass jemand ihren Aschenbecher sauber macht, sobald sie eine Kippe darin ausdrückt. Denkst du, dass sie 25 Minuten warten würde, bevor sie die gesamte Hausmeistermannschaft zu Kleinholz verarbeitet?«
    »Ja, seltsam«, sagte Rhonda. »Ihr Auto steht noch auf dem Parkplatz, und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die zwei Meilen bis nach Black Rock zu Fuß geht. Und wohin sonst kann man gehen?«
    Damit hast du Recht.
    »Ich kann nicht glauben, dass sie während einer großen Konferenz abhaut, vor allem nicht, wenn es

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