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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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wurde ihr fast schlecht. Mario sah auch nicht gerade glücklich aus, Fenolfs Entschlossenheit schien ihn jedoch anzustecken.
    »Mach’s gut, Sheila«, sagte er und berührte sacht mit der Brustflosse ihren Delfinkörper. »Pass gut auf dich und Spy auf. Ich hoffe, wir sind bald mit Talita zurück.«
    »Viel Glück euch beiden«, sagte Sheila.
    Sie wartete mit Spy, bis zuerst Fenolf und dann Mario in den Abflusskanal geschlüpft war.
    Spy schüttelte sich. »Also – du könntest mir eine Tonne Krill dafür anbieten, ich würde so was nicht machen. Wirklich nicht.«
    »Es ist wahrscheinlich der einzige Weg, um Talita zu retten«, meinte Sheila. »Drück die Flossen, Spy, dass unser Plan gelingt.«

14. Kapitel
    Flucht aus dem Verlies
    Es kostete Mario große Überwindung, hinter Fenolf in das Abflussrohr einzutauchen. Braunes Wasser strudelte ihnen entgegen, in dem Holzstückchen, Essensreste und verfaulte Pflanzenabfälle schwammen. Je weiter die beiden Delfine in die Röhre eindrangen, desto dunkler wurde es. Mario benutzte sein Sonar, um sich zu orientieren, aber es machte ihn fast verrückt, als er herausfand, wie eng der Kanal war. Er musste aufpassen, dass er nicht mit seiner empfindlichen Rückenflosse gegen die Decke schrammte. Trotzdem fiel es ihm – dank der HUNDERTKRAFT – leicht, gegen die Strömung anzuschwimmen. Fenolf dagegen musste sich sehr anstrengen. In der engen Röhre konnte er mit der Fluke nicht so kräftig ausholen wie im freien Meer. Mario merkte bald, dass Fenolfs Tempo langsamer wurde. Hoffentlich würde ihm nicht die Luft ausgehen. Ein Delfin musste nach spätestens einer Viertelstunde unter Wasser nach oben schwimmen, um zu atmen. Mit der magischen HUNDERTKRAFT konnte Mario es viel länger unter Wasser aushalten als Fenolf.
    Die Röhre schien endlos lang zu sein. Als es dann auch noch aufwärtsging, schienen Fenolf die Kräfte zu verlassen. Obwohl er sich anstrengte, kam er kaum voran und musste sich immer wieder ausruhen. Um in den Pausen nicht zurückzurutschen, versuchte er, sich an den Rand der Röhre zu pressen, was ihm nur halbwegs gelang.
    »Wir hätten … einen anderen … Weg nehmen sollen …«
    Mario merkte, dass es Fenolf immer schlechter ging. Da erinnerte er sich daran, dass Spy bei ihren Abenteuern in den Weltmeeren von der HUNDERTKRAFT profitiert hatte, indem er sich an Mario oder Sheila geklammert hatte. Vielleicht würde diese Methode auch bei Fenolf funktionieren. Andernfalls mussten sie schleunigst zurück, weil der Delfin sonst ersticken würde.
    »Haltet Euch an meiner Flosse fest«, forderte Mario Fenolf auf.
    »Was … soll das bringen? … Ich behindere dich so nur …«
    »Vielleicht geht meine magische Kraft ja auch auf Euch über«, sagte Mario. »Jetzt macht schon, fasst mich an!«
    Fenolf ließ sich zurückrutschen, bis er neben Mario in der Röhre lag. Zaghaft umfasste er mit seinem Schnabel Marios Brustflosse. Mario schlug mit der Fluke. Im ersten Augenblick spürte er zwar Fenolfs Gewicht, konnte ihn dann aber ohne Probleme mitziehen. Nach einer Weile merkte er, dass sich Fenolf offenbar besser fühlte. Er bewegte wieder seine Schwanzflosse und gemeinsam erreichten die beiden Delfine schließlich die Abzweigung.
    »Nach links«, sagte Mario.
    »Ich weiß«, antwortete Fenolf, ohne Marios Flosse loszulassen.
    Jetzt wurde es noch enger. Die beiden Delfine konnten nicht mehr nebeneinanderschwimmen. Fenolf ließ sich nach hinten gleiten und hielt sich an Marios Schwanzflosse fest. Nun konnte Mario seine Fluke nicht mehr so kräftig benutzen wie vorher, weil er Fenolf sonst abgeschüttelt hätte. Er musste sie ziemlich vorsichtig bewegen. Es war hinderlich, wie Fenolf an ihm hing. Aber anders ging es nicht.
    Fenolf wiederum bemühte sich, mit seiner Schwanzflosse genügend Antrieb zu erzeugen. Langsam quälten sich die beiden Delfine durch die Röhre, bis sie nach rechts abbiegen konnten. Dann wurde es wieder leichter.
    »Ohne die HUNDERTKRAFT hätten wir es nie geschafft«, meinte Mario, der allmählich merkte, wie erschöpft er von den Anstrengungen war. Keinem normalen Delfin wäre es gelungen, durch das Abflusssystem so weit in die Stadt einzudringen! Und erst recht keinem Menschen ohne Taucherausrüstung!
    Als sie auch noch die nächste Abzweigung hinter sich hatten, erreichten sie nach kurzer Zeit ein unterirdisches Flussbett, das viel breiter und höher war als die bisherigen Röhren. Ruhig strömte das Wasser dahin, es war klar und sauber.

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