Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Situationen hatte er sie mit seinen Sprüchen aufgemuntert. Was wäre, wenn er sie nach Atlantis begleiten würde? Er war ein cleverer Fisch und würde ihnen vielleicht bei ihrer Aufgabe helfen können.
»Ein Geheimnis?«, hörte sie gerade Spys Stimme. »Zaidon hat etwas aus Talana geklaut? Das ist typisch für den alten Schurken! Oh, wenn ich könnte, dann würde ich ihn …«
»Spy«, schaltete sich Sheila ein, »hast du Lust, mit uns mitzukommen?«
Mario sah sie überrascht an. »Das geht doch nicht!«
»Warum nicht?«, wandte Sheila ein.
»Er muss doch hier vor dem Wal warten und Irden nachher den goldenen Gürtel geben«, antwortete Mario.
»Nicht nur das«, meinte Spy. »Ich habe auch noch immer die sieben Steine im Bauch, vergesst das bitte nicht. Ihr seid deswegen durch die sieben Meere gereist, diese Steine sind von großer Bedeutung.«
»Stimmt«, sagte Sheila traurig. Spy hatte recht.
»Eigentlich würde ich schon gern mitkommen«, sagte Spy und sah von einem zum anderen. »Es gefällt mir gar nicht, dass ihr allein nach Atlantis wollt. Das hört sich ziemlich abenteuerlich an. Jemand sollte dabei sein und euch beschützen. Und ich könnte das ganz ausgezeichnet, jawohl!«
Sheila musste innerlich lächeln. Typisch Spy!
»Und wenn wir Spy auf der Rückreise einfach wieder hier absetzen würden?« Mario sah Sheila fragend an. »Wenn wir denselben Augenblick abpassen, dann würde niemand merken, dass Spy weg gewesen ist.«
»Oh ja, oh ja!«, jubelte Spy. »Jetzt hab ich kapiert, wie ihr das meint. Ich kriege zwar fast einen Knoten in meinem Gehirn, aber jetzt verstehe ich, wie eine Zeitreise funktioniert. Tolle Sache!«
»Na ja«, dämpfte Mario seine Begeisterung, »eine Zeitreise ist auch nicht ungefährlich. Stell dir vor, dir würde in Atlantis etwas passieren und du wärst nicht pünktlich zurück. Dann würde Irden seinen Gürtel nicht bekommen. Das Weltentor würde sich nicht öffnen – und Irden könnte auch nicht feststellen, dass etwas mit Talana nicht stimmt. Dann würde er uns gar nicht auf die Reise schicken …«
»Hör auf«, unterbrach Sheila seinen Redefluss, denn ihr schwirrteder Kopf. Sie wollte jetzt nicht weiter über solche Möglichkeiten nachdenken. Spy würde nach Atlantis mitkommen und sie würden alle heil zurückkehren, basta!
Spy hatte leuchtende Augen vor Aufregung. »Oh, ich bin schon so gespannt auf Atlantis! Wann geht die Reise denn endlich los?«
Der weiße Krake schien alles mit angehört zu haben. Er näherte sich mit kreisenden Bewegungen und wurde wieder zu einem leuchtenden Rad.
»Ich glaube, gleich«, sagte Sheila.
Ihr Herz klopfte schneller, als sie den magischen Sog spürte, der sie weit in die Vergangenheit bringen würde.
Ricardo war ausgepumpt und erschöpft. Mit letzter Kraft ließ er sich an Bord des Ausflugsschiffes ziehen und blieb dort reglos liegen. Die Touristen auf dem Schiff starrten ihn neugierig an, einige knipsten sogar Fotos.
»So habe ich was für mein Erinnerungsalbum«, sagte eine dicke Dame. »Wenn wir auf dieser Fahrt schon keine Delfine gesehen haben, dann wenigstens einen Schiffbrüchigen.«
Zwei Matrosen kamen und wickelten Ricardo in eine warme Decke.
Es dauerte eine ganze Weile, bis Ricardo fähig war, auf die vielen Fragen zu antworten, die auf ihn einprasselten.
»Ist Ihr Boot gekentert?«, fragte der Kapitän.
Ricardos Zähne klapperten. Trotz der Decken fror er jämmerlich. Er hatte keine Ahnung, wie lange er im Meer getrieben war. Das Wasser war furchtbar kalt gewesen.
»Kein … Boot«, antwortete Ricardo stockend. »Ich … ich bin geschwommen. Von der Küste aus …«
»Aber die ist viel zu weit weg.« Der Kapitän schüttelte den Kopf und wechselte einen Blick mit seinem Ersten Offizier. »So eine Strecke können Sie unmöglich geschwommen sein. Das schafft kein Mensch.«
Ricardo hätte gern erzählt, dass man als Delfin mühelos weite Strecken im Meer zurücklegen konnte, aber der Kapitän hätte ihm bestimmt kein Wort geglaubt.
»Wahrscheinlich ist sein Erinnerungsvermögen gestört«, murmelte ein Matrose halblaut.
»Ich … ich bin mit dem Surfbrett zu weit rausgefahren und abgetrieben worden«, log Ricardo. »Dann bin ich ins Wasser gefallen … und irgendwie … irgendwie war mein Surfbrett weg und ich konnte nur noch schwimmen …«
Er warf einen vorsichtigen Blick zum Kapitän. Der Erste Offizier zeigte Anteilnahme, während die Miene des Kapitäns skeptisch blieb.
»Surfen Sie immer
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