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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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zerstört werden oder noch schlimmer: für immer zum Stillstand verdammt sein, weil das Herz der Vergangenheit nicht mehr an seinen Platz zurückkehren konnte …
    »Meine Mutter ist sehr gastfreundlich, sie wird euch keine Fragen stellen«, antwortete Talita. »Ich sage ihr, dass ihr gekommen seid, um euren Onkel zu suchen, aber dass ihr nicht sicher wisst, ob er überhaupt noch lebt. Hier sterben so viele …« Ein Schatten überzog ihr Gesicht. Sheila hatte wieder den Eindruck, dass Talita etwas sehr bedrückte, über das sie nicht reden wollte. Sheilas Neugier wuchs.
    »Was ist unterwegs passiert?«, fragte sie vorsichtig.
    Talita sah Sheila an. »Ich bin verfolgt worden. Ein Mann wollte mich verschleppen und das wäre ihm auch fast gelungen, wenn dein Bruder nicht dazwischengegangen wäre.«
    »Er ist nicht mein Bruder, sondern mein Freund«, stellte Sheila richtig.
    »Ach so, ich dachte …« Talita war irritiert. »Seid ihr … zusammen?«
    »Wie meinst du das?«, hakte Sheila nach.
    »Na ja, wie man eben zusammen ist … verliebt und so …«
    »Nein«, erwiderte Sheila, vielleicht eine Spur zu heftig. »Wir sind befreundet, weiter nichts. Nur gute Kumpel.«
    Sie hatte den Eindruck, dass Talita erleichtert wirkte, und wieder spürte sie in der Brust diesen seltsamen Stich, den sie sich nicht erklären konnte.
    Talita verließ die Kammer und Sheila folgte ihr.
    Fenolf war inzwischen gegangen und Anjala war mit Brom und der gewaschenen Seide beschäftigt. Talita fragte ihre Mutter, ob Sheila und Mario über Nacht bleiben konnten.
    »Aber natürlich«, sagte Anjala. »Jetzt ist es ohnehin zu spät, um noch irgendwohin zu gehen.«
    »Vielen Dank«, sagte Sheila höflich. Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Anjala war wirklich unkompliziert.
    »Hast du Shaka Bescheid gesagt, dass sie wieder neue Rohseide holen kann?«, fragte Anjala ihre Tochter.
    Talita nickte. »Ja. Ich weiß auch nicht, warum sie noch nicht da ist. Sie wollte die gesponnene Seide mitbringen. Vielleicht ist sie noch nicht fertig geworden.«
    »Ich brauche die Seide dringend«, murmelte Anjala. »Spätestens morgen. Mein Vorrat ist fast aufgebraucht. Nicht auszudenken, wenn das Hochzeitsgewand nicht fertig würde.« Sie gähnte hinter der vorgehaltenen Hand. »Aber heute setze ich mich nicht mehr an den Webstuhl, dazu bin ich zu müde. Ich würde Fehler machen.«
    »Ich bin auch müde«, meinte Brom und umklammerte ihre Hüfte.
    Anjala wuschelte zärtlich durch seine Haare. »Dann ist es wohl besser, wenn wir alle schlafen gehen.« Sie blickte zu Mario und Sheila. »Ihr könnt euch vor den Kamin legen, da ist es am wärmsten. Das Feuer wird noch eine Weile glühen. – Talita, bringst du noch eine Decke für Mario?«
    »Ja, Mama.« Talita verschwand und kam mit einer Decke zurück, die sie Mario reichte, während Anjala alle Öllämpchen bis auf zwei ausblies.
    Sheila blickte sich um und legte sich dann mit ihrer Decke auf den Boden. Viel Platz war nicht. Mario streckte sich neben ihr aus, während Brom und Talita in ihren Verschlägen verschwanden.
    »Gute Nacht.« Anjala ging in den Nebenraum.
    Sheila hörte, wie sich die anderen noch ein wenig hin und herdrehten, dann wurde es still. Nur die Glut im Kamin knackte und leuchtete wie ein Auge aus Feuer.
    Der Boden war hart. Mario lag dicht neben ihr. Sie spürte seinen Atem an ihrem Arm.
    »Was war vorhin los?«, fragte sie leise. »Warum ist Talita verfolgt worden?«
    Flüsternd erzählte Mario ihr Talitas Geschichte. Sie lauschte angespannt und begann zu frösteln, obwohl sie direkt neben dem Feuer lag.
    »Oh Mario«, wisperte sie. »Das ist ja schrecklich. Dieser furchtbare Zaidon.«
    »Ja, wir müssen uns in Acht nehmen«, murmelte Mario.
    Als Sheila sich bewegte, berührten sich ihre Arme. Mario griff nach ihrer Hand.
    »Zusammen schaffen wir es«, flüsterte er.
    Sheila erwiderte den Druck seiner Finger. »Hoffentlich.«
    Sie hielt seine Hand fest, bis sie eingeschlafen war.

7. Kapitel
    Feuer und Wasser
    Saskandras Rücken schmerzte, und seit zwei Tagen tat ihr der Brustkorb weh, wenn sie atmete. Vielleicht hatte sie auch Fieber. Das Stroh knisterte unter ihr, wenn sie sich bewegte. Manchmal hörte sie das Tappen kleiner Pfoten auf dem Boden und spürte, dass die Nager sie beobachteten. Bis jetzt traute sich keine Ratte, sie anzugreifen. Wahrscheinlich warteten sie darauf, dass sie ihren letzten Atemzug tat.
    Würde sie in diesem Kerker sterben müssen?
    Leider ließ die Hellsicht

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