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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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hinausgeschwommen … Delfine …«
    Gavino ließ ihn los. Der andere fiel in den Sand. Gavino beugte sich zu ihm hinunter und schüttelte ihn.
    »Was redest du da von Delfinen?«, fragte er misstrauisch.
    »Das sag ich dir erst, wenn du mich loslässt.«
    Gavino zögerte. Dann ließ er den Fremden aufstehen. Ihre Blicke begegneten sich.
    »Gehörst du etwa dazu?«, fragte der Fremde im Flüsterton.
    Gavino hob die Augenbrauen. »Wozu?«
    »Zu seinem Bund.«
    Gavino überlegte. Was wusste der Fremde? Er nickte. »Parole?«
    »Lang lebe Zaidon«, flüsterte der Mann.
    »Lang lebe Zaidon«, wiederholte Gavino und hoffte, dass er jetzt keine Fehler machte.
    »Weißt du von dem Auftrag?«, fragte der Fremde.
    »Ja«, murmelte Gavino, ohne eine Ahnung zu haben, wovon der andere redete.
    Der Kinnhaken kam völlig überraschend. Gavino verlor das Gleichgewicht und landete im Sand. Im ersten Moment war er überzeugt, dass der Fremde ihm den Kiefer gebrochen hatte, so sehr tat sein Kinn weh.
    »Dann hast du also das Mädchen angestiftet, die Spieluhr zu stehlen!«, fauchte der andere. »Ihr beide wolltet die Belohnung kassieren! Aber das wird euch nicht gelingen!«
    Gavino wusste nicht, warum der Mann auf einmal so wütend war. Er rechnete damit, noch einen Tritt zu bekommen, doch dann wandte sich der Fremde ab und rannte zum Meer. Gavino sah, wie er ins Wasser watete, sich in einen Delfin verwandelte und davonschwamm.
    Mit einem Satz war Gavino wieder auf den Beinen und rannte dem Fremden nach. Seine Kleider wurden nass und das Wasser war kalt, aber Gavino merkte nichts davon.
    »Delfin, Delfin, Bruder mein,
    so wie du möcht ich gern sein.
    Mein Zuhaus’ sind Meer und Wind,
    ach, wär ich doch ein Wasserkind!«
    Es funktionierte nicht. Irgendetwas musste er falsch gemacht haben. Er wiederholte den Spruch, wieder und wieder, und schwamm dabei immer weiter hinaus. Vergebens. Er verwandelte sich nicht.
    Von dem fremden Delfin war nichts mehr zu sehen. Gavino gab die Verfolgung auf, es hatte keinen Sinn. Er war schon viel zu weit hinausgeschwommen und die Wassertemperatur war zu niedrig, um es noch länger im Meer auszuhalten.
    Er kehrte um, schwamm zurück und erreichte völlig erschöpft den Strand, wo er sich neben Sheilas Sachen in den Sand fallen ließ.
    Während sich sein Herzschlag allmählich beruhigte, schossen ihm unzählige Gedanken durch den Kopf. Wer war der Fremde gewesen? Warum konnte der sich verwandeln und er, Gavino, nicht? Der Mann hatte von einem Auftrag gesprochen. Hoffentlich war Sheila nicht in Gefahr. Und was hatte es eigentlich mit dieser Spieluhr auf sich, die angeblich gestohlen war?
    Er hatte sie in Sheilas Koffer gesehen und sich gefragt, wie seine Tochter zu so einer Kostbarkeit gekommen war. Und warum die Spieluhr so wichtig war, dass Sheila sie sogar auf dieser Reise mit sich herumschleppte.
    Gavino hatte Sheila vertraut. Er hatte ihren Traum ernst genommen und sie unterstützt, damit sie Mario wiedersehen konnte.
    Nun musste er erkennen, dass Sheila Geheimnisse vor ihm hatte. Sie hatte ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt.
    Verzweifelt starrte er hinaus aufs Meer.
    Der Himmel war jetzt grau und bedrohlich.

8. Kapitel
    Der Tempel der Zeit
    Am liebsten hätte Sheila jubiliert, als sie durch das Weltentor schwamm. Es war ein Strudel aus lauter Farben, die sie umflossen: Rot, Gelb, Grün, Blau, Violett … Dann war sie auf der anderen Seite – in Talana.
    Mario schwamm neben ihr. »Wir sind da.«
    Das Erste, was Sheila spürte, war eine ganz besondere Art von Ruhe und Zufriedenheit. Es kam ihr vor, als sei sie nach einer langen Reise endlich nach Hause gekommen.
    »Hier … hier ist es ja wunderbar«, sagte sie.
    Sie konnte sich gar nicht sattsehen. Vor ihr lag eine Stadt, erbaut aus lauter Muscheln. Die Wände waren so dünn, dass man fast hindurchsehen konnte. Die Fenster und Toröffnungen hatten filigrane Verzierungen, die ungeheuer zart und zerbrechlich wirkten. Die meisten Gebäude waren schneeweiß, aber manche Häuser waren auch violett, dunkelblau oder rot gefärbt. Einige schimmerten in allen Farben des Regenbogens und hatten goldene Dächer.
    »Oh Mario, es ist wunderschön hier«, sagte Sheila begeistert. »Ich habe oft von Talana geträumt und mir vorgestellt, wie es sein könnte. Aber die Wirklichkeit übertrifft es noch, ehrlich.«
    »Warte, bis du noch mehr gesehen hast«, sagte Mario. »Es heißt nicht umsonst, dass Talana das Paradies ist.«
    »Ja, das ist es«, stimmte

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