Die Rückkehr (German Edition)
Staub.
Eloise stöhnte und Schabe kniete sich neben ihren liegenden Körper.
»Gott segne Sie«, sagte Schabe und prüfte ihren Puls. Mit etwas Glück würde sie sich an nichts erinnern und er musste sich nur um Nancys Leiche kümmern.
Eloise dreht sich auf die Knie, mit außergewöhnlicher Anmut für eine mollige Frau, die gerade einen Schock erlitten hatte. »Dunkel...«
»Vorsichtig«, sagte Schabe. »Ich glaube, Sie sind die Treppe hinunter gefallen und haben sich ihren Kopf angeschlagen.«
»Dunkel ist...«
Er griff nach ihr, um ihr auf die Füße zu helfen. Der Schlag kam ebenso plötzlich wie kräftig, nahm ihm den Atem und löste seine Zähne, als sein Kiefer zermalmt wurde. Schabe lag im Dreck und Blut floss ihm aus der Nase, während er versuchte, durch seine verschobene Brille zu schielen.
»Hochmut kommt vor den Fall«, sagte Eloise mit rauer und belegter Stimme, so als ob sie nicht mit der Größe ihrer Zunge vertraut wäre. Die Frau kniete nieder und wischte mit einer Hand unter seine Nase, dann leckte sie sich das Blut von den Fingern. Er sah ihr zu, wie sie zur Treppe ging, und sein grünes Sichtfeld wurde grau.
Kapitel 26
» Der Springer ist beeindruckend«, sagte Duncan.
Ann verstand ihn zuerst nicht. Sie war nach dem hastigen Liebesakt eingeschlummert, damit sie ihre Batterien aufladen konnte und für die nach-mitternächtlichen Touren hellwach sein würde. Sie öffnete ihre Augen in der Annahme, dass sie sich in Duncans Apartment befanden, ein beengtes Apartment in einem Haus ohne Fahrstuhl, zwei Blocks vom Campus entfernt. Der Geruch von Kaffee ließ sie Sonntagmorgen vermuten und sie lächelte beim Gedanken an die faulen Stunden, die vor ihr lagen, ohne Unterricht, ohne Verpflichtungen und ohne irgendwo anders sein zu müssen. Duncan hämmerte auf der Tastatur seines Computers, wie üblich als erster aus dem Bett und bereits damit beschäftigt, seine Lieblingsinternetseiten aufzurufen.
So sollte eine Frau aufwachen. Das Einzige, was fehlt, ist Frühstück im Bett.
Sie hatte vom Reiten geträumt, eine Aktivität, die sie in ihrer Jugend ausgeübt hatte, bis die hohen Unterhaltskosten ihre Familie dazu gezwungen hatten, ihr Pony zu verkaufen. Die metaphorische Verbindung war so offensichtlich, dass sie schlagartig hellwach wurde und sich daran erinnerte, dass sie sich im White Horse Inn befand.
Duncan, der nicht gemerkt hatte, dass sie eingeschlafen war, sagte: »Diese Aufnahmen sind so gut, dass ich ihnen fast auf den Leim gegangen wäre. Wer hat sie für dich gemacht?«
»Welche Aufnahmen?«
»Der Springer. Der Kerl, der sich am Laternenpfahl aufspießt. Ich dachte, du hattest keine Zeit gehabt, das vorzubereiten.«
Sie strampelte die Bettdecke von sich und griff nach ihrer Bluse. »Alles, was ich aufgenommen habe, ist die Verschmähte Braut.«
»Komm schon, Ann. Ich bin keiner von den Idioten, die alles glauben, was du sagst.«
Sie schnappte sich seine Kaffeetasse und nahm einen Schluck des kalten, bitteren Gebräus. »Wir haben bereits all unser Filmmaterial aufgebraucht. Ich habe dir gesagt, dass wir auf Wiederholungen setzen müssen.«
»Na, dann weiß ich nicht, wie das hier auf die Festplatte gekommen ist.«
Duncan gab den Blick auf den Bildschirm frei, auf dem unscharfe, pixelige Bewegungen zu sehen waren. Sie kniff die Augen zusammen und erkannte das Zimmer. Es war 312, wo die Vorhänge eine kunstvolle Bordierung hatten, die in Kontrast zu den Möbeln stand. Das Zimmer schien mit Resten eingerichtet worden zu sein und wies nachgemachte Stühle im Queen-Anne-Stil, handgearbeitete Tische, eine bauchige Art-déco-Vase mit Blumen und ein impressionistisches Gemälde, das einen von Wald umgebenen See andeutete, auf. Obwohl die Ansicht schwarzweiß war, konnte ihr Gedächtnis die herbstliche Farbzusammenstellung des Raums ergänzen.
»Wir haben keinen Projektor in 312«, sagte Ann. »Erinnere dich, wir hatten keine Zeit mehr.«
Duncan prüfte seine Notizen mit gerunzelter Stirn. Sein Gesicht sah im Lampenlicht starr und abgezehrt aus. »Bist du sicher, dass das 312 ist?«
»Dieses hässliche Gemälde. Ich habe eine Bemerkung über einen Flohmarktfund gemacht.«
»Ja«, sagte Duncan und drückte mehrere Tasten. »Lass mich den Clip nochmal starten.«
In der unteren Hälfte des Bildschirms erschien ein Fenster mit einem Videobearbeitungsprogramm. Mit seiner Maus führte er die Anzeige bis zum Anfang zurück, dann drückte er auf »Play«. Der Clip begann.
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