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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Muscheln.
    »Guten Appetit, Fen.« Er hockte sich neben den Fremden, schlug die Beine unter und grinste ihn an.
    »Und was ist mit dir?«, fragte der Fremde und stieß Brom spielerisch in die Rippen. »Isst du nichts? Du bist noch immer so dünn, dass man dich fast völlig übersieht.«
    Brom wurde rot. »Gar nicht wahr«, protestierte er. »Mama sagt, dass ich stärker aussehe. Und außerdem bin ich gewachsen.«
    »Hier ist deine Portion, Brom«, sagte Talita und drückte ihrem Bruder eine Schale in die Hand. »Aber schling nicht so wie sonst. Wir haben Besuch!«
    Auch Sheila und Mario bekamen Essen. Anjala und Talita nahmen sich die Reste aus der Pfanne. Sheila fiel auf, dass alle Teller unterschiedlich aussahen, keiner glich dem anderen. Das Besteck war aus grob geschnitztem Holz, nur der Fremde hatte eine Gabel aus Metall bekommen. Die Muscheln schmeckten erstaunlich gut. Sheila hatte schon öfter Muscheln in Restaurants gegessen, doch nie waren sie ihr so köstlich vorgekommen wie diese hier, die Anjala zubereitet hatte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Sheila so großen Hunger hatte. Als Getränk gab es Wasser mit Zitronengeschmack.
    Mario und Talita warfen sich während des Essens immer wieder verschwörerische Blicke zu und Sheila platzte beinahe vor Neugier, weil sie wissen wollte, was die beiden unterwegs erlebt hatten. Aber sie erfuhr es erst nach dem Essen, als sich der Fremde verabschiedet hatte. Sheila half Talita, die Teller zusammenzustellen und die Kochstelle aufzuräumen.
    »Ist das der Freund deiner Mutter?«, fragte Sheila im Flüsterton, weil Anjala noch mit dem Mann an der Tür stand. Die beiden schienen sich nicht trennen zu können.
    Talita nickte. »Ich weiß, dass du ihn nicht verraten wirst«, wisperte sie zurück. »Es ist Fenolf, Zaidons Wesir. Keiner darf wissen, dass er mit meiner Mutter befreundet ist.«
    Sheila nickte, obwohl ihr innerlich ganz kalt geworden war. Anjalas Freund war Zaidons engster Vertrauer! Einen Augenblick lang musste Sheila gegen den Impuls ankämpfen, einfach wegzulaufen. Waren sie in Anjalas Wohnung überhaupt sicher? Sheila erinnerte sich noch deutlich, was Zaidon Marios Mutter angetan hatte. Ihr Herz klopfte so laut, dass sie Angst hatte, man könnte es hören.
    Sie versuchte, sich zu beruhigen. Keine Panik. Zaidon kannte sie und Mario nicht – noch nicht. Selbst wenn sie ihm zufällig über den Weg laufen sollten, würde er keinen Verdacht schöpfen – jedenfalls nicht, solange sie sich unauffällig verhielten.
    Talita säuberte die Pfanne mithilfe eines Schwamms und warf einen vorsichtigen Blick über die Schulter zur Tür. »Mario hat mir gesagt, dass ihr aus der Zukunft kommt und in Talana gewesen seid.«
    »Schschsch«, warnte Sheila, denn Brom war in der Nähe und sie wusste nicht, wie viel er mitbekommen würde. Es ärgerte sie, dass Mario Talita einfach alles erzählt hatte. Er hätte vorher mit ihr darüber reden sollen!
    Talita war der Verdruss auf Sheilas Gesicht nicht entgangen. »Er hat mich gerettet«, flüsterte sie. »Ich wurde unterwegs verfolgt. Mario wird dir sagen, warum.« Ihre Hände zitterten auf einmalso sehr, dass die Pfanne ihr entglitt und auf den Boden fiel. Es schepperte laut.
    Anjala fuhr erschrocken herum. »Talita! Kannst du nicht aufpassen? Es ist unsere einzige Pfanne!«
    »Entschuldigung, Mama«, murmelte Talita. »Sie ist mir einfach aus der Hand gerutscht.« Sie stellte die Pfanne auf einen Stein zurück. »Komm«, sagte sie zu Sheila. »Ich gebe dir einen Kittel von mir, damit du nicht dauernd mit der Decke herumlaufen musst. Wir haben ungefähr die gleiche Größe.«
    Sheila folgte Talita in einen winzigen Verschlag, der kaum größer war als die Abstellkammer zu Hause in der Hamburger Wohnung. Hier schlief Talita und hier bewahrte sie auch ihre Sachen auf. Sie nahm ein graues Gewand von einem Nagel und reichte es Sheila.
    »Bitte schön! Zwar alt, aber frisch gewaschen.«
    Sheila schlüpfte hinein. Das Gewand, das aussah wie ein Sack, reichte ihr bis zu den Waden. Die Ärmel waren so lang, dass Sheila sie umschlagen musste. Der raue Stoff kratzte.
    »Danke.«
    »Ich frage meine Mutter, ob ihr heute Nacht hier schlafen könnt«, flüsterte Talita.
    »Wird sie keinen Verdacht schöpfen?«, fragte Sheila gleich. »Du sagst ihr doch nicht etwa, wer wir sind?« Anjalas Freund stammte aus den höchsten Regierungskreisen. Ein falsches Wort und Sheilas und Marios Auftrag wäre gefährdet! Und dann würde Talana langsam

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